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Wahrscheinlichkeitstheorie Aufgabe

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Wahrscheinlichkeitsmaß

Zufallsvariablen

Tags: Wahrscheinlichkeitsmaß, Zufallsvariablen

 
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NFFN1

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13:25 Uhr, 23.04.2024

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Guten Tag,

wie geht man vor um folgende Aufgabe zu lösen?

Sei (Xn,n) eine Folge von identisch verteilten unabhängigen ZV mit P(Xn=1)=P(Xn=-1)=1/2.
n, sei ln die Länge der aufeinanderfolgenden +1en zur Zeit n, also falls Xn=-1, dann ln=0. Falls Xn=1, dann ln=max{m1:Xi=1 für n-m+1in}.
Zeige: k0nP(lnk)=2-k

MfG,
Noah
Online-Nachhilfe in Mathematik
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HAL9000

HAL9000

13:48 Uhr, 23.04.2024

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Per Konvention würde ich Zufallsgrößen einheitlich groß schreiben, also besser

Ln={0 falls Xn=-1max{m1:Xi=1 für n-m+1in} falls Xn=1 .

Man muss sich einfach nur klarmachen, dass Ereignis {Lnk} gleichbedeutend ist mit Xn=Xn-1==Xn-k+1=1, damit folgt die Behauptung unmittelbar.
NFFN1

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14:24 Uhr, 23.04.2024

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Die ln sind klein geschrieben, weil im nächsten Teil der Aufgabe Ln=max1mnlm definiert wird. Man muss zeigen, dass limsupnLnlog2n1 f.s. gilt.
Verstehe ich das richtig. Ist Ln hier für festes n die größte lm mit mn?
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HAL9000

HAL9000

15:10 Uhr, 23.04.2024

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Offenbar. Inhaltlich kann man den Wert Ln so charakterisieren:

Man betrachtet alle ununterbrochenen 1er-Sequenzen bis hin zu Position n (d.h. die Werte Xi mit in+1 werden nicht mehr in die Betrachtungen einbezogen), aber von denen auch nur die, welche in i{1,,n} enden, d.h. im Fall i<n ist dann Xi+1=-1. Ln ist dann die Länge der längsten dieser Sequenzen.


Beispielsequenz, beginnend bei Index -3 und endend bei 14:

-1, 1, 1, 1, 1, -1, 1, 1, 1, -1, -1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, -1

Dann ist L10=4 mit der längsten 1er-Sequenz X-2==X1=1. Hingegen ist L12=5 mit der längsten 1er-Sequenz X8==X12=1 - dass die Sequenz mit X13=1 eigentlich noch weiter geht, spielt erst bei L13=6 eine Rolle.

Und hier noch mal die Werte von l1,,l14 aufgelistet:

4, 0, 1, 2, 3, 0, 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 0

Entsprechend dann die Maxima L1,,L14:

4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 5, 6, 6

NFFN1

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16:01 Uhr, 23.04.2024

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Ok um die Aufgabe nun zu lösen habe ich folgendes:
Man muss zeigen, dass P(limspnAn)=1 mit An={Lnlog2n1}.
Dafür kann man das zweite Borel-Cantelli Lemma benutzen. Zu zeigen gilt also n1P(An)=:
P(An)=P(Lnlog2n)=maxknP(Xk=1,...,Xk+log2n=1)=2-log2n aber weiter komme ich nicht.

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HAL9000

HAL9000

11:01 Uhr, 24.04.2024

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Für Borel-Cantelli 2 benötigst du "An paarweise unabhängig", das ist hier aber nicht der Fall. Ich denke auch, dass es irgendwie mit Borel-Cantelli geht - aber so jedenfalls nicht.


EDIT: Hmm, so könnte es gehen. Für festes ε>0 definieren wir An:={ln(1+ε)log2(n)}, dann gilt

P(An)=2-(1+ε)log2(n)2-(1+ε)log2(n)=n-1-ε

und damit n=1P(An)<. Gemäß Borel-Cantelli heißt das P(limsupnAn)=0, d.h. fast sicher trifft lnlog2(n)1+ε nur endlich oft zu. Daraus folgt dann aber

limsupnLnlog2(n)=?limsupnlnlog2(n)1+ε f.s.,

und damit dann auch limsupnLnlog2(n)1 f.s.

Über =? muss man sich nochmal Gedanken machen, wieso das tatsächlich aus Ln=maxm=1,,nlm folgt.

NFFN1

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12:53 Uhr, 24.04.2024

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Kann man auch so argumentieren: P(An)=s=1nP(ls(1+ε)log2n)=s=1n2-(1+ε)log2n=s=1nn-(1+ε)=n-ε.
nP(An)=ζ(ε)<
Mit ζ(a) die Riemansche Zeta Funktion und An={Ln(1+ε)log2n}

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HAL9000

HAL9000

13:08 Uhr, 24.04.2024

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n=1n-ε< gilt nur für ε>1 - das ist im vorliegenden Fall nicht genug!!!

Übrigens gilt der Zusammenhang ζ(ε)=n=1n-ε nur im Fall Re(ε)>1. Wenn du ihn hier auch für reelle 0<ε<1 anwenden willst ist das schlicht falsch.

NFFN1

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13:58 Uhr, 24.04.2024

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Stimmt, also für die Gleichheit zu zeigen kann man vielleicht limsupn{Lnlog2n1+ε}=n=1k=n{Lklog2k1+ε}=n=1i=1s=niNi{lnilog2s1+ε}.
aber das scheint auch nicht richtig zu sein.
Oder man argumentiert einfach graphisch, dass lnlog2nLnlog2n im limsup?
Antwort
HAL9000

HAL9000

15:36 Uhr, 24.04.2024

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Ich hätte jetzt so argumentiert: Fast sicher treten in jeder Folge (Xn) beliebig lange 1-Sequenzen auf, d.h., es ist limnLn= f.s.

Damit gibt es eine Folge (nk)k=1,2, von "Wachstumsstellen" der monoton wachsenden Folge (Ln), d.h., für die gilt Lnk-1<Lnk, während ansonsten Ln-1=Ln für n=nk+1,,nk+1-1 gilt (d.h. Stagnation). Nun ist dann aber zwangsläufig lnk=Lnk, denn nur so kann L an genau dieser Stelle nk wachsen, und es ist damit klar

limsupnLnlog2(n)=limsupkLnklog2(nk)=limsupklnklog2(nk)=limsupnlnlog2(n)

letzteres folgt daraus, dass lnk=Lnk=maxm=1,2,,nklm ist.

Frage beantwortet
NFFN1

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15:57 Uhr, 24.04.2024

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Alright, habs verstanden.
Danke für die Hilfe!