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<A,B> Untergruppe der General Linear

Universität / Fachhochschule

Gruppen

Tags: Gruppen, Matrix, Untergruppe, zyklisch, zyklische Gruppe

 
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MatheMar

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14:08 Uhr, 21.07.2017

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Hallo.

Meine Frage ist:

Seien A,B GL (2,n) und U=<A> und V=<B>.

Ist UV eine Untergruppe der GL(2, n), wenn:

1) UV
2) UV GL(2, n)
3)k:AB=BAk

Soweit ich weiß gilt das für Permutationen aus Sn. Aber gilt das auch für Matrizen?

Kann das sein, dass zufälligerweise gilt: k=ord(A)-1 ?

Vielen Dank.

MfG MatheMar

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich benötige bitte nur das Ergebnis und keinen längeren Lösungsweg."
Hierzu passend bei OnlineMathe:

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
mihisu

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16:20 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Allgemein gilt für jede Gruppe G:
Seien A,BG und U=A und V=B, so dass es ein k mit AB=BAk gibt, dann ist UVG eine Untergruppe.

Die Forderungen 1) und 2) benötigt man hier gar nicht, da diese automatisch erfüllt sind:
Zu 1): Sei eG das neutrale Element dann ist e=A0A=U und e=B0B=V, so dass e=eeUV ist. Daher ist insbesondere UV.
Zu 2): Da UG und VG Untergruppen von G sind, ist UVG, denn für jedes Element gUV gibt es uUG und vVG mit g=uvG. (Abgeschlossenenheit von G bzgl. der Gruppenverknüpfung)

Da dies allgemein für jede Gruppe gilt, gilt dies natürlich auch für die Gruppe GL(2,n).

Also:
"Ist UV eine Untergruppe der GL(2,n), wenn: [...] "
"Soweit ich weiß gilt das für Permutationen aus Sn. Aber gilt das auch für Matrizen?"

Antwort:
Ja, wenn die drei genannten Bedingungen erfüllt sind, ist UV eine Untergruppe.

\\\\

Oder meinst du, ob hier die drei Bedingungen erfüllt sind?
Das kommt dann natürlich auf die Matrizen A und B an, ist jedoch nicht im Allgemeinen richtig.
Für ein Gegenbeispiel betrachte beispielsweise A=(1101) und B=(1110).

\\\\

"Kann das sein, dass zufälligerweise gilt: k=ord(A)-1 ?"

Es kann natürlich sein, dass für bestimmte Matrizen AB=BAord(A)-1 gilt, dies muss jedoch nicht sein, da gibt es genügend Gegenbeispiele. Und selbst wenn zufälligerweise AB=BAord(A)-1 ist, kann aus AB=BAk nicht k=ord(A)-1 gefolgert werden, da ja beispielsweise auch k=2ord(A)-1 sein könnte.
Antwort
DrBoogie

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16:24 Uhr, 22.07.2017

Antworten
"Allgemein gilt für jede Gruppe"

Wie beweist man das?
Ich muss doch AnBmAsBt in der Form AkBl schreiben können.
Dafür würde BA=ABk helfen, haben wir aber nicht.

Antwort
mihisu

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16:45 Uhr, 22.07.2017

Antworten
"Ich muss doch AnBmAsBt in der Form AkBl schreiben können."
Ja.

"Dafür würde BA=ABk helfen, haben wir aber nicht."
Ja und nein. Natürlich ist nicht in jeder Gruppe BA=ABk.
Ich fordere jedoch in den Voraussetzungen der von mir formulierten Aussage, dass es ein k mit BA=ABk gebe. Das bedeutet:

1. Fall: Es gibt ein entsprechendes k mit BA=ABk.
Dann kann man BA=ABk benutzen.

2. Fall: Es gibt kein entsprechendes k mit BA=ABk.
Dann sind die Voraussetzung für meine Aussage nicht erfüllt, so dass man mit meiner Aussage nicht folgern kann, dass UV eine Untergruppe ist.
Meine Aussage ist in diesem Fall jedoch trotzdem richtig, denn meine Aussage ist von der folgenden Form:
"Voraussetzungen Folgerung"
Wenn nun die "Voraussetzungen" falsch sind, so ist die Aussage "Voraussetzungen Folgerung" nach Definition von wahr.
Antwort
DrBoogie

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16:47 Uhr, 22.07.2017

Antworten
"Ich fordere jedoch in den Voraussetzungen der von mir formulierten Aussage"

Kuck mal bitte nach oben, bei Dir steht dort nicht BA=ABk, sonder AB=BAk.

Antwort
mihisu

mihisu aktiv_icon

16:49 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Edit:
"Kuck mal bitte nach oben, bei Dir steht dort nicht BA=ABk, sonder AB=BAk. "
Ja das ist mir auch aufgefallen, weshalb ich gerade dabei war, meinen Beitrag entsprechend zu editieren.


\\

"Ich muss doch AnBmAsBt in der Form AkBl schreiben können."
Ja.

"Dafür würde BA=ABk helfen, haben wir aber nicht."
Ja und nein. Natürlich ist nicht in jeder Gruppe BA=ABk oder AB=BAk für ein k.
Ich fordere jedoch in den Voraussetzungen der von mir formulierten Aussage, dass es ein k mit AB=BAk gebe. Das bedeutet:

1. Fall: Es gibt ein entsprechendes k mit AB=BAk.
Dann kann man AB=BAk benutzen.

2. Fall: Es gibt kein entsprechendes k mit AB=BAk.
Dann sind die Voraussetzung für meine Aussage nicht erfüllt, so dass man mit meiner Aussage nicht folgern kann, dass UV eine Untergruppe ist.
Meine Aussage ist in diesem Fall jedoch trotzdem richtig, denn meine Aussage ist von der folgenden Form:
"Voraussetzungen Folgerung"
Wenn nun die "Voraussetzungen" falsch sind, so ist die Aussage "Voraussetzungen Folgerung" nach Definition von wahr.

\\\\
Im Nachhinein würde ich meine Aussage ein klein wenig umformulieren, um klarer herauszustellen, dass " Es gibt ein k mit AB=BAk. " zu den Voraussetzungen (nicht zur Folgerung) gehört.
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

16:51 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Ich sehe immer noch nicht, wie AB=BAk hilft. Ich sehe, wie BA=ABk helfen würde.
Aber das haben wir nicht.

Könntest Du bitte den Beweis posten oder einen Link darauf?
Antwort
mihisu

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16:59 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Ich schreibe gleich einen Beweis zusammen, dauert evtl. ein paar Minuten, da ich nebenbei gerade noch etwas anderes zu tun habe.
Antwort
mihisu

mihisu aktiv_icon

18:24 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Ok, mittlerweile bin ich mir selbst nicht mehr sicher, ob meine Aussage wirklich stimmt. Ich werde mich noch ein wenig damit beschäftigen, bevor ich dazu mein endgültiges Urteil abgebe.

Auch beim Versuch dies mit BA=ABk zu zeigen, komme ich nicht komplett durch, da ich es dann nur schaffe BmAs=AsBksm für m,s mit s0 zu zeigen. Ich scheitere jedoch daran im Fall s<0 Exponenten α,β mit BmAs=AαBβ zu finden. Wenn man hingegen beispielsweise fordern würde, dass A endliche Ordnung hat, wäre hingegen ein negativer Exponent s kein Problem.
Antwort
mihisu

mihisu aktiv_icon

19:16 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Also ich habe jetzt auf die schnelle kein Gegenbeispiel gefunden, kann meine Aussage aber auch nicht beweisen, und vermute stark, dass die von mir formulierte Aussage so wahrscheinlich nicht stimmt, zumindest nicht für jede Gruppe.

"Soweit ich weiß gilt das für Permutationen aus S_n."

Es wäre hilfreich zu wissen, woher du das zu wissen glaubst, MatheMar.
Wenn das stimmt, wäre die Aussage nach Satz von Cayley auf alle endlichen Gruppen übertragbar.


Antwort
ermanus

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20:41 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Hallo,

vielleicht hilft das weiter:
Sei H=<A,B>=<U,V> die von A und B erzeugte Untergruppe von GL.
Wegen der Existenz eines k mit AB=BAk gilt
B-1AB=AkU, d.h. B-1UBU. Hieraus ergibt sich, dass
U ein Normalteiler in H ist, daher ist UV das Produkt eines Normalteilers und einer
Untergruppe von H. Nach einem Satz aus der Gruppentheorie ist dann UV eine Untergruppe
von H, also auch von GL.

Gruß ermanus
Antwort
DrBoogie

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20:54 Uhr, 22.07.2017

Antworten
"Hieraus ergibt sich, dass U ein Normalteiler in H ist"

Sicher?
B-1UBU reicht doch nicht, es muss für alle Elemente G aus der "großen" Gruppe
gelten G-1UGU.
Antwort
ermanus

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20:58 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Nein, ich betrachte nur die Normalteiler und Untergruppeneigenschaften
innerhalb der Gruppe H. Nachdem ich diese genutzt habe, um herauszubekommen,
dass UV eine Untergruppe von H ist, ist UV Untergruppe auch jeder Obergruppe
von H, also insbesondere von GL.
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

21:03 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Um zu zeigen, dass U ein Normalteiler in H ist, reicht eben nicht, dass B-1UBU.
Es muss für alle Elemente G aus H gelten: G-1UGU.
Das ist einfach Definition.
Und genau das können wir auch nicht zeigen. Denn ein allgemeines G hat die Form AkBm, also kommen wir bei G-1UGU auf dasselbe Problem wir früher.
Antwort
DrBoogie

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21:06 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Und übrigens, in der Aufgabe geht es um UV, nicht um <U,V>, das ist was ganz Anderes.
Antwort
ermanus

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21:10 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Ah, jetzt verstehe ich was du meinst.
Es gilt doch trivialerweise A-1UAU, also auch (Ar)-1UArU.
Ferner (Bs)-1UBsU. Nun sind aber alle Elemente von H
Potenzprodukte von A's und B's. Ferner ist GL eine endliche Gruppe,
weswegen man nur mit nicht-negativen Exponenten testen muss.

Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

21:21 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Alle Elemente von H sind Potenzprodukte mit bestimmter Reihenfolge.
Und zwar besteht H nur aus Elementen der Form AkBn.
Dagegen liegen BnAk nicht drin (bis auf triviale Fälle).
Und genau dort liegt das Problem.

Ja, es stimmt, dass B-1UBU.
Aber A-1UAU muss leider nicht stimmen. Bzw. wissen wir nicht, wie das zu beweisen wäre. Denn A-1UAU bedeutet, dass A-1(AkBn)A in der Form AlBm darstellbar ist. Nur können wir aber das A von rechts nicht nach links schaffen, denn wir haben nur die Beziehung AB=BAk, bräuchten aber dafür BA=ABk.


Antwort
ermanus

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21:25 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Es ist doch U=<A>, in U liegen doch nur Potenzen von A.
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

21:35 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Ah ja, sorry, mein Fehler.

Aber wir haben doch ein anderes Problem. Nämlich, der Satz, dass Produkt aus Normalteiler und Untegruppe wieder Untergruppe ist, gilt nur für die andere Reihenfolge. Also wenn Normalteiler rechts steht, nicht links. Damit wissen wir, dass VU eine Untergruppe ist. Das wussten wir aber auch so.
Antwort
ermanus

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21:44 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Seien N ein Normalteiler und K eine Untergruppe einer Gruppe L.
Dann gilt für alle xK: xN=Nx.
Es ist aber KN=xKxN=xKNx=NK.

Antwort
DrBoogie

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22:25 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Stimmt, an der Stelle ist es sauber.

Ich habe trotzdem ein komisches Gefühl. Ich verstehe nicht, warum es direkt nicht geht.
Antwort
ermanus

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22:32 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Weißt du was?
Wir übergeben den "direkten Weg" bis morgen einfach an Mihisu ;-)
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.

Gruß ermanus
Antwort
DrBoogie

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22:34 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Jetzt wird es schwierig, einzuschlafen. :-)
Ich bin im "Grüblermodus".
Antwort
mihisu

mihisu aktiv_icon

23:49 Uhr, 22.07.2017

Antworten
Hier ein direkterer Weg.

Mit AB=BAk kann (mit etwas Hilfe von vollständiger Induktion) folgern, dass AαBβ=BβAkβα für alle α,β mit β0 gilt.
[Bilder im Anhang]

Das kann man jeweils zu B-βAα=AkβαB-β umformen.

Wenn B endliche Ordnung hat, was insbesondere dann der Fall ist, wenn die Gruppe endlich ist (wie es ja hier auch der Fall ist), kann man ohne Beschränkung der Allgemeinheit β>0 annehmen. (Sonst addiere ein geeignetes Vielfaches von ord(B).)

Damit kann man folgern, dass es zu allen α,β ein m0 gibt, beispielsweise m:=max{0,-βord(B)}, so dass BβAα=Akβ+mord(B)αBβ ist.

Demnach gibt es zu allen α1,α2,β1,β2 ein m0, beispielsweise m:=max{0,-β1ord(B)}, so dass Aα1Bβ1Aα2Bβ2=Aα1Akβ1+mord(B)α2Bβ1Bβ2=Aα1+kβ1+mord(B)α2Bβ1+β2 ist.

\\\\

Ich hatte zunächst gedacht, dass man das evtl. für alle Gruppen machen könnte. Scheitere dann aber bei negativen Potenzen für B, was bei endlichen Gruppen ja kein großes Problem darstellt.

Ich hatte mit H:=A,B war übrigens eine gute Idee. Mein erster Gedanke ging auch erst Richtung Normalteiler. Jedoch ist ja U nicht unbedingt ein Normalteiler in der großen Gruppe. Auf den Gedanken diese Untergruppe H einzuführen bin ich nicht so schnell gekommen. (Weshalb ich das, wie wohl DrBoogie auch, dann zunächst etwas "direkter" angegangen bin.)

Capture12353
Capture12354
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

08:55 Uhr, 23.07.2017

Antworten
Warum beweist Du die Behauptung AmB=BAkm auf einem so langen Weg?
Sie ist doch trivial:
AB=BAk => B-1AB=Ak => (B-1AB)m=Akm => B-1AmB=Akm => AmB=BAkm.
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

09:09 Uhr, 23.07.2017

Antworten
"Wenn B endliche Ordnung hat, was insbesondere dann der Fall ist, wenn die Gruppe endlich ist (wie es ja hier auch der Fall ist), kann man ohne Beschränkung der Allgemeinheit β>0 annehmen."

Das ist übrigens der Knackpunkt, den ich übersehen habe.
Das wird auch beim Beweis davon benutzt, dass U ein Normalteiler ist,
denn sonst muss BAB-1 nicht in U liegen.

Also, ganz einfach geht es so direkt:

AB=BAk => B-1AB=Ak.
Weiter für beliebiges m: B-1AmB=(B-1AB)m=Akm
Dann mit s=ord(B) haben:
BA=B1-sA=B1-sABs-1B1-s=B-1...(B-1AB)...BB1-s=Aks-1B1-s.
Und deshalb
An1Bn1An2Bn2 ist von der Form An3Bn3, weil ich in der Mitte BA beliebig oft "umtauschen" kann.

Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

11:21 Uhr, 23.07.2017

Antworten
Hallo Problemfreunde,
ohne Endlichkeitsforderung an die Gruppe scheint die Aussage falsch zu sein,
so dass wir uns doch herausgefordert fühlen müssten, ein Gegenbeispiel zu liefern.
Hier mein Vorschlag für ein "minimales" Beispiel.
Wir nehmen als G die von A und B erzeugte freie Gruppe modulo
der Relation AB=BA2. Nun setzen wir wieder U=<A> und V=<B>.
Gelingt es uns zu zeigen, dass UV keine Untergruppe von G ist?

Wie DrBoogie noch einmal ganz wesentlich herausgestellt hat, hängt die
Normalteilereigenschaft von <A> an der Endlichkeit der Gruppe.
In diesem Minimalbeispiel ist <A> offenbar kein Normalteiler, da
B-1<A>B=<A2><A> ist.

Gruß ermanus
Frage beantwortet
MatheMar

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17:55 Uhr, 23.07.2017

Antworten
Uh. Da habe ich ja eine schöne Diskussion ausgelöst....

Vielen Dank auf jeden Fall für die Antwort(en).
Frage beantwortet
MatheMar

MatheMar aktiv_icon

17:57 Uhr, 23.07.2017

Antworten
Ui. Da habe ich ja unbeabsichtigt einw schöne Diskussion ausgelöst...

Vielen Dank auf jeden Fall für die Antwort(en).
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

19:14 Uhr, 23.07.2017

Antworten
Hallo MatheMar,
das war eine sehr interessante Fragestellung, vielen Dank dafür ;-)

Nun zu meinem Vorschlag, die Gruppe <A,BAB=BA2> zu betrachten.
Seien also U=<A> und V=<B> Es ist klar, dass U und V unendliche zyklische Gruppen
sind, da zwischen den A-Potenzen keine Relation besteht, ebenso bei den B-Potenzen.
Die Relation liefert u.a. B-1AB=A2.

Wäre UV eine Gruppe, so gäbe es ganze Zahlen r,s, so dass B-1A-1=(AB)-1=ArBs wäre.
Dann ergäbe sich B-1A-1B=ArBs+1,
also A-2=(A2)-1=(B-1AB)-1=B-1A-1B=ArBs+1.
Hieraus folgt:

Bs+1=A-r-2.

Es gibt also p,q, so dass Bp=Aq ist.

Wäre q=0, dann wäre V endlich, also ist AqE, wobei E das Einselement von G sein möge.
Aq liegt im Zentrum Z(G) von G, folglich gilt auch <Aq>Z(G).
Denn AAq=AqA und ebenso BAq=BBp=BpB=AqB.
Mit Aq liegt auch A-q in Z(G).
Es gibt also eine positive ganze Zahl m, so dass AmZ(G) ist.

Aus alledem ergibt sich:

BAm=AmB=Am-1(AB)=Am-1BA2==BA2m,
also Am=A2m, folglich Am=E, im Widerspruch dazu, dass
<A> unendliche zyklische Gruppe ist.

Gruß ermanus





MatheMar

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11:16 Uhr, 28.07.2017

Antworten
Hallo. Ich habe noch mal eine kurze Rückfrage dazu:

Nächste Woche ist Klausur. Kann ich dann wie folgt argumentieren:

Gegeben: U=<a>,V=<b>
Behauptung: UV ist Gruppe
Beweis:
Suche ein k, welches ab=bak erfüllt.
ab=ba4 (wenn ich dann bspw. auf 4 komme)
4
UV=<a><b>=<a,b>
UV ist Gruppe

Wäre das so formal richtig?
Die erste Implikation haben wir in der Vorlesung bewiesen. Das darf ich also so verwenden ohne es noch einmal extra ausführlich zu beweisen. Wäre die zweite Implikation so korrekt?

Vielen Dank schon mal im Vorraus für eine Antwort.

MatheMar
MatheMar

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18:53 Uhr, 30.07.2017

Antworten
Also kann ich davon ausgehen, dass wenn UV=<a,b> gilt, UV automatisch eine Gruppe ist? Das Erzeugnis von einem Element <a> ist eine Gruppe per Definition. Das weiß ich. Aber ist das Erzeugnis von zwei Elementen auch automatisch per Definition eine Gruppe?
Antwort
ermanus

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20:28 Uhr, 30.07.2017

Antworten
Hallo MatheMar,

nur unter der Voraussetzung, dass die Gruppe, die von a und b erzeugt wird
endlich ist, und zusätzlich Bedingung 3) gilt, konnten wir sicherstellen,
dass UV=<a><b> eine Gruppe ist. Im allgemeinen ist dies sicher nicht der Fall.
Verwechsle bitte nicht <a><b> mit <a,b>. Das sind per Definition ganz verschiedene
Dinge, die wir nur unter den eben genannten Voraussetzungen (Endlichkeit und 3))
als gleich erwiesen haben.

Noch mal zur Klarstellung:
<a><b>={az1bz2z1,z2}, aber
<a,b>={az1bz2az3bz4z1,z2,}.
Letzteres <a,b> ist definiert (!) als die kleinste Untergruppe, die a und b
enthält.
Es gilt also zwar <a><b><a,b>, aber im allgemeinen nicht die Gleichheit.
<a,b> ist immer eine Gruppe, <a><b> aber nur in speziellen Fällen.
In der Klausur ist es eher unwahrscheinlch, dass so etwas drankommt.

Gruß ermanus



MatheMar

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21:44 Uhr, 30.07.2017

Antworten
Danke. Genau das wollte ich wissen. Denn wenn ich mit 3) ein k finde, gilt die Gleichheit <a><b>=<a,b> und damit habe ich schon gezeigt, dass UV eine Gruppe ist. Und eine Gruppe nachweisen werde ich auf jeden Fall müssen in der Klausur. Ich war mir halt nur nicht sicher, ob <a,b> als Gruppe definiert ist. Aber da das ja der Fall ist, macht meine Ausführung ja Sinn.

Vielen, vielen Dank.