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Isomorphe Elemente

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Relationen

Tags: isomorph, Maximal, minimale Elemente, Relationen

 
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Eva85

Eva85 aktiv_icon

12:21 Uhr, 14.11.2009

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Bewisen: Je zwei abz¨ahlbare dichte Totalordnungen ohne maximale

und ohne minimale Elemente sind isomorph

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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hagman

hagman aktiv_icon

15:49 Uhr, 14.11.2009

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OK, was heißt das den überhaupt:
Eine abzählbare dichte Totalordnung ohne maximale und ohne minimale Elemente ist eine Menge A zusammen mit einer Relation < und folgenden Eigenschaften
A ist abzählbar
< ist eine Totalordnung
< ist dicht, d.h. zu a<b gibt es stets c mit a<c<b
es gibt kein minimales Element, d.h. zu aA gibt es b mit b<a
es gibt kein maximales Element, d.h. zu aA gibt es b mit a<b

Seien (A,<) und (B,<) zwei solche Objekte (dass in beiden Fällen das Symbol "<" für die Ordnung verwendet wird, schadet nicht).

Zu zeigen ist, dass es einen Isomorphiosmus von Totalordnungen gibt, d.h. eine Bijektion f:AB mit f(a)<f(b) für alle a,bA mit a<b.

Wegen der Abzählbarkeit können wir A={an|n},B={bn|n} schreiben für Bijektionen nan bzw. nbn.
Für n sei An:={ak|k<n} (insb. ist A1 die leere Menge).
Die ordnungserhaltende Abbildung f:AB definieren wir rekursiv wie folgt:
Sei n und es sei f(x) bereits definiert für alle xAn (dies ist also für n=1 trivialerweise erfüllt). Setze Bn:={f(x)|xAn}.
An f(an) werden folgende Anfoderungen gestellt:
Falls an<minAn, muss f(an)<minBn gelten. Setze X:={bB|b<minBn}
Falls an>maxAn, muss f(an)>maxBn gelten. Setze X:={bB|b>maxBn}
Falls ar<an<as für zwei in An benachbart liegende Elemente ar,as, so muss f(ar)<f(an)<f(as) gelten (wobei übrigens f(ar),f(as) auch in B benachbart sind und natürlich f(ar)<f(as) nach Voraussetzung gilt). Setze X:={bB|f(ar)<b<f(as)}.

In allen drei Fällen ist die Menge X der Elemente von B, aus denen f(an) ausgewählt werden muss, nicht leer (nämlich weil B kein Minimum bzw. kein Maximum hat bzw. dicht ist).
Daher gibt es m mit bmX.
Setze f(an):=min{m|bmX}
Es folgt sofort, dass f auf diese Weise auch auf An+1 ordnungserhaltend ist.
Man kann auch sagen, dass An und Bn jeweils A\An bzw. B\Bn zu n Teilintervallen zerlegen. Als f(an) wird dann das frühestmögliche Element von B gewählt, das in demjenigen Teilintervall von B liegt, das dem Teilintervall von A entspricht, in dem an liegt.

Auf diese Weise wird rekursiv eine Abbildung f:AB definiert.
Diese ist ordnungserhaltend, denn für a,a'A mit a<a' gibt es ein n mit a,a'An und bereits dort gilt f(a)<f(a').
Als Folge der Ordnungserhaltung ist f auch injektiv.
Zu zeigen ist, dass f surjektiv ist.
Wäre f nicht surjektiv, so gäbe es ein minimales N, so dass bN nicht im Bild von f liegt.
Für hinreichend großes n liegen dann alle bk mit k<N bereits in f(An).
Nun liegt bN wieder in einem der n durch f(An) definierten Teilintervalle von B\f(An) und diesem entspricht ein Teilintervall I von A\An.
Sei m minimal mit amI. Dann führt obiges Verfahren aber dazu, dass f(am)=bN gewählt wird.
Dies steht im Widerspruch zur Annahme, dass bN nicht im Bild von f liegt.
Also ist f doch surjektiv, insgesamt also bijektiv.



Frage beantwortet
Eva85

Eva85 aktiv_icon

23:41 Uhr, 14.11.2009

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Viele Dank für die Lösungen.