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Abgeschlossenheit eines speziellen Körpers zeigen

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Körper

Tags: Abgeschlossenheit, Körper, Nachweis

 
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UL-2014

UL-2014

22:12 Uhr, 31.10.2014

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Hallo!

Ich hoffe, es kann mir jemand bei der folgenden Aufgabe helfen (Abgabe kommenden Mittwoch):

Zu zeigen ist, dass K:={a+b2:a,b} ein Körper bezüglich der üblichen Addition und Multiplikation reeller Zahlen ist.

Damit ist, soweit klar, nachzuweisen, dass
1.) Abgeschlossenheit bzgl. der Rechenoperationen besteht,
2.)(K,+) sowie
3.)(K\{0},) abelsche Gruppen sind und
4.) Distributivität gilt.

Mein Prof hat noch als Hinweis gegeben, man solle zunächst nachweisen, dass jede Zahl xK eine eindeutige Darstellung der Form x=a+b2 mit a,b hat.

Ich habe nun das Problem, dass ich nicht weiß, wie K abgeschlossen sein kann. Wenn ich zu einem xK der obigen Form z.B. 3 addiere oder damit multipliziere, bin ich doch nicht mehr in K, oder?
Wo ist mein Denkfehler?


Meine Überlegungen bisher:

Sei x=a1+b12 und y=a2+b22. Annahme: x=y mit x,yK und a,b. Dann ist x=y genau dann eine wahre Aussage, wenn a1=a2 und b1=b2. Daher ist x=a+b2 eindeutig bestimmt.

Assoziativität und Kommutatitvität gelten wg. Gültigkeit der Addition und Multiplikation in und in . Gleiches gilt auch für die Distributivität.

Neutrale Elemente:
In (K,+) muss gelten e+x=xxK mit x=a+b2e=0
In (K\{0},) ist ex=xe=1

Inverse Elemente:
In (K,+) muss gelten: (a+b2)+y=0y=-a-b2
In (K\{0},) ist (a+b2)y=1y=1a+b2 mit a-b2

Wäre das so weit richtig?

Danke schon im Voraus!


Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
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DrBoogie

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22:44 Uhr, 31.10.2014

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"Wo ist mein Denkfehler?"

3 liegt nicht in K, deshalb kannst Du ihn auch nicht addieren.
Wenn es um den Körper K geht und seine Abgeschlossenheit, hast Du nur Zahlen aus K, keine anderen.


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DrBoogie

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22:45 Uhr, 31.10.2014

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"Dann ist x=y genau dann eine wahre Aussage, wenn a1=a2 und b1=b2."

Das ist kein Beweis, nur eine Umformulierung. Der richtige Beweis muss benutzen, dass 2 irrational ist.
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DrBoogie

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22:46 Uhr, 31.10.2014

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1a+b2 ist vorerst kein Element aus K, hier musst Du auch weiter graben.
UL-2014

UL-2014

22:59 Uhr, 31.10.2014

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Vielen Dank erst einmal für die Hinweise!

Wg. Abgeschlossenheit:

So hatte ich das eigentlich auch überlegt - aber der Körper soll ja bezüglich der Addition / Multiplikation von reellen Zahlen einer sein. Die Formulierung verwirrt mich.

(Da war natürlich 3 ein sehr dummes Beispiel, weil es nicht reell ist.)

Oder ist das "reell" so zu verstehen, dass die Rechenoperationen Addition und Multiplikation auf gemeint ist, d.h. dass einfach bloß alle dazugehörigen Rechenregeln gelten sollen? Also Assoziativität, Kommutativität und Distributivität.

Die beiden anderen Sachen schaue ich mir dann morgen ausgeschlafen noch einmal an.
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DrBoogie

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23:00 Uhr, 31.10.2014

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3 ist sehr wohl reell, nur nicht rational.
UL-2014

UL-2014

23:03 Uhr, 31.10.2014

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... wenn man anfängt, Mengen durcheinander zu werfen, sollte man wohl eine Pause machen. ;-)
UL-2014

UL-2014

23:32 Uhr, 31.10.2014

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Könnte ich den Nachweis der eindeutigen Darstellung von xK auch über eine injektive Abbildung erbringen?

Sei x eine Abbildung auf K×K mit x=f(b)=2b+a. f(b) ist injektiv, wenn gilt: f(b1)=f(b2)b1=b2.
2b1+a=2b2+ab1=b2.
f(b) ist injektiv.

Sprich, wenn ich nun x1=f(b1) und x2=f(b2) setze, folgt daraus, dass die nur dann gleich sein können, wenn b1=b2.

Wie ginge denn der von dir angesprochene Weg? Auf den komme ich gerade nicht...
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DrBoogie

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23:38 Uhr, 31.10.2014

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Es geht einfacher.
Sei a+b2=c+d2. Wir wollen zeigen: a=c,b=d.
Nehmen wir an, dass bd. Dann haben:
a+b2=c+d2 => a-c=(d-b)2 => 2=a-cd-b (wir dürfen teilen, weil bd) => 2 liegt in .
Das kann aber nicht sein, 2 ist irrational. Der Widerspruch zeigt, dass b=d. Deshalb auch a=c.
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DrBoogie

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23:43 Uhr, 31.10.2014

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Und ein Hinweis in Sachen multiplikative Inverse:
(a+b2)(a-b2)=a2-2b2.
Frage beantwortet
UL-2014

UL-2014

00:06 Uhr, 01.11.2014

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DANKE! An die quadratische Ergänzung hatte ich gar nicht gedacht...

Dann wäre (a+b2)(a-b2)y=a-b2 bzw. nach Umformungen
y=a-b2a2-2b2 für a22b2 und damit K, weil die Wurzel jetzt im Zähler steht und nicht mehr im Nenner.

Die Bedingung a22b2 ist kein Problem, weil wir uns ja in K\{0} bewegen und für a,b0 immer a22b2, wenn a,b.

Der Widerspruchsbeweis ist wirklich schöner als meiner. Danke!