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Analyse zu negativen Währungszinsen via DCF

Universität / Fachhochschule

Tags: Finanzmathematik

 
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klaus123

klaus123 aktiv_icon

15:39 Uhr, 25.05.2019

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Aufgabe:

1a) Was genau versteht man unter dem Barwert (BW) in einer Währung mit negativem Zins?
1b) Oder wie genau und aus welchem Geldbetrags-Komponenten setzt sich der BW zusammen
1c) Kann man diese contra-intuitive Barwerterzeugung besser formulieren oder jemandem vereinfacht erklären, der sich nicht mit DCF-auskennt?


Problem/Ansatz:

Beispiel a) Währung mit positivem Zins

Hier ist relativ einfach und intuitiv nachzuvollziehen, wie der Barwert zustande kommt.
Rechnung:
Der Barwert (NPV) eines Kapitalwertes von 1 Mio. EUR in 10 Jahren,
beträgt auf den Zeitpunkt Null (also heute) abgezinst: 492.933,92 EUR,
da im Umkehrschluss auf den heutigen Barwert aus diesem Beispiel bei einem Zinssatz (WACC) von 7.33%
Zinseszinsen von 507.066,08 EUR addiert (aufgezinst) werden müssen.

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Beispiel b) Währung mit negativem Zins (Demurrage)

Hier ist es nicht mehr so einfach und vorm allem nicht so intuitiv nachzuvollziehen, wie der Barwert zustande kommt.
Rechnung:
Der Barwert (NPV) eines Kapitalwertes (KW) von 1000,- EUR in 100 Jahren,
beträgt auf den Zeitpunkt Null (also heute) abgezinst: 168.903,82 EUR,
da im Umkehrschluss vom heutigen Barwert (NPV) diesem Beispiel, bei einem Zinssatz (WACC) von -5%,
Demurrage-Zinseszinsen ("Strafgebühren") von 167.903,82 EUR subtrahiert (aufgezinst) werden müssen.



Hoffe ich habe das richtig formuliert. Leider hört sich das sehr "bizarr" und unrealistisch an!

Kann man dies besser formulieren oder jemandem vereinfacht erklären, der sich nicht mit DCF-auskennt?



Freue mich über clevere+kreative Ratschläge, Ideen, Anregungen!

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
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supporter

supporter aktiv_icon

15:56 Uhr, 25.05.2019

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Es geht um den enormen Wertverlust (Kaufkraftverlust) bei Negativzinsen bei langen Laufzeiten.
So würde ich mir das vorstellen.
Frage beantwortet
klaus123

klaus123 aktiv_icon

17:01 Uhr, 25.05.2019

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Nochmals vielen Dank für Ihre geschätzte Anwort, auch wenn ich noch nach mehr Details zur Antwort suche. Der potentielle oder reelle Kaufkraftverlust ist sicher eine zentrale Komponente. Um die finanzielle Implkation für einen Investor zu verstehen, muss man aber auch der Frage nachgehen, ob das Geld (ursprüngliches Investment zum Zeitpunkt Null) auf einem einfachen Bankkonto mit Strafgebühren belastet wurde, oder ob der Kapitalwert in einer Anlage steckt. Da besteht denke ich ein sehr grosser Unterschied, den ich noch weiter mathemathisch beleuchten möchte.
Ideen/Anregungen herzlich willkommen.
Beste Grüsse, klaus123
Antwort
Enano

Enano

17:02 Uhr, 25.05.2019

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"Hier ist es nicht mehr so einfach und vorm allem nicht so intuitiv nachzuvollziehen, wie der Barwert zustande kommt."

Für mich ist das genauso einfach und nachvollziehbar, zumal es mir real schon so passiert ist, allerdings mit anderen Beträgen und Zeiträumen.

Ein Kontoauszug weist heute ein Guthaben von 168903,82€ aus und in 100 Jahren nur noch
1000€. Was sollte daran so schwer vorstellbar sein?

Frage beantwortet
klaus123

klaus123 aktiv_icon

17:16 Uhr, 25.05.2019

Antworten
Vielen Dank Enano für den Input. Habe ich auch zuerst gedacht. Nach dieser Logik wäre es dann auch sehr sinnvoll, dass Geld nicht auf dem Bankkonto mit diesen Strafzinsen stehen zu lassen, sondern möglichst langfristig anzulegen, oder? Bitte auch noch die nächsten zwei Fragen anschauen. Im Vorraus vielen Dank fürs mitdenken!
Beste Grüsse, Klaus123