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Austausch von Differential-Operatoren

Universität / Fachhochschule

Tags: Differentialoperator

 
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Sukomaki

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16:22 Uhr, 26.10.2020

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Hallo,

ich möchte Euch hier und heute vertraut machen mit dem "Austausch von Differential-Operatoren".

Es geht dabei um einen Kommutator auf Differential-Operatoren.

Um von einem Kommutator sprechen zu können, führe ich zuerst den Begriff der
"krummen Ableitung" ein. Diese stimmt für natürliche Zahlen mit der bekannten
Ableitung überein, ist aber für reelle (oder sogar komplexe) Ableitungen definiert.

Für f(x)=axr ist
fʹ(x)=arxr-1
fʺ(x)=ar(r-1)xr-2
f(x)=ar(r-1)(r-2)xr-3
u.s.w.

f(k)(x)=ar!(r-k)!xr-k

Es gilt f(a)(f(b)(x))=f(b)(f(a)(x))=f(a+b)(x)

Insbesondere ist f(12)(f(12)(x))=fʹ(x)

Beispiel : f(x):=xr
f(12)(x)=r!(r-12)!xr-12
f(12)(f(12)(x))=r!(r-12)!(r-12)!(r-1)!xr-12-12=rxr-1=fʹ(x)

Jetzt betrachte ich zwei Differential-Operatoren D1 und D2.

Für diese gilt im Allgemeinen, dass sie nicht kommutieren.

Aber wenn ich diese unendlich oft abwechselnd infinitesimal anwende, kommutiert der
resultierende Operator. Ich nenne diesen Operator den "Austausch" der Differential-
Operatoren. Das Symbol & soll "und" gesprochen werden.

Als Beispiel möchte ich hier anführen : D1=xddx und D2=ddx.

Die k-fache Ableitung von D1 ist D1k(xr)=rkxr, die von D2 ist D2k=r!(r-k)!xr-k.

D1 und D2 kommutieren nicht :

D2(D1(x))=D2(x)=1
aber
D1(D2(x))=D1(1)=0

Als Wert für den Kommutator erwarte ich eine Zahl zwischen 0 und 1.

(Welcher Wert es tatsächlich ist, ist weiter unten zu lesen)

Die genaue Definition des Austausches ist :

(D1&D2)(f(x))=limkD21k(D11k(D21k(D11k(D21k(D11k(f(x))))))) (k-mal)

Der Austausch von xddx und ddx hat bezüglich der Identität den einfachen
Wert 1e0.3678794411714423.

G
Maki


Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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DrBoogie

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19:56 Uhr, 26.10.2020

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en.wikipedia.org/wiki/Fractional_calculus
Sukomaki

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09:51 Uhr, 27.10.2020

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Danke für den Link.

Das ist recht interessant. Das sollte ich mir mal in Ruhe durchlesen.

Allerdings finde ich dort auf den ersten Blick nicht das Konzept des Austausch-Operators.

Und das ist ja das Bemerkenswerte bei meinem Post, dass da 1e rauskommt.
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DrBoogie

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09:53 Uhr, 27.10.2020

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"Allerdings finde ich dort auf den ersten Blick nicht das Konzept des Austausch-Operators."

Und wozu soll er gut sein?
Sukomaki

Sukomaki aktiv_icon

10:28 Uhr, 27.10.2020

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Ach ja, immer dieses "Wozu soll er gut sein".

Ich habe gelesen, dass aus Differentialoperatoren eine Lie-Algebra gemacht werden kann. Mein Operator ist halt die kommutative Variante.

Das gleiche Verfahren kann auch auf lineare Funktionen und quadratische Matrizen angewendet werden. Nur nenne ich es da nicht "Austausch", sondern "Durchdringung".

Für quadratische Matrizen ist A&B=eln(A)+ln(B)

Und bei den linearen Funktionen habe ich einen Zusammenhang zu dem Wert von ζ(2) festgestellt.
Antwort
DrBoogie

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10:32 Uhr, 27.10.2020

Antworten
Dann publiziere das in einer wissenschaftlichen Zeitschrift.
Als Nebenprodukt wird die ganze Konstruktion auch von den professionellen Mathematikern geprüft.
Sukomaki

Sukomaki aktiv_icon

10:45 Uhr, 27.10.2020

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Was meinst Du : Könnte Spektrum der Wissenschaft Interesse haben?

Oder sollte es schon etwas Spezielleres sein?

Wie auch immer : die Idee finde ich gut.
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

11:07 Uhr, 27.10.2020

Antworten
Spektrum ist keine "richtige" Zeitschrift, sie ist für breites Publikum, nicht für die Fachwelt.

Es gibt eng spezialisierte Zeitschriften wie z.B.
Journal of Pseudo-Differential Operators and Applications oder
Journal of Differential Equations

Es gibt breiter gefächerte wie z.B.
Communications in Contemporary Mathematics oder
Mathematische Annalen

Die Zeitschriften unterscheiden sich recht stark vom Niveau und Anforderungen.
In den "renommiertesten" wie Journal of the American Mathematical Society oder Acta Mathematica werden nur bahnbrechende Ergebnisse publiziert. In den Zeitschriften der 3. Reihe kann man fast schon alles Mögliche publizieren, solange es nicht ein kompletter Humbug ist.

Welche Adresse für dich konkret passend sein kann, weiß ich nicht, ist nicht mein Thema. Ich würde einen Professor an der Uni fragen, am besten aus der analytischen Ecke.
Sukomaki

Sukomaki aktiv_icon

09:08 Uhr, 28.10.2020

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Ich schulde Euch noch eine Erklärung dafür, warum (D1&D2)(x)=exp(-1) ist.

Es war ja D1=xddx und D2=ddx.

Dann ist D21k(D11k(D21k(D11k(xm)))) (k-mal) gleich m(j=0k-1(m-jk)1k)xm-1.

Demnach ist (D1&D2)(xm)=limkm(j=0k-1(m-jk)1k)xm-1

Das ist aber nichts anderes als mm+1(m-1)m-1exp(-1)xm-1

Insbesondere ist für m=1 der Wert von D1&D2 gleich 1200exp(-1)x1-1=exp(-1)

(Die Umformungen sind nicht offensichtlich, aber MAPLE sagt so)

(Wobei ich auf den Quotienten mm+1(m-1)m-1 selbst gekommen bin)

Frage beantwortet
Sukomaki

Sukomaki aktiv_icon

09:46 Uhr, 29.10.2020

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Danke,

Ich habe eine Ausarbeitung an das Journal "Fractional Calculus and Applied Analysis" geschickt.

Mag sein, dass sie sich melden, vielleicht auch nicht. Toll wäre es natürlich, wenn ich eine Veröffentlichung bekäme.