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BIP Deflator VS Verbraucherindex

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Tags: BIP Deflator VS Verbraucherindex

 
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Alexandra-Weinhof

Alexandra-Weinhof aktiv_icon

13:48 Uhr, 13.02.2019

Antworten
Guten Tag an alle,

ich hätte da eine Frage und zwar sagte der vortragende Dozent, dass der Verbraucherindex in jedem Fall größer (überschätz) ist als der BIP-Deflator (unterschätz).

Jetzt habe ich eine Aufgabe berechnet und bekomme genau das Gegenteil heraus. Auch mein Kommilitone hat das ebenfalls berechnet und bekommt das selbe Ergebnis... könnt ihr bitte nachrechnen, ob alles richtig ist und ob ihr ggf. eine Erklärung hierzu habt?

Jahr
2016: Zitronenmenge 20 Zitronenpreis 6 Melonenmenge 32 Melonenpreis 12
2017: Zitronenmenge 22 Zitronenpreis 11 Melonenmenge 30 Melonenpreis 10


1)Berechnen Sie den BIP-Deflator für das Jahr 2017. Nehmen Sie das Jahr 2016 als Basisjahr für die Berechnung des realen BIP. Bitte runden Sie auf drei Nachkommastellen
2)Berechnen Sie den Verbraucherpreisindex für das Jahr 2017. Nehmen Sie das Jahr 2016 als Basisjahr für die Berechnung. Bitte runden Sie auf drei Nachkommastellen.


Meine Lösung:

2016 BIP nominal :620+1232=504
2017BIP nominal :1122+1030=542

2016 BIP real :620+1232=504
2017 BIP real :622+1230=492


2017 BIP Deflator =542:492=10,163%

2017 Verbraucherindex =1120+1032620+1232=7,143%

Wie ihr sehen könnt, ist der BIP-Deflator höher, sollte aber laut Skript niedriger sein, siehe Anhang.

Unbenannt-1
Unbenannt-2

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.)
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
Enano

Enano

03:26 Uhr, 14.02.2019

Antworten
Guten Morgen,

deine beiden letzten Gleichungen sind falsch.

Wenn ich das, was links deiner Gleichheitszeichen steht ausrechne, komme ich auf 1,07143 bzw. 107,143% und 1,10163 bzw. 110,163% und nicht auf 7,143% und 10,163%.

Das bedeutet Preisanstiege von 100% auf 107,143%, also um 7,143% und von 100% auf 110,163%, also um 10,163%.

Der Verbraucherpreisindex (Laspeyres-Index) ist in diesem Fall tatsächlich niedriger, als der
BIP-Deflator (Paaasche-Index).
Also stimmt es entweder nicht, was dein Dozent sagte oder du hast ihn mißverstanden.

"Wie ihr sehen könnt, ist der BIP-Deflator höher,"

Ja, das konnte ich sehen.

" sollte aber laut Skript niedriger sein, siehe Anhang."

Obwohl es i. d. R. so ist, steht doch da nicht, dass es auch bei dieser Aufgabe so sein muss, zumal sich die Preise von Zitronen und Melonen nicht in unterschiedlichem Maße erhöht haben.



Frage beantwortet
Alexandra-Weinhof

Alexandra-Weinhof aktiv_icon

06:51 Uhr, 14.02.2019

Antworten
Ich hatte Zweifel, ob sich überhaupt jemand dieser Aufgabe annimmt, großes Lob dafür!
Den Dozenten habe ich tatsächlich gefragt, ob der Verbraucherindex immer höhere wäre, er bejahte das und argumentierte es damit, dass die EZB über die 2% das so einkalkuliert habe. Ganz verstanden habe ich die Erklärung zwar nicht, aber in Prinzip war mir die Antwort insofern genüge, dass ich in der Berechnung weiß, das der Verbraucherindex einfach höher ist. In dem Fall offensichtlich nicht, wie du schon sagst, ist bei den Melonen kein Preisanstieg zu sehen.

Abermals Danke für deine Mühe und Zeit!


Antwort
Enano

Enano

12:29 Uhr, 14.02.2019

Antworten
"...ob der Verbraucherindex immer höhere wäre, er bejahte das und argumentierte es damit, dass die EZB über die 2% das so einkalkuliert habe."

Na ja, in deinem stark vereinfachten Beispiel mit nur 2 Gütern, die bei der Berechnung beider Indices berücksichtigt werden, ist er es nicht.
Tatsächlich ist es doch so, dass beim Verbraucherpreisindex in einem festen Warenkorb weniger Güter erfasst werden, als beim BIP-Deflator, der alle in dem betrachteten Zeitraum produzierten Güter und Dienstleistungen berücksichtigt.
Und deshalb wirkt es sich bei beiden Indices auch unterschiedlich aus, wenn im Preis stark angestiegene Güter durch andere substituiert werden.
Dass die EZB durch ihre Geldpolitik einen Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindexes von knapp unter 2%p.a. anstrebt, hat doch auch Auswirkungen auf die Höhe des BIP-Deflators, aber nichts mit deiner Aufgabe zu tun.

Frage beantwortet
Alexandra-Weinhof

Alexandra-Weinhof aktiv_icon

13:31 Uhr, 14.02.2019

Antworten
Stark, dass du nochmal darauf eingegangen bist. Deine Argumentation scheint sehr logisch zu sein und hilft mir beim Verständnis, top!