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Guten Tag an alle,
ich hätte da eine Frage und zwar sagte der vortragende Dozent, dass der Verbraucherindex in jedem Fall größer (überschätz) ist als der BIP-Deflator (unterschätz).
Jetzt habe ich eine Aufgabe berechnet und bekomme genau das Gegenteil heraus. Auch mein Kommilitone hat das ebenfalls berechnet und bekommt das selbe Ergebnis... könnt ihr bitte nachrechnen, ob alles richtig ist und ob ihr ggf. eine Erklärung hierzu habt?
Jahr Zitronenmenge Zitronenpreis 6 Melonenmenge Melonenpreis Zitronenmenge Zitronenpreis Melonenmenge Melonenpreis
1)Berechnen Sie den BIP-Deflator für das Jahr . Nehmen Sie das Jahr als Basisjahr für die Berechnung des realen BIP. Bitte runden Sie auf drei Nachkommastellen 2)Berechnen Sie den Verbraucherpreisindex für das Jahr . Nehmen Sie das Jahr als Basisjahr für die Berechnung. Bitte runden Sie auf drei Nachkommastellen.
Meine Lösung:
BIP nominal 2017BIP nominal
BIP real BIP real
BIP Deflator
Verbraucherindex
Wie ihr sehen könnt, ist der BIP-Deflator höher, sollte aber laut Skript niedriger sein, siehe Anhang.
Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.) |
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Enano
03:26 Uhr, 14.02.2019
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Guten Morgen,
deine beiden letzten Gleichungen sind falsch.
Wenn ich das, was links deiner Gleichheitszeichen steht ausrechne, komme ich auf bzw. und bzw. und nicht auf und .
Das bedeutet Preisanstiege von auf also um und von auf also um .
Der Verbraucherpreisindex (Laspeyres-Index) ist in diesem Fall tatsächlich niedriger, als der BIP-Deflator (Paaasche-Index). Also stimmt es entweder nicht, was dein Dozent sagte oder du hast ihn mißverstanden.
"Wie ihr sehen könnt, ist der BIP-Deflator höher,"
Ja, das konnte ich sehen.
" sollte aber laut Skript niedriger sein, siehe Anhang."
Obwohl es . . R. so ist, steht doch da nicht, dass es auch bei dieser Aufgabe so sein muss, zumal sich die Preise von Zitronen und Melonen nicht in unterschiedlichem Maße erhöht haben.
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Ich hatte Zweifel, ob sich überhaupt jemand dieser Aufgabe annimmt, großes Lob dafür! Den Dozenten habe ich tatsächlich gefragt, ob der Verbraucherindex immer höhere wäre, er bejahte das und argumentierte es damit, dass die EZB über die das so einkalkuliert habe. Ganz verstanden habe ich die Erklärung zwar nicht, aber in Prinzip war mir die Antwort insofern genüge, dass ich in der Berechnung weiß, das der Verbraucherindex einfach höher ist. In dem Fall offensichtlich nicht, wie du schon sagst, ist bei den Melonen kein Preisanstieg zu sehen.
Abermals Danke für deine Mühe und Zeit!
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Enano
12:29 Uhr, 14.02.2019
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"...ob der Verbraucherindex immer höhere wäre, er bejahte das und argumentierte es damit, dass die EZB über die das so einkalkuliert habe."
Na ja, in deinem stark vereinfachten Beispiel mit nur 2 Gütern, die bei der Berechnung beider Indices berücksichtigt werden, ist er es nicht. Tatsächlich ist es doch so, dass beim Verbraucherpreisindex in einem festen Warenkorb weniger Güter erfasst werden, als beim BIP-Deflator, der alle in dem betrachteten Zeitraum produzierten Güter und Dienstleistungen berücksichtigt. Und deshalb wirkt es sich bei beiden Indices auch unterschiedlich aus, wenn im Preis stark angestiegene Güter durch andere substituiert werden. Dass die EZB durch ihre Geldpolitik einen Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindexes von knapp unter . anstrebt, hat doch auch Auswirkungen auf die Höhe des BIP-Deflators, aber nichts mit deiner Aufgabe zu tun.
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Stark, dass du nochmal darauf eingegangen bist. Deine Argumentation scheint sehr logisch zu sein und hilft mir beim Verständnis, top!
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