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Basis ermitteln im Funktionenraum

Universität / Fachhochschule

Matrizenrechnung

Tags: Funktionenraum, Lineare Algebra, Matrizenrechnung

 
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youngster

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17:55 Uhr, 18.05.2012

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Hallo, ihr Lieben,

(und wenn Paulus wieder dabei ist, würde ich mich freuen).

Es geht um ein ähnliches Problem(chen) wie vor 3 Tagen.

Sei U der von den Funktionen
1,sin(t),sin(2t),(sin(t))2,cos(t),cos(2t),(cos(t))2
erzeugte Unterraum im Raum aller reellwertigen Funktionen auf R. Bestimme die Dimension von U, wähle aus dem angegebenen Erzeugendensystem eine Basis aus und stelle die übrigen Funktionen dieses Erzeugendensystems als Linearkombination der gewählten Basiselemente dar.


Ich habe versucht, nach dem mir von Paulus gegebenem Lösungsweg weiterzukommen, leider ohne Erfolg. Um den von Paulus vorgeschlagenen Ansatz nachzuvollziehen, also aus der Gleichung
X01+x1sin(t)+x2sin(2t)+x3(sin(t))2+x4cos(t)+x5cos(2t)+x6(cos(t))2=0
nicht nur die zweifellos bestehende lineare Abhängigkeit der Funktionen (denn schließlich ist (cos(t))2=1-(sin(t))2,cos(2t)=1-2(sin(t))2 etc.), sondern die Basisfunktionen zu ermitteln, aus denen sich alle weiteren Funktionen als Linearkombinationen darstellen lassen, könnte man für t in die obige Gleichung nacheinander die Werte 0Π,212Π,312Π,412Π,612Π,812Π und 912Π einsetzten, um so ein System von 7 linearen Gleichungen zu erhalten. Das aber rechnerisch durchzuführen, ist kaum möglich (selbst der CAS streikt!).
Ich vermute, die Lösung ist viel einfacher, oder ???



Gruss an alle, die mir helfen wollen.

Youngster


Hierzu passend bei OnlineMathe:
Exponentialfunktion (Mathematischer Grundbegriff)
Potenzregeln (Mathematischer Grundbegriff)
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
OmegaPirat

OmegaPirat

21:12 Uhr, 18.05.2012

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Hallo
alle angegebenen elemente des erzeugendensystems sind Linearkombinationen der Funktionen
e-2ix
e-ix
e0x
eix
e2ix
zwei funktionen f(x)=eax und g(x)=ebx mit ab und a0 sind linear unabhängig. Beweis:

c1eax+c2ebx=0
ableiten ergibt:
c1aeax+c2bebx=0
diese gleichung wird durch a geteilt und anschließend von der ersten gleichung subtrahiert

c2baebx=0
daraus folgt c2=0 und damit c1=0
also sind die funktionen linear unabhängig.
entsprechend sind dann auch oben genannte vier funktionen linear unabhängig.
Da alle angebenen funktionen des erzeugendensystems linearkombinationen dieser fünf linear unabhängigen funktionen sind, ist er aufgespannte funktionenraum fünf dimensional. Das sollte dir helfen.
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oculus

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15:26 Uhr, 19.05.2012

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Hallo omegapirat,

danke für deine Antwort, die ich mir erst noch durchdenken muss. Da der Funktionenraum ausdrücklich über R sein soll, frage ich mich allerdings, ob die e-Funktion mit imaginären Exponenten zugelassen ist.

Alles Gute

youngster


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OmegaPirat

OmegaPirat

17:46 Uhr, 19.05.2012

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Hallo

Die Exponentialfunktionen sind zwar (von e0ix abgesehen) keine Elemente des aufgespannten funktionenraums, aber letztlich betrachtest du ja auch nur linearkombinationen der e-funktionen, die elemente des funktionenraumes sind. Du brauchst über fünf funktionen, um alle angebenen funktionen darzustellen.

Um das klarer zu machen, nehme ich mal an, dass ich einen 2-dimensionalen -Funktionenraum habe. Die Basis ist gegeben durch zwei reelwertige Funktionen f1(x) und f2(x). Dann lässt sich ein beliebiges element dieses raumes durch
f(x)=λ1f1(x)+λ2(x) mit λ1 und λ2 darstellen. es handelt sich hierbei um einen zweidimensionalen -Funktionenraum

Der Unterschied zum -Funktionenraum besteht nur darin, dass die λ1 und λ2 komplex sein können.
es gilt also für beliebige elemente des -funktionenraumes
f(x)=λ1f1(x)+λ2f2(x) mit λ1,λ2
So ein Funktionenraum enthält natürlich auch komplexwertige Funktionen.
es handelt sich um einen zweidimensionalen -Funktionenraum.

Die Exponentialfunktionen spannen einen fünfdimensionalen -Vektorraum auf. Die Exponentialfunktionen lassen sich zu einer neuen reellwertigen basis linear kombinieren. Diese neue reellwertige basis (die sinus und kosinusfunktionen) spannt den gleichen -Vektorraum auf. Man kann nun aber die λ1 und λ2 auf reelle zahlen einschränken, dann spannt die neue basis einen - Vektorraum gleicher Dimension auf.

Frage beantwortet
youngster

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10:11 Uhr, 24.05.2012

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Hallo, omegapirat,

danke für deine ausführliche Begründung deines Ansatzes.

youngster