anonymous
11:10 Uhr, 19.05.2023
|
Hallo zusammen,
Ich arbeite im Buch
Concentration Inequalities: A Nonasymptotic Theory of Independence von Stéphane Boucheron, Gábor Lugosi and Pascal Massart
die Bernstein-Ungleichung (Theorem 2.10 und 2.11) durch und frage ich, wozu man dort zu Beginn des Beweises für
zeigt.
Kann mir das jemand beantworten?
Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.) |
|
|
Du erwartest doch nicht, dass hier jemand das Buch direkt vorliegen hast? Wenn du fragst, WOZU diese Ungleichung im Beweis gebraucht wird, müsste man zuerst mal den Beweis dort kennen.
Zudem ist überhaupt unklar, was du mit Funktion meinst - gewiss nicht (wie sonst in der Stochastik) die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung.
|
anonymous
12:18 Uhr, 19.05.2023
|
Oh entschuldige bitte. Ich dachte das Dokument wäre frei zugänglich, aber da habe ich mich geirrt. Hier der Satz:
Sei eine Folge von unabhängigen reellwertigen Zufallsvariablen. Weiter nehmen wir an, es existieren positive Zahlen und , sodass und für alle ganzen Zahlen
wobei . Sei , dann gilt für alle und und wobei für . Insbesondere gilt für alle
|
anonymous
12:24 Uhr, 19.05.2023
|
Und hier der Anfang des Beweises wie er im Buch steht: Sei . Wir zeigen zuerst, dass für
Damit gilt für alle und alle
.... hier gehts natürlich weiter,
d.h. es wird der Erwartungswert angewandt und anschließend mit den Voraussetzungen die beiden Schranken berechnet (für wird eine sogenannte Fenchel-Legendre Transformation verwendet). Die letzte Ungleichung folgt dann mit der Chernoff Ungleichung.
Ich hoffe, diese Informationen reichen aus. Ich verstehe eben nicht genau, warum man das überhaupt zeigt. Reicht es nicht einfach, die Taylorentwicklung von zu verwenden?
|
|
Laut Taylorreihe gilt , aber diese Reihe rechts enthält im Fall sowie ungeraden Indizes negative Glieder, und das stört womöglich im weiteren Beweisverlauf (vielleicht bei irgendwelchen Abschätzungen) ?
|
anonymous
17:36 Uhr, 19.05.2023
|
Vielen Dank schonmal. Auf der rechten Seite stehen in dem Buch dann immer in der Summe. Ich denke, ich weiß jetzt wie es gemeint ist und zwar so:
Ganz sicher bin ich mir allerdings immer noch nicht, warum man das so kompliziert machen muss und nicht einfach die Taylorreihe verwenden kann und dann einfach mit statt nach oben abschätzen kann.
|
|
> und nicht einfach die Taylorreihe verwenden kann und dann einfach mit X+ statt X nach oben abschätzen kann.
Versteh ich nicht. Erkläre mal bitte GENAU, wie du Abschätzung für mit Hilfe der Taylorreihe hinkriegst?
|
anonymous
10:47 Uhr, 20.05.2023
|
Diese Abschätzung bekommt man natürlich nicht mit der Taylorreihe hin. Um diese Ungleichung zu zeigen muss man zweimal ableiten und zeigen, dass der ganze Ausdruck monoton fallend ist.
Ich verstehe jetzt auch, dass ich einen Denkfehler hatte. Es funktioniert tatsächlich nur so, wie ich vor beschrieben habe, da mit einige der Summenglieder 0 werden könnten und die Ungleichung dann nicht mehr funktionieren würde.
|
|
Alternativ kann man die Taylorformel mit Lagrange-Restglied bemühen: Laut der existiert für jedes reelle ein (von abhängiger) Wert mit .
Speziell für ist dabei und somit .
|
anonymous
11:46 Uhr, 20.05.2023
|
Das ist ja sehr elegant. Vielen Dank!
|