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Beweis der Anzahl der k-elementigen Teilmengen

Universität / Fachhochschule

Tags: Induktion, Menge, Teilmenge

 
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Janalp

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13:05 Uhr, 15.10.2017

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Hallo zusammen,

ich habe gerade ein Problem, das es gut hier erklärt:

www.onlinemathe.de/forum/Beweis-von-n-ueber-k

Eine Teilmenge hat (n über k) Möglichkeiten und die andere hat (n über k-1) Möglichkeiten. Das ist völlig klar aber ich verstehe nicht, wieso müssen wir am Ende die beiden addieren? Ich sehe es so, dass beide verschiedene Fälle sind und wir können nicht beide Fälle gleichzeitig betrachten.

So wir haben eine Teilmenge A, die nicht das neue Element {c} enthält und sie ist dann eine Teilmenge von einer Menge, die nur n Elemente hat deswegen gibt es per IV n über k Möglichkeiten.

Dann haben wir den Fall, indem die Teilmenge A{c} enthält aber es gibt eine Teilmenge B von A, die nicht {c} enthält und hat dann n über k-1 Möglichkeiten.

Beide Fälle haben nicht betrachtet, wie das mit dem neuen Element ist. Ich verstehe noch nicht, wieso wir beide Möglichkeiten addieren, wenn sie nichts miteinander zu tun haben.

Wie wäre es, wenn wir der zweite Fall betrachten so: A=Bu{c} und wir addieren die Möglichkeit für B und für das einzelne {c} Element?
Online-Nachhilfe in Mathematik
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tobit

tobit aktiv_icon

07:21 Uhr, 16.10.2017

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Hallo Janalp!


Ich beginne einmal mit einer Analogie:

Wenn ich in der linken Hand 5 Murmeln und in der rechten Hand 3 Murmeln halte, habe ich in beiden Händen zusammen 5+3 Murmeln, obwohl "die Murmeln in der linken Hand nichts mit den Murmeln in der rechten Hand zu tun haben".


Zurück zur eigentlichen Frage:

Im eigentlichen Beweis soll die Anzahl der k-elementigen Teilmengen der Menge M:={1,2,,n+1} ermittelt werden.

Dazu wird die Anzahl der k-elementigen Teilmengen A von M mit n+1A (diese Teilmengen entsprechen den Murmeln in der linken Hand) mit der Anzahl der k-elementigen Teilmengen A von M mit n+1A (diese Teilmengen entsprechen den Murmeln in der rechten Hand) addiert, um die Anzahl ALLER k-elementigen Teilmengen von M (diese Teilmengen entsprechen den Murmeln in beiden Händen) zu erhalten.


Viele Grüße
Tobias
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Bummerang

Bummerang

09:49 Uhr, 18.10.2017

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Hallo,

Du hast Deine "alte" Menge Mn mit den n Elementen {1,2,...,n} um das Element (n+1) erweitert und hast nun eine "neue" Menge Mn+1 mit den n+1 Elementen {1,2,...,n,(n+1)}

Jetzt entnimmst Du der Menge Mn+1 eine k-elemntige Teilmenge Ak. Für diese Teilmenge gibt es zwei Möglichkeiten, die sich gegenseitig ausschließen:

Möglichkeit 1:Ak enthält (n+1) nicht, also (n+1)Ak

Möglichkeit 2:Ak enthält (n+1), also (n+1)Ak

Eine dritte Möglichkeit gibt es offensichtlich nicht.

Wie viele verschiedene Anzahlen von Teilmengen gibt es nun in beiden Möglichkeiten?

Möglichkeit 1:(n+1)Ak

Das bedeutet doch, dass alle Elemente aus Ak aus der Menge Mn zusammengestellt werden, denn sie können nur aus den Zahlen von 1 bis n bestehen. Die Anzahl der verschiedenen k-elementigen Teilmengen von Mn ist aber bekannt nach Ind.-vor. als (nk).

Möglichkeit 2:(n+1)Ak

Jetzt betrachte ich die Menge Bk-1:=Ak\{n+1}. Dann ist Bk-1 eine (k-1)-elementige Teilmenge von Mn, von denen es (nk-1) verschiedene Teilmengen gibt. Jetzt betrachte ich die Abbildung

φ:f(Ak)Bk-1 mit Bk-1=Ak\{n+1}

Offensichtlich ordnet sie jeder Menge Ak genau eine Menge Bk-1 zu und umgekehrt ordnet

Ak=Bk-1{(n+1)}

ebenfalls eindeutig allen Teilmengen Bk-1 genau eine Teilmenge Ak zu. Demzufolge ist φ eine Bijektion. Das bedeutet, dass die Anzahl solcher verschiedenen Mengen Bk-1 und Ak gleich ist. Also haben wir genau (nk-1) k-elemntige Teilmengen dem Element (n+1)

Da die beiden Möglichkeiten disjunkt sind, eine Menge Ak kann nur zur einen oder der anderen Möglichkeit gehören, kann man für die Gesamtzahl, beide Anzahlen einfach addieren, also

(nk)+(nk-1)

Und das ergibt die Ind.-beh. (n+1k).
Frage beantwortet
Janalp

Janalp aktiv_icon

18:45 Uhr, 19.10.2017

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Danke! Jetzt ist es verständlich.