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Beweis lineare Abbildung (über Polynomring)

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Tags: Angewandte Lineare Algebra, Körper, Linear Abbildung, polynom, Ring, Vektorraum

 
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boehmerjoe

boehmerjoe aktiv_icon

16:16 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Guten Tag, folgende Aufgabestellung:

Es seien n1 eine ganze Zahl, R=[X] der Polynomring in einer Variable über den komplexen Zahlen und VR die Teilmenge aller Polynome vom Grad kleiner gleich n.

Zeigen Sie, dass

d:VV,i=0naiXii=1niaiXi-1

eine lineare Abbildung ist.

Die Kriterien linearer Abbildungen sind mir klar, jedoch habe ich keine Ahnung, wie ich sie hier anwende.
Vielen Dank im Voraus

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich benötige bitte nur das Ergebnis und keinen längeren Lösungsweg."
Hierzu passend bei OnlineMathe:

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
Online-Nachhilfe in Mathematik
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michaL

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17:20 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Hallo,

> Die Kriterien linearer Abbildungen sind mir klar, jedoch habe ich keine Ahnung, wie ich sie hier anwende.

Ich denke, die meisten derer im Forum, die das lösen können, würden diese Aussage für einen Widerspruch in sich sehen.

Beginnen wir:
Notiere hier eure Definition von linearer Abbildung.

Mfg Michael
boehmerjoe

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17:34 Uhr, 19.10.2016

Antworten
d ist linear v1,v2V:d(v1+v2)=d(v1)+d(v2)vV und λ:d(λv)=λd(v)
Antwort
ermanus

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17:54 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Hallo,
wie sieht denn nun bei Dir so ein v1 und v2 aus, und wie sieht denn dann
d(v1+v2) aus? Und wie sieht denn dann bei Dir die Summe d(v1)+d(v2) aus?
Und warum ist das dann beidesmal dasselbe?
boehmerjoe

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18:32 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Hallo,
das genau ist mein Problem. 1. bin ich mir unsicher schon bei v1,v2. Ich behaupte einfach mal:

v1=i=0raiXi
v2=i=0sbiXi

2. weiß ich nicht im entferntesten, wie man das dann in die Funktion einsetzt

d(v1+v2)=...
Antwort
ermanus

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18:37 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Nun zunächst einmal vereinfachen wir die Sache dahingehend, dass wir beide Summen bis n laufen lassen, wir können ja nichtbenutzte Koeffizienten = 0 setzen.
Damit können wir doch v1+v2 schon mal als eine einzige Summe schreiben
(Distributivgesetz, Kommutativgesetz etc.): ...
boehmerjoe

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18:44 Uhr, 19.10.2016

Antworten
v1+v2=a0X0+a1X1+...+arXr+b0X0+b1X1+...+bsXs

Inwiefern kann ich Kommutativ-/Distributivgesetze nun anwenden?
Antwort
ermanus

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18:51 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Nach Potenzen zusammenfassen. Und bitte r=s=n setzen.
boehmerjoe

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18:57 Uhr, 19.10.2016

Antworten
setze s=r=n

...=(a0+b0)X0+(a1+b1)X1+...+(an+bn)Xn
Antwort
ermanus

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19:15 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Genau.
Bis jetzt hast Du also folgenden Anfang eines Beweises:
Seien v1,v2V, etwa v1=i=0naiXi,v2=i=0nbiXi.
Dann gilt
d(v1+v2)=d(i=0naiXi+i=0nbiXi)=
d(i=0n(ai+bi)Xi)= ???
boehmerjoe

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19:37 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Damit sollte das erste Kriterium bewiesen sein

d(i=0n(ai+bi)Xi)=i=1ni(ai+bi)Xi-1

Dann

d(v1)+d(v2)=d(i=0naiXi)+d(i=0nbiXi)=i=1niaiXi-1+i=1nibiXi-1=1a1X0+...+nanXn-1+1b1X0+...+nbnXn-1=1(a1+b1)X0+...+n(an+bn)Xn-1=i=1ni(ai+bi)Xi-1

Somit d(v1+v2)=d(v1)+d(v2)

Soweit so gut?
Antwort
ermanus

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19:39 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Kannst Du bitte Deine Formel umbrechen, die passt bei mir nicht mehr in der Breite.
boehmerjoe

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19:41 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Ich hab's mir schon fast gedacht. Gut, dass ich's vorher kopiert habe.

"Damit sollte das erste Kriterium bewiesen sein

d(i=0n(ai+bi)Xi)=i=1ni(ai+bi)Xi-1

Dann

d(v1)+d(v2)=d(i=0naiXi)+d(i=0nbiXi)
=i=1niaiXi-1+i=1nibiXi-1=1a1X0+...+nanXn-1+1b1X0+...+nbnXn-1
=1(a1+b1)X0+...+n(an+bn)Xn-1=i=1ni(ai+bi)Xi-1

Somit d(v1+v2)=d(v1)+d(v2)

Soweit so gut?"
Antwort
ermanus

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19:44 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Ja, Kriterium 1 hast Du bezwungen.
Nun kommt noch die Sache mit dem λ.
boehmerjoe

boehmerjoe aktiv_icon

19:53 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Habe ich es mir jetzt hier zu einfach gemacht, wenn ich sage:

d(λv)=d(λi=0naiXi)=λi=1niaiXi-1
und
λd(v)=λd(i=0naiXi)=λi=1niaiXi-1
Antwort
ermanus

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20:03 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Ich denke, das müsste Du ein wenig ausführlicher schreiben.
(Nebenbei: eigentlich ist es natürlich trivial.)

Vielleicht so:

d(λi=0naiXi)=d(i=0nλaiXi)=
i=1niλaiXi-1=λi=1niaiXi-1=
λd(i=0naiXi).

Ansonsten bist Du durch!
Gruß ermanus
boehmerjoe

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20:07 Uhr, 19.10.2016

Antworten
Wirklich vielen lieben Dank für die Hilfe!
Hast du vielleicht noch einen Tipp, wie man herangehen würde, um zu d bezüglich einer bel. Basis von V eine Darstellungsmatrix aufzustellen?
Wüsste aus dem Standpunkt heraus, nur wie das funktioniert, wenn man schon eine Matrix hat mit 2 Basen (bspw. Standardbasis und "neue").

Falls du schon weg bist,
Mfg boehmerjoe

Edit: Eine einfache Basis wäre ja BV={1,X^1,...,X^n}, wobei n der höchsten Grad der Polynome ist
Antwort
tobit

tobit aktiv_icon

09:10 Uhr, 20.10.2016

Antworten
Hallo boehmerjoe!


Die Matrix zu d bezüglich der Basis B:={X0,X1,,Xn} kannst du wie üblich ermitteln:

Bestimme d(X0), d(X1), ... , d(Xn).

Lies dann d(X0)B, d(X1)B, ... , d(Xn)B ab, wobei ich für Polynome vV mit vB den Spaltenvektor der Koordinaten von v bezüglich B meine, also den Spaltenvektor (a0a1...an)n+1 mit v=i=0naiXi.

Die gesuchte Matrix ist dann die Matrix (d(X0)Bd(X1)Bd(Xn)B).


Viele Grüße
Tobias
boehmerjoe

boehmerjoe aktiv_icon

12:01 Uhr, 20.10.2016

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Hallo tobit!

ich war noch so weit gekommen:

d(1)=1a1+2a2+3a3+...+nan
d(X1)=1a1+2a2X+3a3X2+...+nanXn-1
d(X2)=1a1+2a2X2+3a3X4+...+nanX2n-2
d(X3)=1a1+2a2X3+3a3X6+...+nanX3n-3
...
d(Xn)=1a1+2a2X1n+3a3X2n+...+nanXnn-n

Nur steh ich jetzt etwas auf dem Schlauch und weiß nicht wie ich dann d(Xi)B,i{0,...,n} ablese.
Antwort
pwmeyer

pwmeyer aktiv_icon

12:55 Uhr, 20.10.2016

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Hallo,

vielleicht denkst Du noch einmal über die Definition von d nach, bis tobit wieder da ist.

Gruß pwm
Antwort
tobit

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15:19 Uhr, 20.10.2016

Antworten
@boehmerjoe: Dein Versuch kann schon deshalb nicht stimmen, weil da Polynome vom Grade >n als Ergebnisse auftauchen. d bildet jedoch nach V ab, liefert also ausschließlich Polynome vom Grade n. Und was sollen a1,,an sein?

Ich sehe es wie pwmeyer: Es gilt, zunächst die Abbildungsvorschrift für d zu verstehen.

Ich habe darüber hinaus den Eindruck, dass der Vektorraum V noch nicht richtig verstanden wurde. Daher mal ein paar Verständnisfragen:
(i) Wie sehen die Vektoren des Vektorraumes V aus?
(ii) Gilt i=0naiXiV für alle a0,a1,,an?
(iii) Lässt sich jeder Vektor vV in der Form v=i=0naiXi für gewisse komplexe Zahlen a0,a1,an schreiben?
(iv) Wenn sich ein Vektor vV sich in dieser Form schreiben lässt, sind dann a0,a1,an eindeutig durch v bestimmt?
(v) Nehmen wir mal n=5 an. Gilt dann X4V? Gilt X6V? Lassen sich X4 bzw. X6 in der Form i=05aiXi für gewisse a0,a1,,an schreiben? Wenn ja: Wie?

Solange diese Fragen nicht klar sind, ist es aus meiner Sicht kaum möglich, die Definition von d richtig zu verstehen und die gesuchte Matrix zu bestimmen.
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