Mathematik online lernen im Mathe-Forum. Nachhilfe online
Startseite » Forum » Bin ich zu dumm???? Lesen von Uni Skripten

Bin ich zu dumm???? Lesen von Uni Skripten

Schüler Gymnasium, 11. Klassenstufe

Tags: lesen, Uni

 
Antworten Neue Frage stellen Im Forum suchen
Neue Frage
leoclid

leoclid aktiv_icon

17:06 Uhr, 30.08.2014

Antworten
Hallo, ich lese gerade ein Uniskript Analysis und es ist so, dass ich um die Beweise und Definitionen zu verstehen pro Seite ungefähr 5-10 Minuten, manchmal sogar noch länger brauche.

Jetzt meine Frage: Bin ich zu dumm um das in angemessener Zeit zu verstehen oder ist das die normale Zeit?
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
solamente

solamente aktiv_icon

17:33 Uhr, 30.08.2014

Antworten
ich kann nur für mich als ing-student sprechen: Ja das is normal

was mathe angeht überlese ich meistens definitionen und sowas einfach und schau mir die beispiele an - klar brauch ich nicht wissen WAS da passiert sondern nur WIE... aber naja wenn ich weiß wie das prinzip der herleitung funktioniert brauch ich die nicht schritt für schritt kapieren.

grüße
Antwort
pwmeyer

pwmeyer aktiv_icon

17:50 Uhr, 30.08.2014

Antworten
Hallo,

für ein MathematikStudium ist dieser Schnitt - als Bearbeitungszeit für ein Skript - völlig normal und eigentlich eher gering.

Solltest Du Dich allerdings auf den Rat von Solamente verlassen - nur die Beispiele lesen -, solltest Du gar nicht erst anfangen zu studieren. Wenn man nicht den Anspruch hat, die Lehrinhalte zu verstehen, sollte man überhaupt nicht studieren - egal was, es ist.

Gruß pwm
Antwort
mathepit

mathepit aktiv_icon

23:15 Uhr, 31.08.2014

Antworten
Aber nicht doch, pwmeyer,

Du kannst doch nicht den armen Erstsemester in spe so verunsichern ... er eignet sich sogar sehr gut als Student!

Tip @ leoclid:
gehe doch einfach den umgekehrten Weg. Sehe Dir die Aufgabe an, verfolge den Lösungsweg, mach' Dir Notizen, wo Dir etwas "spanisch" vorkommt und auch dort, wo Du etwas verstehst - auch das ist extrem wichtig! - Und lese Dir dazu dann die Erklärungen, Beweise und Definitionen an.

Auf diesem Wege bekommt man den Einblick in die Materie:

erst das Bekannte sichern - das Unbekannte erforschen und bekannt machen - weiterforschen.

Viele kleine Schritte sind oftmals lehrreicher als ein grosser Sprung.

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut - Gerüchten zufolge bauen sie immer noch daran!

Und übrigens: Du wirst auch noch ziemlich viel Analysis bis zum Abitur haben. Danach wird auch das Uniskript etwas klarer ... und dann existieren ja auch noch Tutoren, genannt Bremser!

mathepit
leoclid

leoclid aktiv_icon

01:03 Uhr, 01.09.2014

Antworten
@mathepit:

Erstmal danke für die Antwort:

Stimmt, die Idee mit dem umgekehrten Lernen probiere ich mal aus. Ich kann natürlich nicht jede Definition und jeden Satz und jede Aufgabe auf dem Übungsblatt zu 100% bearbeiten.

Zu dem Analysis bis zum Abitur: Ich glaube ich das mir da was hilft, wir haben bis jetzt in Analysis nur gerechnet, wir hatten einmal einen schlampigen Beweis für den Grenzwert vom Sinus und zur Definition was der Grenzwert ist hieß es:

"Das ist der Wert gegen den die Funktion sich halt nähert, also praktisch der Funktionswert von Unendlich"

Ich konnte nicht merken das die Analysis die wir bis jetzt hatten mir im UNI Skript so sehr geholfen hat.
Antwort
tommy40629

tommy40629 aktiv_icon

08:16 Uhr, 01.09.2014

Antworten
Hey!

So wie Dir geht es sicher 90% der Studenten.

Im Folgenden fließen die Erfahrungen aus meiner Uni ein, die einen sehr schlechten Ruf in Mathe hat:

Das Problem, oder die Schwierigkeit an der Uni ist, dass man nicht so an die Dinge herangeht, wie sie sich entwickelt haben.
Oder besser gesagt, man geht an der Uni den umgekehrten Weg, als wie die Mathematik sich entwickelt hat. Die Mathematik hat sich aus Beispielen entwickelt. (Das wir aber immer mehr verleugnet!)

Schaue Dir dazu mal alte Mathebücher an, oder Berichte über Riemann, Euler, Gaus...

Mit Hilfe dieser Beispiele hat man dann Definitionen entwickelt, weil man die Dinge allgemein fassen wollte.

Der Weg war also vom Beispiel zur Definition.

An der Uni ist es aber so, dass man sofort eine Definition vorgelegt bekommt, die angeblich schon immer da war.

Jetzt folgt noch ein weiteres Problem:

In alten Mathebüchern und auch Logikbüchern ließt man, dass es richtige strenge Regeln gibt, wie man eine Definition zu schreiben hat.
Eine davon war, dass in einer Definition keine Zeichen, Notationen verwendet werden dürfen, die vorher nicht erläutert wurden.
Dann muss die Definition klar, präzise und eindeutig sein.

Und es ist leider einfach Fakt, dass die Dozenten immer mehr Notationen und Zeichen in die Definitionen nehmen, die vorher nie erläutert wurden.

Und genau darum haben 90% der Studenten Probleme mit den Skripten.

Die Dozenten fordern von uns Exaktheit und Strenge, machen aber selber Wischiwaschi. Spricht man sie drauf an und beweißt man ihnen, dass sie mal wieder Mist gebaut haben, sind sie eingeschnappt und beleidigt. Zumindest ist es so bei uns. Leider


Ein Doktor aus einer anderen Uni, hat mal zu uns gesagt; dass es nicht sein kann, dass die Unfähigkeit Vorlesungen zu halten, immer wieder auf unfähige Studenten geschoben wird.

Klar gibt es faule Studenten, aber nicht alle sind so, wie man das bei uns gerne immer darstellt.



Antwort
mathepit

mathepit aktiv_icon

13:57 Uhr, 01.09.2014

Antworten
Das, leoclid, was Du "umgekehrtes Lernen" nennst, kenne ich unter dem Begriff...

... tatata-taa...

... wissenschaftliches Arbeiten aufgrund Evidenz.

Es setzt voraus, das man sich auch wirklich mit der Materie, die man vor sich hat, befassen will.

Der Ausspruch Deines Lehrers ist beschämend - da ich aber ein nachsichtiger Mensch bin, gehe ich einfach mal davon aus, das er auf diese Frage nicht vorbereitet war. Das kann passieren, vor allem unter den Lehrern, denen momentan unter wahnsinnigem Stress stehen, weil sie kein Faktenwissen mehr vermitteln sollen, sondern Methodenwissen.

Besonders ältere Lehrer tun sich damit schwer. Ich bin der Meinung, man muss wissen, was man lernt, um zu wissen, wie man es lernt.

Andererseits hast Du noch zwei Jahre Zeit, Analysis richtig zu büffeln. Viel Spaß dabei.

Ein Tipp: manchmal wollen Lehrer auch, das die Schüler intelligenter werden als sie selbst.

@ tommy: das ist leider Alltag an deutschen Hochschulen.

mathepit
Diese Frage wurde automatisch geschlossen, da der Fragesteller kein Interesse mehr an der Frage gezeigt hat.