Timop
14:46 Uhr, 09.09.2023
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Eine Gruppe aus 8 Schülerinnen spielt Flaschendrehen. Alle 8 Teilnehmnerinnen sitzen in einem Kreis, und die Flasche wird gedreht. Ein solcher Durchgang heißt "Spiel". Es darf angenommen werden, dass die Flasche eindeutig auf eine Person zeigt. Wer angezeigt wird, zahlt 1€. Ermitteln Sie die Wsk, dass Joey bei Spielen mindestens 2€ einzahlen muss. Berechnen Sie, wie oft die Gruppe mindestens spielen muss, damit Joey mit 95%-iger Wsk mind. 1€ bezahlen muss. Die Gruppe vereinbart, dass niemand mehr als 5€ einzahlen muss. Wenn die Flasche zum fünften Mal auf die gleiche Person zeigt (nicht unbedingt in Folge), dann hören die Teilnehmerinnen auf. Berechnen Sie den Erwartungswert, wie viel Geld danach in der Kasse ist.
Bemerkung: Die Aufgabenteile und konnte ich berechnen; meine Ergebnisse habe ich hier aufgreschrieben. Bei Aufgaenteil stehe ich völlig auf dem Schlauch - finde noch nicht einmal einen Ansatz bzw. Lösungsweg (Hilfe!!!) Hoffentlich könnt ihr mir helfen. Super vielen Dank vorab. LG Tina gebe die Anzahl der Treffer an, . wie oft die Flasche auf einen Mitspieler zeigt Mit einer Wahrscheinlichkeit von muss Svenja bei 12-maligem Andrehen der Flasche mindestens zwei Pfandstücke abgeben.
Ansatz über eine Bernoullikette mit der unbekannten Länge mit mindestens einem Treffer und dem Parameter Die Flasche muss mindestens 23-mal gedreht werden, damit Joey mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als mindestens ein Pfandstück abgeben muss.
c)?????
Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.) |
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c) ist in der Tat ein Hammer, der von der Schwierigkeit her überhaupt nicht zu den anderen beiden Aufgaben a) und b) passt. Gewissermaßen mit Bruteforce über die Multinomialverteilung habe ich mit CAS für den gesuchten Erwartungswert ermittelt. Vielleicht übersehe ich eine entscheidende Vereinfachung im Rechenweg...
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KL700
16:06 Uhr, 09.09.2023
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(aufgerundet)
Deine Ergebnisse sind soweit richtig.
Ich gehe von Spielen aus. WKT, dass man nicht mehr als 5-mal dran ist.
Ich hoffe, ich sehe das richtig.
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Das mit den 12 Spielen gilt für a), nicht für c).
Kombinatorisch geht es um folgendes Problem: Man betrachtet eine Folge von Zahlen aus {1,...,8}, wobei jede dieser Zahlen an jeder Position mit gleicher Wahrscheinlichkeit vorkommt und stoppt in dem Moment, wo irgendeine dieser 8 Zahlen zum fünften Mal vorkommt (logischerweise kamen bis dahin alle acht Zahlen nur in der Anzahl vor). Gesucht ist hier der Erwartungswert dieser Stopp-Position.
Klar ist, dass die zufällige Stopp-Position irgendwo zwischen 5 und 33 liegt: Minimum 5 wird erreicht, wenn gleich die ersten 5 Flaschendrehungen immer dieselbe Person treffen, während Maximum 33 genau dann auftritt, wenn in den ersten 32 Drehungen alle acht Personen jeweils genau viermal drankommen.
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Timop
16:56 Uhr, 09.09.2023
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Hallo HAL9000, vielen Dank für deine Hilfe. Das sehe ich auch so - diese Aufgabe ist echte der Hammer. Ich hatte gedacht, dass ich hier was übersehen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Lehrer gemeint hat, dass ich die Aufgabe mit Bruteforce über Multinomialverteilung lösen soll.
Könnte das vielleicht so sein, wie KL700 geschrieben hat,wenn ich von Spielen ausgehe? Dies würde zumindest zum Schwierigkeitsgrad der übrigen Teilaufgaben passen.
LG Tina
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Timop
16:58 Uhr, 09.09.2023
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Hallo KL700, vielen Dank für deine Hilfe. Bin schon mal beruhigt, dass ich wenigstens die ersten beiden Teilaufgaben richtig hab. Bei der bin ich nicht sicher, ob mein Lehrer tatsächlich das vergessen hat aufzulisten, dass man von Spielen ausgehen soll.
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Auch bei einer Begrenzung auf 12 Spiele ist dieser Wert nicht richtig.
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Timop
17:32 Uhr, 09.09.2023
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Hmmm, jetzt bin ich unsicher. Folgende Frage zur Info: Hätte dann die so lauten müssen - passend zur Rechnung von KL700????
Die Gruppe vereinbart Spielen. Berechnen Sie den Erwartungswert, wie viel Geld in der Urlaubskasse ist, wenn die Flasche höchstens fünf Mal auf die gleiche Person zeigt.
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Vielleicht erläutert KL700 mal die Idee hinter ihrer Rechnung - ich verstehe sie nicht.
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Ich erläutere hingegen meinen Lösungsweg:
Für jedes 7-Tupel mit gibt gemäß Multinomialverteilung die Wahrscheinlichkeit an, dass in den ersten Flaschendrehungen genau -mal Person gewählt wurdet und genau viermal Person 8. Demzufolge ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass im Rahmen dieser Konstellation dann im -en Versuch das Spiel durch eine Flaschendrehung auf Person 8 beendet wird.
Nun ist Person 8 nur exemplarisch gewählt, zieht man die anderen 7 Personen hinzu bekommt man insgesamt Wahrscheinlichkeit dafür , dass das Spiel im -en Versuch beendet wird, sofern die Wurfanzahlen der ANDEREN(!) 7 Personen (also exklusive der beendenden Person) durch das genannte 7-Tupel bestimmt ist.
Summiert über alle möglichen 7-Tupel und versehen mit (dem vom Tupel abhängigen) Faktor bekommt man den Erwartungswert für die Spielanzahl, d.h.
Ja, womöglich kann man diese Summe von insgesamt Summanden noch signifikant vereinfachen - ich hab einfach das CAS rechnen lassen. ;-)
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Timop
18:43 Uhr, 09.09.2023
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Hallo Hal9000, von deinem Lösungsweg bin total beeindruckt - alle Achtung!!! Vielen lieben Dank für deine Mühe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Lehrer dies von uns tatsächlich erwartet. Im Ansatz kann ich deinen Weg nachvollziehen - brauche aber in der Tat dafür noch einiges an Gehirnschmalz. LG Tina
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Mein allgemeiner Ansatz für
Spieler,
Schluss, sobald einer mal verloren hat.
Erwartungswert für die Kasse
(=Erwartungswert für die Anzahl der Spiele):
wobei die Menge der Tupel ist,
für die gilt.
Ich bezweifle, dass es dafür eine schlanke Formel gibt.
Zudem müsste auch gelten.
Falls mich die Muße küsst, werde ich das mal rekursiv coden...
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Timop
08:07 Uhr, 10.09.2023
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Hallo Kartoffelkäfer,
vielen Dank für Deine Mühe - deinen Ansatz verstehe ich nicht so ganz. Was meinst du mit rekursiv? LG Tina
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Das hat mit der Aufgabe nichts zu tun. Ich meine eine Art zu programmieren, wobei rekursiv eigentlich nicht der richtige Begriff ist, sondern Backtracking. Es sind Prozeduren, die sich immer wieder selbst aufrufen, kurz gesagt. Ich würde dann auf diese Weis die ermitteln.
Ein einfaches Beispiel für Backtracking ist der Turm von Hanoi, siehe Anhang.
Beachte, wie simpel und kurz Proc TurmVonHanoi(...) dort ist und dennoch löst es das Problem und zwar für jedes . Das ist die Macht von Backtracking. Der Preis oder die Gefahr ist, dass man durch dummes "Probier-alles-aus-Coden" relativ leicht jeden Großrechner der Galaxis in die Knie zwingen kann, oder so...
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Meine Formel war nicht ganz korrekt.
Nach dem Studium von HALs Vorgehen kann ich auf
korrigieren (das letzte Spiel ist ja nicht multinomial verteilt).
Diese Formel ist nun korrekt.
Das Problem ist, wenn die schöne Formel
aus dem Mathehimmel mit mit der binären Computerhölle kollidiert.
Die Formel flutscht schon bei relativ kleinen Parametern
überhaupt nicht mehr, wenn man sie mal eben
mit Standardvariablen programmiert (GfA Basic)
So schaufelt mein Compi grad mal ein paar erste Werte:
wobei die Spalte die Spieleranzahl und die Zeile die Abbruchbedingung bedeutet.
. besteht ein Durchgang mit 4 Spielern, der beendet ist, wenn einer 5 mal verloren hat, durchschnittlich aus ca. Spielen. Die Posten ohne Angabe waren bereits zu rechenintensiv.
Man sieht ich komme nichtmal in die Nähe von " ", dafür müsste ich nun noch den Code optimieren...
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Für Genauigkeitsfanatiker hier mal noch der genaue Ergebniswert:
Die Erwartungswerte aus der Tabelle von Kartoffelkäfer stimmen mit den aus der Formel
gewonnenen Werten überein.
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Mal eine dreiste Frage, HAL: Womit arbeitest Du eigentlich, so soft- und hardwaremäßig ? Womit . lässt Du sowas wie hier rechnen ? Ich lebe da nämlich etwas hinter dem Mond - acht Jahre altes Laptop, sechs Jahre altes Smartphone usw...
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Das oben habe ich mit Matlab-CASModul MuPAD rechnen lassen, hat ungefähr 3 Sekunden gerechnet. Aber ich kann nun auch eine schnellere Variante in Python bieten (s.u.), da reduziert sich die Berechnungszeit auf 0.2 Sekunden. Die Rechnung erfolgt nach wie vor exakt, dank Pythons limitlosen Integerzahlen.
P.S.: Mein PC ist übrigens über 8 Jahre alt.
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Python, aha, schon von gehört. Mit Math-Makros, da seh ich natürlich alt aus - bei mir werden sogar die Fakultäten durch eine selbstgebastelte Methode berechnet. Python werde ich mir wohl mittelfristig mal besorgen und mich damit anfreunden. Danke für den Tipp !
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Hab die Pythonprozedur mal für 2..8 Personen und Stopp-Limit 2..5 mal durchrechnen lassen, mit folgendem Ergebnis (rohe Textausgabe):
mu(2,2) = 5 / 2 = 2.5 mu(2,3) = 26 / 9 = 2.888888888888889 mu(2,4) = 103 / 32 = 3.21875 mu(2,5) = 2194 / 625 = 3.5104 mu(2,6) = 1223 / 324 = 3.7746913580246915 mu(2,7) = 472730 / 117649 = 4.018138700711439 mu(2,8) = 556403 / 131072 = 4.245018005371094 mu(3,2) = 33 / 8 = 4.125 mu(3,3) = 409 / 81 = 5.049382716049383 mu(3,4) = 48039 / 8192 = 5.8641357421875 mu(3,5) = 2580591 / 390625 = 6.60631296 mu(3,6) = 4084571 / 559872 = 7.29554433870599 mu(3,7) = 109952140341 / 13841287201 = 7.943779992734796 mu(3,8) = 18821356668483 / 2199023255552 = 8.55896208508193 mu(4,2) = 93 / 16 = 5.8125 mu(4,3) = 48212 / 6561 = 7.3482700807803685 mu(4,4) = 2288659 / 262144 = 8.730541229248047 mu(4,5) = 2443849764 / 244140625 = 10.010008633344 mu(4,6) = 247150321423 / 22039921152 = 11.213757060132336 mu(4,7) = 20124578993974132 / 1628413597910449 = 12.35839532401205 mu(4,8) = 3878149147363203903 / 288230376151711744 = 13.455032738540776 mu(5,2) = 965 / 128 = 7.5390625 mu(5,3) = 574795 / 59049 = 9.734203796846687 mu(5,4) = 6301126135 / 536870912 = 11.736762030050159 mu(5,5) = 2076630126481 / 152587890625 = 13.609403196905882 mu(5,6) = 56252877655712005 / 3656158440062976 = 15.385787727170563 mu(5,7) = 3273481682734506526655 / 191581231380566414401 = 17.086651229586792 mu(5,8) = 11590782316901114609373304835 / 618970019642690137449562112 = 18.725918782935675 running time 0.328 s
Übrigens: Was versteht man unter "Math-Makros" ? Ist das irgendeine Sprache?
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Ich habe ein Simulationsprogramm für das Problem geschrieben und 1 000 000 Durchläufe gemacht. Wie bei Hal9000 kam dabei als Durchschnittswert 18,729 heraus, die kleine Abweichung war dabei zu erwarten.
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Timop
16:01 Uhr, 14.09.2023
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Ich bin total beeindruckt von all diesen super coolen Lösungen zu meinem Problem mit der Aufgabe .
Gut - ich gebe zu, dass ich hier nicht mehr ganz mitkomme. Ihr seid alles Mathematikstudenten oder richtige Mathematiker, oder?? LG Tina
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Zusätzlich zu Erwartungswert habe ich mal noch die Standardabweichung dieser Anzahlgröße ausgerechnet, mit ähnlichem Mitteln wie oben. Bei großer Durchlaufanzahl ist dann das -Konfidenzintervall für das Simulationsergebnis ungefähr
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Hier für und bekommen wir damit das 95%-Konfidenzintervall . Ein Simulationsergebnis wie 18.729 ist also völlig im Rahmen des Erwartbaren.
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Diese Frage wurde automatisch geschlossen, da der Fragesteller kein Interesse mehr an der Frage gezeigt hat.
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