Mathematik online lernen im Mathe-Forum. Nachhilfe online
Startseite » Forum » Diagonalisierbare Matrizen

Diagonalisierbare Matrizen

Universität / Fachhochschule

Tags: Diagonalisierbarkeit, Lineare Unabhängigkeit, Matrix

 
Antworten Neue Frage stellen Im Forum suchen
Neue Frage
Sonusfaber

Sonusfaber aktiv_icon

11:58 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Hallo

Ich setze mich derzeit mit Eigenwerten und Eigenvektoren und daher auch mit diagonalisierbaren Matrizen aus und stehe nun vor ein paar Hürden, die ich beim besten Willen nicht nehmen kann - daher wäre ich für eine Unterstützung sehr dankbar.

Ein Satz behauptet Folgendes: Eine Matrix A M(nxn, K) ist genau dann diagonalisierbar bzw. diagonalähnlich, wenn eine Basis des kn existiert, die aus Eigenvektoren von A besteht.

Den Beweis dieser Äquivalenzaussage habe ich verstanden und trotzdem ist mir etwas unklar - nämlich: Kann eine diagonalisierbare Matrix A M(nxn, K) mehr als n linear unabhängige Eigenvektoren besitzen? Offensichtlich nicht, beschreibt sie doch einen Endomorphismus im kn, dessen Dimension n ist.

Trotzdem komme ich mir auf unsichrem Boden vor, als würde mir eine wichtige Erkenntnis entgehen.

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.)
Hierzu passend bei OnlineMathe:

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

12:51 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Hallo,
da hast du vollkommen Recht. Die Matrix beschreibt einen Endomorphismus
eines n-dimensionalen Vektorraums, dessen Basen bestehen aus n Vektoren.
Sia kann natürlich weniger als n linear unabhängige Eigenvektoren besitzen.
Dann ist sie eben nicht diagonalisierbar. Einfaches Beispiel:

(1101)

Gruß ermanus
Sonusfaber

Sonusfaber aktiv_icon

15:15 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Also - ich verstehe, dass eine quadratische Matrix A M(nxn, K) höchstens n linear unabhängige Spalten bzw. Zeilen haben kann. Das ist ja offensichtlich. Weniger offensichtlich ist es aber für mich, dass dieselbe Matrix höchstens n linear unabhängige Eigenvektoren bzw. höchstens n Eigenwerte haben kann - gibt es einen Beweis dafür?
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

15:47 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Da in dem zugrundeliegenden Raum je n+1 Vektoren linear abhängig sind,
sind mehr als n Eigenvektoren linear abhängig.
Sei A eine n×n-Matrix.
Ein λk ist genau dann Eigenwert von A, wenn es ein vkn,v0
gibt mit Av=λv, d.h. λInv-Av=0, also (λIn-A)v=0.
Da v0 ist, kann die Matrix λIn-A nicht invertierbar sein.
Es muss also det(λIn-A)=0 sein.
Damit ist dann λ eine Nullstelle des Polynoms det(XIn-A).
Dies ist offenbar ein Polynom vom Grade n, und über einem Körper
hat ein Polynom vom Grade n höchstens n Nullstellen.
Daher gibt es höchstens n Eigenwerte.


Sonusfaber

Sonusfaber aktiv_icon

16:38 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Danke!

Kann man deinen Beweis folgendermassen umformulieren?

Da das charakteristiche Polynom einer quadratischen Matrix A M(nxn, K) den Grad n hat und da seine Nullstellen nichts anderes sind als die Eigenwerte von A und da es davon (gemäss dem Fundamentalsatz der Algebra) höchstens n gibt in R und genau n in C, zählt man mit der richtigen Vielfachheit, dann hat A höchstens n Eigenwerte.
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

16:40 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Ja. Da alles, was du über das charakteristische Polynom etc. sagst,
ja in meinem Beitrag nochmal bewiesen oder benutzt wurde.
Das ist sozusagen äquivalent.
Frage beantwortet
Sonusfaber

Sonusfaber aktiv_icon

16:44 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Vielen Dank, du hast mir sehr gut geholfen. Es ist gar nicht schwierig eigentlich und trotzdem verstehe ich (aus mir unverständlichen Gründen) manchmal gar nichts mehr ... :-)