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Doppelsummen auflösen

Universität / Fachhochschule

angewandte lineare Algebra

Tags: Angewandte Lineare Algebra, Doppelsummen, Summenzeichen

 
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goldie98

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13:19 Uhr, 13.10.2017

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Hallo,

ich soll in einer Übungsaufgabe folgendes beweisen:
i=1nj=1n(ui-uj)(vi-vj)0

Meine Überlegung war folgende:

i=1nj=1n(ui-uj)(vi-vj)0
i=1n(ui-uj)j=1n(vi-vj)0
(i=1nuij=1n-uj)(i=1nvij=1n-vj)0

Da ja in beiden Klammern ein Faktor negativ ist, sind ja am Ende beide Klammern auch negativ. Da beide Klammern negativ sind, ist das Produkt ja immer positiv, also größer 0.

Ein Kommilitone meinte aber zu mir, dass der Schritt
i=1n(ui-uj)j=1n(vi-vj)0
nicht korrekt ist.

Stimmt das? Wenn ja, wüsste ich nicht wie ich die Doppelsumme anders auflösen soll...

Vielen Dank schonmal

Max

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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DrBoogie

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13:59 Uhr, 13.10.2017

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Ja, er hat Recht.
Der nächste Schritt von Dir ist noch weniger korrekt.


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DrBoogie

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14:05 Uhr, 13.10.2017

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Sei n=2, u1=1,u2=0,v1=0,v2=1.

Dann gilt i=12j=12(ui-uj)(vi-vj)=(u1-u1)(v1-v1)+(u1-u2)(v1-v2)+

+(u2-u1)(v2-v1)+(u2-u2)(v2-v2)=-1-1=-2<0.

Und es ist schwer etwas zu beweisen, was gar nicht stimmt. :-)
goldie98

goldie98 aktiv_icon

15:36 Uhr, 13.10.2017

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Ich habe vergessen zu erwähnen, dass u1u2...un und v1v2...vn zwei absteigende Folgen reeller Zahlen sind. Die Idee im letzten Beitrag funktioniert also nicht.

Das mein Ansatz falsch ist sehe ich ein, aber da hört es schon auf. Ich hatte schon einen Ansatz, bei dem ich die Klammern ausmultipliziert habe, aber damit kam ich auch nicht weit.

Kann mir bitte jemand helfen einen vernünftigen Ansatz zu finden?

Vielen Dank im Voraus

Max
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sprtka

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15:56 Uhr, 13.10.2017

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Du sagst, die Folgen sind absteigend, es gilt i>j oder i<=j. In dem ersten Fall gilt sowohl ui<uj als auch vi<vj. Die Differenzen haben also gleiches Vorzeichen. Das gleiche gilt auch für den zweiten Fall. Und Produkt von Faktoren mit gleichem Vorzeichen ist eben immer 0 oder positiv. Somit auch die Summe dieser Produkte.
goldie98

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17:45 Uhr, 13.10.2017

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Okay, das habe ich einigermaßen verstanden.

Die Aufgabe ging noch weiter:
"Beweisen Sie folgende Ungleichung. Wann genau gilt in der Ungleichung das Gleichheitszeichen?"

u1v1+u2v2+...+unvnnu1+u2+...+unn*v1+v2+...+vnn

In unserer Lerngruppe haben wir uns überlegt, dass man dies auch als

i=1nuivii=1nj=1nuivj

darstellen könnte.
Dass diese Ungleichung zutrifft ist ja an sich logisch, aber wie kann man das mathematisch beweisen?

Vielen Dank für eure Hilfe bisher

Max
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DrBoogie

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17:54 Uhr, 13.10.2017

Antworten
"In unserer Lerngruppe haben wir uns überlegt, dass man dies auch als

∑i=1nuivi≥∑i=1n∑j=1nuivj

darstellen könnte."

Und wo sind die n's aus den Nennern?
In der Form ist die Ungleichung falsch (z.B. wenn alle ui und vi gleich 1 sind).

goldie98

goldie98 aktiv_icon

18:10 Uhr, 13.10.2017

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Stimmt... Also wäre das ja

i=1nuivini=1nuinj=1nvjn

Ich hatte noch die Idee, die 1n auszuklammern, dann würde man sehen, dass im rechten Term 1n2 im Nenner steht. Aber bringt mich das weiter?
goldie98

goldie98 aktiv_icon

11:27 Uhr, 14.10.2017

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Ich habe grade ein paar Zahlen in die Formel eingesetzt und festgestellt, dass die Ungleichung nicht erfüllt wird, weil die rechte Seite immer größer ist als die linke Seite.
Dafür sind beide Terme gleich groß, wenn alle ui Und vi 1 sind.

Stimmt das? Wenn ja, wie stelle ich das mathematisch dar? Ich bin mir unsicher ob mein Prof das als richtig wertet, wenn ich da nur ein paar Zahlen einsetze, statt das irgendwie mit Variablen auszudrücken.

Gruß

Max
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ermanus

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13:45 Uhr, 14.10.2017

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Hallo,
soll nicht auch hier die Generalprämisse u1un und v1vn gelten?
Vielleicht ist die Ungleichung dann ja doch erfüllt?
Gruß ermanus
goldie98

goldie98 aktiv_icon

21:33 Uhr, 14.10.2017

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Ich bin grade total verwirrt und frustriert...

Die Summenzeichen bringen mich total durcheinander, was auch damit zusammenhängt, dass wir sie nie in der Schule behandelt haben.

Es geht mir nicht mal um die blöde Hausaufgabe, sondern darum, dass ich es nicht verstehe.

Wäre bitte jemand so nett, mir den Lösungsweg vollständig zu erklären, damit ich das nachvollziehen kann?

Liebe Grüße

Max
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ermanus

ermanus aktiv_icon

23:55 Uhr, 14.10.2017

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OK, vielleicht gibt es eine viel kürzere Lösung als meine, aber ich fange mal an:

Wir wollen den ersten Teil der Aufgabe verwenden, um die Ungleichung zu beweisen.
Dazu untersuchen wir das Ergebnis aus dem ersten Teil etwas näher:

Ich verwende in der Darstellung statt je 2 Summenzeichen einfache Summenzeichen,
die aber eine Summation über Paare (i,j) darstellen sollen.
Statt i=1nj=1n schreibe ich i.j, wobei i,j von 1 bis n laufen sollen. Ich schreibe ij,
wenn (i,j) über alle Paare mit ij laufen soll (wieder mit i,j=1,...,n).

Gemäß Teil 1 der Aufgabe gilt i,j(ui-uj)(vi-vj)0.

Die Summe können wir so umformen:

i,j(ui-uj)(vi-vj)=ij(ui-uj)(vi-vj)=

ij(uivi+ujvj)-ij(uivj+ujvi)0.

Mit ein bisschen Zählgeschick wird daraus:

2(n-1)i=1nuivi-2ijuivj0 also

(n-1)i=1nuiviijuivj(*).

Fortsetzung in einem neuen Post, da Editor einschläft ...


Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

00:12 Uhr, 15.10.2017

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Jetzt berechnen wir die rechte Seite der zu zeigenden Ungleichung (ohne den Divisor n):

(iui)(jvj)=i,juivj=i=1nuivi+ijuivj,

also

ijuivj=(i=1nui)(j=1vj)-i=1nuivi(**).

Dies setzen wir in die Ungleichung (*) ein und erhalten:

(n-1)i=1nuivi(iui)(jvj)-i=1nuivi,

folglich:

ni=1nuivi(i=1nui)(j=1nvj).

Nun noch durch n2 teilen und wir sind durch ...

Wenn man mit n=2 und n=3 herumprobiert, kommt man auf diese Lösung.
Also, liebe Studis, etwas mehr Experimentierfreude :-)

Gruß ermanus


Frage beantwortet
goldie98

goldie98 aktiv_icon

14:32 Uhr, 16.10.2017

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Vielen Dank für die Antwort.

Ich habe die Aufgabe jetzt hinbekommen.

Grüße

Max