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Eigenwerte einer großen Matrix

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Eigenwerte

Tags: Eigenwert

 
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anonymous

anonymous

09:54 Uhr, 15.08.2010

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Guten Morgen,

gegeben sei folgende Matrix G:

1 0 0 0 0
-2008 2 -3 4 -5
2009 0 9 -1 8
-2010 0 1 9 -7
2011 0 0 0 6

(sry für die Darstellung, weiß nicht, wie man mit dem Formeleditor ne Matrix aufstellt... :S )

Gefragt sei, ob die Matrix G nur reelle Eigenwerte besitzt.

So eine Matrix kann man sicherlich ganz normal auflösen und dann mit Hilfe des charakteristischen Polynoms die Eigenwerte bestimmen. Nur ist der Weg mit extrem viel Rechenarbeit verbunden, sodass es hier sicherlich eine "Abkürzung" gibt.

Ich habe in Erinnerung, dass man mit Hilfe von Jordan-Kästchen die Eigenwerte ablesen kann. Nur weiß ich ich nicht, wie man da vor geht und ob das in erster Linie überhaupt stimmt.

Freue mich über eure Beiträge!

Liebe Grüße


Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
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Yokozuna

Yokozuna aktiv_icon

11:36 Uhr, 15.08.2010

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Hallo,

also ich weiß nur, daß reellwertige symmetrische Matrizen reelle Eigenwerte haben, aber diese Matrix ist ja nicht symetrisch. Wenn man sich die Matrix so anschaut, fallen einem doch sofort einige Zeilen und Spalten auf, die fast nur mit Nullen besetzt sind. Die Abkürzung besteht nun darin, bei der Berechnung des charakteristischen Polynoms die Determinante geschickt nach diesen Zeilen und Spalten zu entwickeln:

det ( 1 λ 2008 2009 0 2 λ 0 0 0 0 3 4 5 9 λ 1 8 2010 0 1 9 λ 7 2011 0 0 0 6 ) =

(Entwicklung nach der 1. Zeile)

( 1 λ ) det ( 2 λ 0 3 9 λ 4 5 1 8 0 1 9 λ 7 0 0 0 6 λ ) =

(Entwicklung nach der 2. Spalte)

( 1 λ ) ( 2 λ ) det ( 9 λ 1 8 1 9 λ 7 0 0 6 λ ) =

Jetzt solltest Du eigentlich selbst sehen, nach welcher Zeile man nun am besten entwickelt und die verbleibende 2x2-Determinante sollte auch kein Problem mehr sein. Wenn Du das gemacht hast, steht das charakteristische Polynom schon fast in Linearfaktoren zerlegt da.

Viele Grüße

Yokozuna

anonymous

anonymous

19:16 Uhr, 15.08.2010

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Das ist ja ne interessante Vorgehensweise. Also wenn ich das so fortführe wie du sagst, dann kann ich ja noch nach ( 6 λ ) entwickeln und hätte letztendlich die folgende Matrix



9 λ 1 1 9 λ

dort stehen, die schiefsymmetrisch ist. Und schiefsymmetrische Matrizen haben nur imaginäre Eigenwerte soweit ich weiß. Dementsprechend ist die Aussage ob die Ursprungsmatrix nur reelle Eigenwerte besitzt falsch. Cool danke.

Aber noch eine kleine Frage. Kann man diese Entwicklung nach den Eigenwerten auch auf kleinere Matrizen, bspweise 3x3 Matrizen übertragen?? Ich hab das nämlich ausprobiert und komme immer auf falsche Ergebnisse.

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Yokozuna

Yokozuna aktiv_icon

20:37 Uhr, 15.08.2010

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Dein Endergebnis ist richtig. Grundsätzlich kann man so bei jeder Matrixgröße vorgehen, wenn da viele Nullen drinstehen. Man muß sich halt für die Entwicklung der Determinante immer die Zeilen oder Spalten aussuchen, wo die meisten Nullen vorkommen. Dann muß man nicht so viele Unterdeterminanten berechnen und man kann sich viel Arbeit sparen. Allerdings kriegt man halt nicht immer gleich so eine schöne Aufteilung in Linearfaktoren, wie bei dieser Aufgabe.

Wenn Du bei den 3x3-Matrizen Probleme hast, dann poste doch mal eine.

Viele Grüße

Yokozuna

anonymous

anonymous

21:00 Uhr, 15.08.2010

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Ja also wenn ich das genau nach dem Schema für die folgende Matrix mache, sieht das wie folgt aus:

A:=(4-λ01-21-λ0-201-λ)

Jetzt würde ich nach der ersten Zeile entwickeln, weil da die meisten Nullen sind (in_diesem Fall nur eine).

Dann hätte ich doch:

(4-λ)det|1-λ001-λ|

So und das kann schon nicht stimmen, weil kein Eigenwert den Wert 4 besitzt. Hab das mit Sarrus berechnet. Nur ist Sarrus unter Klausurbedingungen sehr fehleranfällig find ich, deswegen würd ich da gerne von abkommen.

Noch mal eine kleine Frage zu dem Anfang des Beitrags. Wie du es mir gezeigt hast, funktioniert es ja nur bei Matrizen, die viele Nullen enthalten. Angenommen wir haben diese Matrix:

B:=(-200926592659201514795986-5986454589999912345678912356594567235691000100019)

In jeder Klausur kommen diese 5x5 Matrizen dran, die man auf Eigenwerte zu überprüfen hat. Keine direkten Werte, lediglich ob sie reell oder imaginär sind. Muss man hier dann nach einer Untermatrix suchen, die evtl schief-symmetrisch ist?

Freue mich über deine Hilfe!
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Yokozuna

Yokozuna aktiv_icon

22:22 Uhr, 15.08.2010

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Du hast ja in der 1. Zeile nicht nur 4 λ stehen, sondern auch noch die 1 in der 3. Spalte. Die trägt dann auch noch eine Unterdeterminante bei:



det ( 4 λ 0 1 2 1 λ 0 2 0 1 λ ) = ( 4 λ ) det ( 1 λ 0 0 1 λ ) + 1 det ( 2 1 λ 2 0 )

Ich hätte nach der 2. Spalte entwickelt, denn da ist wirklich nur noch ein Eintrag ungleich Null:

det ( 4 λ 0 1 2 1 λ 0 2 0 1 λ ) = ( 1 λ ) det ( 4 λ 1 2 1 λ ) =



= ( 1 λ ) ( ( 4 λ ) ( 1 λ ) + 2 ) = ( 1 λ ) ( λ 2 5 λ + 6 )

und das gibt die Eigenwerte 1, 2 und 3.

Bei der großen Matrix, die Du da angegeben hast, fehlt noch eine Zeile, aber ich nehme an, daß Du die jetzt selbst auf die Schnelle erfunden hast und daß dies kein echtes Beispiel aus einer Klausur ist. Ich denke, daß da immer eine Menge Nullen drin sind, sonst hat man kaum eine Chance, so etwas in der Klausur auszurechnen. Das mit der schiefsymmetrischen Unterdeterminante bei der ersten Aufgabe hat auch nur funktioniert, weil wir am Schluß einen Ausdruck der Form

( a λ ) ( b λ ) det ( ... ) = 0

hatten. Steht da aber z.B.

( a λ ) ( b λ ) det ( ... ) ( c λ ) d det ( ... ) + ... = 0

dann hilft nur noch ausmultiplizieren und Nullstellen suchen. Bei einem charakteristischen Polynom 5. Grades müßten eigentlich immer ein paar einfache Lösungen dabei sein, die man erraten kann (im Bereich -4 bis +4), sonst ist das für eine Klausur zu schwer (ich gehe davon aus, daß man keinen GTR benutzen darf, sonst könnte man ja die Eigenwerte einfach damit berechnen).

Viele Grüße

Yokozuna

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anonymous

anonymous

22:41 Uhr, 15.08.2010

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Hey,

ja klar, das ist der ganz normale Laplace'sche Entwicklungssatz oder? Dann weiß ich Bescheid.

Zu der 5x5 Matrix, hast Recht, da habe ich eine Zeile vergessen. Aber so stehen die wirklich in der Klausur. Ich hab die nun nicht exakt übernommen, weil das immer völlig durcheinander gewürfelte Zahlen sind. Aber unser Prof ist da ein wenig eigenartig. In kaum einer Klausur von ihm muss man wirklich rechnen. Er sagt, was ich sehr radikal finde, dass FH-Studenten rechnen, Uni-Studenten müssen die Mathematik dahinter verstehen. Naja... wäre nicht unbedingt meine Wortwahl. :-)
Ich hab da eben grad eine Klausuraufgabe gepostet, zu der einzelne Aussagen bewertet werden sollen. Das meint unser Prof mit "Mathematik verstehen". Nur sträuben sich bei solchen Aufgaben immer meine Haare...

Aber zu dem eben abgehandeltem Thema hast mir auf jeden Fall helfen können. Danke!!
Frage beantwortet
anonymous

anonymous

20:47 Uhr, 16.08.2010

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Moin,

ich möchte hier noch was ergänzen.

Zu solchen großen Matrizen wie 5x5 oder 7x7 kann man folgende Schlüsse auf die Eigenwerte ziehen:

Zu jedem komplexen Eigenwert, gibt es immer einen komplex konjugierten. Das bedeutet, dass bei einer 5x5 Matrix beispielsweise der fünfte Eigenwert auf jeden Fall reell sein muss. Hab ich inzwischen rausfinden können. Vll hilfst ja jmd noch. :-)