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Hallo, bin neu hier und hoffe, dass ich meine Mathe-Kenntnisse verbessere :-)
Ich habe diesen Satz in meinem Buch gefunden aber verstehe nicht den Beweis. Der Satz besagt:
Jede nach oben beschränkte Folge besitzt genau eine der beiden folgenden Eigenschaften: (i) besitzt einen größten Häujungspunkt. (ii) divergiert bestimmt gegen
In beiden Fällen gilt:
(5.14)
BEWEIS: Wir nehmen an, dass die Folge nach oben beschränkt ist und definieren ,
Offenbar ist die Folge monoton fallend. Ist sie nach unten beschränkt, so konvergiert sie gemäß Monotoniesatz. Anderenfalls gilt . Der zweite Fall ist einfach zu erledigen. Dann existiert nämlich für jedes ein mit für jedes . Damit gilt auch für alle , d.h. definitionsgemäß . Folglich hat keinen Häufungspunkt
-1. FRAGE: Wieso wissen wir, dass es keinen Häufugspunkt gibt? Ist es weil ?-,
und es gilt (5.14). Wir wenden uns jetzt dem wichtigeren Fall: zu. Der Grenzwert hat die beiden folgenden Eigenschaften:
(i) Zu jedem gibt es ein mit , .
(ii) Zu jedem gibt es unendlich viele mit .
Die erste Eigenschaft folgt aus für jedes genügend große und die zweite Eigenschaft aus für jedes genügend große und der Definition des Supremums
-2.FRAGE: Ich verstehe nicht, wie wir (ii) erhalten haben. Die Erklärung "die zweite Eigenschaft aus " verstehe ich leider nicht-.
Mittels dieser beiden Eigenschaften ist es einfach, eine Teilfolge von mit der folgenden Eigenschaft zu konstruieren: ,
-3.FRAGE: Ich Warum können wir diese definieren? Die Ungleichungen sehen wie die Definition von Limes von aus ...-
Daraus folgt für . Somit ist bein Häufungspunkt von . Es bleibt noch zu zeigen, dass der größte Häufungspunkt ist. Seien dazu eine gegen konvergente Teilfolge von und . Aus Eigenschaft (i) folgt für jedes genügend große und damit auch . Weil beliebig war, folgt
-4.FRAGE: Wie folgt aus -.
Also ist tatsächlich der größte Häufungspunkt von .
Kann jemand mir bitte helfen? Danke!
Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen." |
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"-1. FRAGE: Wieso wissen wir, dass es keinen Häufugspunkt gibt?"
Wenn es einen Häufungspunkt geben würde, müsste nach Definition eine Teilfolge existieren, die gegen konvergiert. Andererseits, wenn , dann auch , aber kann nicht gleichzeitig gegen und konvergieren.
"-2.FRAGE: Ich verstehe nicht, wie wir (ii) erhalten haben."
=> für jedes existiert , so dass für alle . Nehmen jetzt an, dass es zu einem bestimmte nur endlich viele 's existieren, so dass . Dann gäbe es ein , so dass für alle . Dann würde für gelten für alle . Nehmen . Dann müsste für beides gelten: und . Das geht nicht, dieser Widersrpuch zeigt, dass die Annahme falsch war, also muss es für jedes unendlich viele 's existieren, so dass .
"-3.FRAGE: Ich Warum können wir diese anj definieren?"
Komische Frage. Weil wir sie direkt definieren. Wir wissen: für jedes existieren unendlich viele 's, so dass , das ist gerade bewiesen worden. Nehmen jetzt . Es gibt dann ein , so dass (eigentlich sogar unendlich viele 's, aber es reicht eins).
"-4.FRAGE: Wie folgt aus "
Grenzüberganz . Oder indirekter Beweis: wäre , so könnte man ein finden, dass , das wäre ein Widerspruch.
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Vielen Dank für die Antworten!
Was ich leider noch nicht verstehe ist, was ich in der 3. Frage kommentiere. Wie du sagts wir haben die zwei Eigenschaften und (ii) beweisen. Aber die zwei zusammen sind nicht äquivalent zu der Definition von Grenzwert (ok, die schon aber nur fur den Teil bzw. die Hälfte der Definition) aber (ii) ist nicht äquivalent zu . Dann warum gilt ? Du sagst, dass wir es direkt definieren. Dann die Frage wäre: Wie können wir eine Teilfolge definieren, die gegen konvergiert? Danke!
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"Aber die zwei zusammen sind nicht äquivalent zu der Definition von Grenzwert"
Natürlich nicht. Die Folge an sich muss auch nicht konvergent sein. Aber sie hat eine Teilfolge, welche konvergiert.
"Dann warum gilt ?"
Weil die Eigenschaft ii) uns sagt, dass für jedes unendlich viele Indizes mit der Eigenschaften existieren. Also auch für existieren unendlich viele Indizes mit der Eigenschaften . Wenn unendlich viele, dann bestimmt können wir auch ein Index finden. Wir nennen ihn . Alles.
"Dann die Frage wäre: Wie können wir eine Teilfolge definieren, die gegen b konvergiert?"
Das wird durch die Wahl von wie oben geschrieben gerade getan.
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Dann ist keine Folge sondern nur ein einziges Element von ?
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Für jedes ein Element. Aber es gibt unendlich viele 's. Hast Du nie gelesen/gesehen, wie man Teilfolgen definiert? Es muss doch etwas darüber in Vorlesungen gewesen sein.
Kuck mal. Für nehmen wir . Wir wissen, dass es unendlich viele 's gibt, so dass gilt. Wir picken so ein , nennen es und haben also . Wir gehen weiter. Für nehmen wir . Wir wissen, dass es unendlich viele 's gibt, so dass gilt. Insbesondere gibt's auch unendlich viele 's gibt, so dass gilt und zusätzlich noch . Wir picken so ein , nennen es und haben also . Noch ein Schritt. Für nehmen wir . Wir wissen, dass es unendlich viele 's gibt, so dass gilt. Insbesondere gibt's auch unendlich viele 's gibt, so dass gilt und zusätzlich noch . Wir picken so ein , nennen es und haben also . Usw. So entsteht eine Folge von Indizes , welche eine Teilfolge , definiert. Und diese Teilfolge hat nach Konstruktion die Eigenschaft .
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Jetzt ist es klar. Ich weiss wie man eine Teilfolge definiert, wusste leider aber nicht, wie konnten wir Eigenschaften und (ii) verwenden, um eine neue Teilfolge konstruieren, die gegen konvergiert. In Bezug auf Konvergenz, is es genug, dass für unendliche viele gilt, um zu zeigen, dass gegen konvergiert? Ich habe über Grenzwert von Folgen gelernt aber unter der Definition " konvergiert gegen WENN so dass für " Danke nochmal :-)
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Du kannst auch ganz sauber, mit , beweisen, dass . Was ist gezeigt: . Sei jetzt . Nehmen so, dass . Dann gilt für jedes : .
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WOW Das war super! VIELEN dANK @DrBoogie. Das heisst dann, dass nicht genug ist (jedoch eine grosse Hilfe), um beweisen zu können, dass gegen konvergiert oder? Ganz im ernst vielen Dank :-)
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"Das heisst dann, dass ∣∣anj−b∣∣<1j nicht genug ist (jedoch eine grosse Hilfe), um beweisen zu können, dass anj gegen b konvergiert oder?"
Wieso nicht genug? :-O Genug, um zu beweisen, dass . Ich hab's doch gemacht.
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Ich wollte nur fragen ob äquivalent als konvergiert gegen . hilft uns um zu beweisen, dass gegen konvergiert. bedeutet aber nicht unmittelbar, dass gegen konvergiert oder?
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Wenn eine Tatsache etwas "zu beweisen hilft", dann impliziert sie auch automatisch das, was bewiesen wird. Also ist damit auf jeden Fall wahr: für alle => . Umgekehrt muss es nicht stimmen. Also ist das keine Äquivalenz. Grob gesagt, definiert eine "Art" der Konvergenz. Es gibt aber auch andere "Arten". Z.B. würde auch Konvergenz bedeuten, aber diese Konvergenz wäre sozusagen "langsamer" als bei .
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Ach so, vielen Dank für die Erklärungen und die Geduld DrBoogie :-)
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