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Tags: spiegelmatrix

 
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anonymous

anonymous

20:59 Uhr, 20.01.2022

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Hallo,
ich bräuchte Hilfe bei der Multiplikation Q(v1)a1 (siehe Foto).

1. Steht in der zweiten Zeile nicht statt v1v1ta1-v1ta1v1 ?? Warum darf das einfach so umgeschrieben werden.

Wenn ich die Gleichung auflöse, komme ich nicht zum gleichen Ergebniss… was mache ich falsch??



Vielen Dank im Voraus!



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Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich benötige bitte nur das Ergebnis und keinen längeren Lösungsweg."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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HAL9000

HAL9000

12:30 Uhr, 21.01.2022

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Ok, ich nenne mal die hier vorliegende Vektorraumdimension d.

Dann sind a1,v1 hier Spaltenvektoren, die man auch als d×1-Matrix auffassen kann. v1t ist dann ein Zeilenvektor, den man auch als 1×d-Matrix auffassen kann. Und schließlich kann man reelle Zahlen wie α1 als 1×1-Matrix auffassen.

Warum diese Vorrede? Nun, damit du wirklich mal begreifst, was diese ganzen Produkte hier eigentlich für Konstrukte sind, da scheint es bei dir das eine oder andere Verständnisproblem zu geben (so zumindest mein Eindruck auch aus anderen Threads von dir): Das hat z.B. zur Konsequenz, dass das v1v1t im Zähler des zweiten Terms dieser Householder-Matrix eine d×d-Matrix ist.

Die Rechnung (v1v1t)a1=v1(v1ta1) ist in dem Sinne einfach deshalb gültig, weil das eine Multiplikation dreier Matrizen ist, und diese Matrix-Multiplikation dem Assoziativgesetz unterliegt.

Das erste kennzeichnet die Multiplikation einer Matrix mit einem Vektor, das zweite hingegen die eines Vektors mit einem Skalar (d.h. reelle Zahl). Letzeres Ergebnis darf man dann auch durch Vertauschung schreiben als (v1ta1)v1, weil man das in diesem Sinne dann als Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar auffasst, und da sind beide Schreibweisen gestattet (Skalar vor oder hinter dem Vektor dranmultiplizieren).

Und genau das geschieht hier von der ersten zur zweiten Zeile, d.h., diese Identität

(v1v1t)a1=(v1ta1)v1

wird speziell für v1=a1-α1e1 verwendet.



P.S.: Falsch wäre übrigens ein Weiterrechnen a la

(v1ta1)v1=???v1t(a1v1),

denn a1v1 ist als Matrixprodukt unzulässig: Eine d×1-Matrix darf im Fall d2 nicht mit einer d×1-Matrix multipliziert werden - Dimensionskonflikt der Operanden!


EDIT: Ein Wort noch zu deinen eigenen Rechnungen. In deiner dritten Zeile steht dort ein Bruch, wo sowohl in Zähler wie Nenner reelle Zahlen sind. Und dann machst du im Übergang zur vierten Zeile was ganz furchtbares:

Statt diesen Bruch einfach zusammenzukürzen (da kommt 12 raus), multiplizierst du den Vektor a1-α1e1 da in den Zähler "hinein" und machst den ganzen Zähler zu einem grottig unübersichtlichen Vektor.


Frage beantwortet
anonymous

anonymous

14:44 Uhr, 21.01.2022

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Hallo HAL9000,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. In der Tat war mir der erste Teil, den du beschrieben hast, wohl bewusst. Allerdings habe ich nicht daran gedacht, dass v1ta1 natürlich ein Skalar ist.

Somit kann ich die gesamte Rechnung nun nachvollziehen.


Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!