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IQ, Mathestudiumeignung

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Schurli

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14:47 Uhr, 02.11.2012

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Hallo liebe Forummitglieder!

Ein guter Freund von mir will nun auch Mathe studieren.

Er ist zwar interessiert, hat aber Schwierigkeiten abstrakte Begriffe und Symbole anzuwenden. Er lernt schon seid Jahren regelmäßig die Grundlagen und muss leider alle drei Monate wieder bei 0 anfangen, weil er - offenbar aus mangelnden Verständnis - die Grundlagen wieder vergessen hat. So habe ich ihm etwa schon mindestens 10 mal erklärt, was eine Äquivalenzrelation ist und ihm mehrere Beispiel gezeigt, wie man da vorgehen könnte.
Sitzt er dann jedoch alleine bei einem solchen Beispiel und muss zeigen, dass es sich auch um eine solche Relation handelt, dann fallen ihm nicht nur die Bedingungen nicht ein, sondern kann auch, wenn er die Definitionen nachschlägt sie nicht auf die verlangte Aufgabe übertragen, weil er ganz offenbar die Struktur dahinter nicht erkennt (der entsprechende mathematische "Röntgenblick" scheint zu fehlen). Da sein Großvater jedoch im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu tun hatte, möchte er nun auch studieren, braucht mich aber oft, wenn es um das Verstehen von Strukturen geht, vergisst sie aber schnell wieder.

Nun fragt er sich, ob sich denn ein IQ-Test eignet um seine mathematische Intelligenz zu messen. Kann man also mit Aufgaben der Art "ergänzen Sie die Zahlenfolge" bzw. "Verhält sich Wasser zu Wasserhahn sowie Geld zu Bankomat?" die Eignung für ein Mathematikstudium herausfinden, wenn man keine Kommilitonen (aufgrund des höheren Alters) finden wird, die einem helfen werden?

Hat jemand so viel Gefühl für Menschen und das Fach, dass er da Tipps geben kann, wie man die Eignung prüfen kann?

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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Theend92

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16:04 Uhr, 02.11.2012

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Lass ihn ein paar Wochen in einigen Analysis oder Algebra Vorlesungen sitzen und dann wird er schon selbst wissen ob er Freude entwickelt oder etwa andere Erwartungshorizonte an das Studium gesetzt hat. Übrigends ein Kommilitone von mir hat einen IQ von 140 messen lassen, und hat nach dem ersten Semester abgebrochen. Soviel dazu.
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Clemensum

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16:20 Uhr, 02.11.2012

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Hallo - ich bin ein Freund von Schurli und von dieser Person, nur zur Info! :-)

Erstmal, danke für deine Antwort! :-)

Ich muss hinzufügen, dass er daheim die nötigen Lehrmaterialien ja schon hat!
Er versucht sie zu lesen, bekommt es aber nicht hin, weil eben Leute die in der Lage sind so abstrakt zu denken, meist nicht verstehen können, dass ein anderer gewisse Zusammenhänge einfach nicht sieht.

Kann man also aus der Tatsache, dass man mit Lehrbücher nicht in hinreichender Weise klarkommt, schließen, dass man mit dem Studium nicht ausreichend klar kommt?
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Theend92

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16:36 Uhr, 02.11.2012

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Im laufe des Studiums bekommt man einen Weg gezeigt. Man geht den Weg. Auf diesem Weg gibt es zahlreiche Hürden. Oft ist man in der Situation aus den ganzen Theoremen keinen klaren Weg zu finden. Man arbeitet aber daran ... Man setzt sich Abends an den Schreibtisch und recherchiert und recherchiert ... Man fasst Tipps und Tricks auf und lernt Dinge dazu, die nicht unbedingt das jeweilige Übungsblatt oder dem Vorlesungsstoff entsprechen. Aber irgendwann ist man an dem Punkt, wo man schon nicht mehr recherchieren muss, sondern die Lösungen und Beweise ohne Sekundärliteratur lösen kann.
Mathematik ist nicht für jeden geeignet, man sollte Spaß daran haben. Freude siegt über Intellekt.
Schurli

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16:52 Uhr, 02.11.2012

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"Mathematik ist nicht für jeden geeignet, man sollte Spaß daran haben. Freude siegt über Intellekt."

Leider scheinst du mir hier Ursache mit Wirkung zu verwechseln, denn;
Erst die Erfolgserlebnisse schütten entsprechende Botenstoffe und Hormone aus, die dann später als Freunde und Spaß interpretiert werden. Und Erfolgserlebnisse sind nur möglich, wenn man eine überdurchschnittlich entwickelte Intuition hat; letztere entwickelt sich doch nur, wenn man schon als Kind in der Lage war, die Gesetzmäßigkeiten in der Natur mit seinem intellektuellen Röntgenblick (das Wesentliche filtern) zu ergründen.

Beispielsweise soll Gauß von sich aus draufgekommen sein, wie die Algorithmen für die Grundrechenarten funktionieren; durch Abstraktion seiner Beobachtungen in der realen Welt. Wenn dies nicht in einem minimalen Ausmaß vorhanden ist (4. Abstraktionsstufe ist hier natürlich gemeint; die 2. und 3. beherrscht jeder, daher kann auch jeder zählen und Algorithmen lernen; in der 4. muss man aber selbstständig die Prinzipien ergründen können. Ich würde daher folgendes behaupten: Jeder der in der Lage ist zu begründen warum der Multiplikations - und Divisionsalgorithmus das gewünschte leistet bzw. versteht, warum man nicht anders vorgehen darf um dividieren zu können, hat (mind.) eine math. Grundbegabung und kann studieren... Auf andere Art müsste man einen Tutor haben, der einen Schemata extrahiert und man müsste diese auswendiglernen. Eigene (!) Ideen entwickeln ist hier nicht möglich) nützt das größte Interesse gepaart mit lebenslangen lernen auch nichts, außer, dass man vielleicht hunderte bis tausende Schemata auswendig kann, vielleicht auch herleiten, aber den sinn wird man nicht verstanden haben, bloß Schlussregeln angewandt...

Ich habe schon viele Leute erlebt, die gesagt haben, die seien sehr interessiert, dann habe ich ihnen Probleme gegeben, wo sie selbstständig neue Methoden finden sollten und die meisten haben das nichtmal nach einem Monat voller Nachdenken geschafft...

Warum wollen so viele Mathematiker nicht begreifen, dass für ihr Fach eine Stufe von Denken nötig ist, die nur ein sehr kleiner Bruchteil beherrscht?
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Theend92

Theend92 aktiv_icon

16:58 Uhr, 02.11.2012

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"Warum wollen so viele Mathematiker nicht begreifen, dass für ihr Fach eine Stufe von Denken nötig ist, die nur ein sehr kleiner Bruchteil beherrscht? "

Es gibt schon viele arrogante Mathematiker die mit dieser These werben. Das Land braucht nicht noch mehr. Mathematiker sind auch bloß Menschen und sollten die Nase genau so hoch halten wie andere.
Schurli

Schurli aktiv_icon

17:27 Uhr, 02.11.2012

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"Es gibt schon viele arrogante Mathematiker die mit dieser These werben. Das Land braucht nicht noch mehr. Mathematiker sind auch bloß Menschen und sollten die Nase genau so hoch halten wie andere.!

In Wahrheit ist es eine noch viel größere Arroganz, wenn man behauptet, jeder könne es - genügend Fleiß und Interesse vorausgesetzt - schaffen, denn, die jenigen die sich Jahre lang bemühen, weil anfangs so viel Interesse bestand, fühlen sich, wenn sie das lesen, noch viel schlechter, die denken sie wären geistig behindert, in Wahrheit fehlt ihnen eben "nur" dieser (Röntgen-)Blick für das Wesentliche...
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