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Ist f(x) = Ax stetig (in der Euklidischen Norm)

Universität / Fachhochschule

Stetigkeit

Tags: Matrix, Norm, Stetigkeit

 
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iDog85

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23:32 Uhr, 21.10.2009

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Hallo liebe Foren-Gemeinde,

ich habe ein Verständnis-Problem. Die Frage lautet:

Es sei xRn und ARmxn und f die Funktion gegeben durch f(x):= Ax. Dann ist f stetig (In der Euklidischen Norm).

Ich soll angeben, ob die Aussage wahr oder falsch ist.

Problem 1:
Ich verstehe die Aussage "in der Euklidischen Norm" nicht. Stetigkeit im Allgemeinen verstehe ich, aber was soll diese Einschrankung auf die Euklidische Norm (was muss ich bedenken)?

Problem 2:
Wir haben ab und zu gezeigt, dass irgendeine Funktion an einer Stelle x0 nicht stetig ist, weil sie für verschiedene Folgen verschiedene Ergebnisse liefert.
Nun habe ich aber keinen Plan wie ich dies mit Matrizen zeigen soll.

Ich würde mich sehr über ein paar Tipps oder Ansätze (gar Lösungen) freuen.

Viele Grüße
Ilker

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Stetigkeit (Mathematischer Grundbegriff)

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Rentnerin

Rentnerin

10:08 Uhr, 22.10.2009

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Hallo,

zu Deinem Problem 1:

"... Stetigkeit im Allgemeinen verstehe ich ..."

Dann wirst Du ja sicher wissen, dass man im Zusammenhang mit dem Begriff Stetigkeit entweder messen muss oder wissen muss, welche Teilmengen offen sind. Zunächst hast Du Vektorräume Rn und Rm und eine Abbildung f:RnRm. Die Euklidische Norm ordnet jedem Vektor "seine Länge" so zu, wie wir es anschaulich gewohnt sind (über den Pythagoras):

:RkR0+ mit (x1,...xk)=x12+...+xk2.

Diese Norm induziert eine Metrik, mit der Du Abstände messen kannst:

d(x,y)=x-y. Erst jetzt kannst Du von Konvergenz und Stetigkeit sprechen.


Zu Deinem Problem 2:

Matrizen stehen für lineare Abbildungen, also recht einfache Funktionen.


Gruß Rentnerin
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Rentnerin

Rentnerin

18:22 Uhr, 25.10.2009

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Wenn Du nur angeben sollst, ob f stetig ist, dann solltest Du mit "ja" stimmen.

Oder sollst Du doch Deine Aussage beweisen?
iDog85

iDog85 aktiv_icon

19:25 Uhr, 25.10.2009

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Hallo Rentnerin,

ersteinmal ein Danke für die Antwort.
Stimmt ich soll nur angeben, ob f stetig ist. Kein Beweis nötig.
Ein Kommilitone hat mir folgenden Tipp gegeben:

g:RnR
g(x)=||f(x)||2

mit f(x)= Ax

Das passt denke ich. Da ARmxn und xRn beliebig, gibt es keine "Lücken" im Bild von g(x) (richtig?)

Jetzt hab ich doch noch Probleme, dies formal aufzuschreiben. Per Definition ist g stetig, wenn g in jedem Punkt von Rn stetig ist. Und g ist in einem Punkt x0 stetig, wenn folgendes gilt:
||x-x0||<δ|g(x)-g(x0)|<ε

wobei δ von x0 und ε abhängt.

Intuitiv sage ich... na klar gibt es so ein δ. Den formalen Beweis zu sehen, würde nur gut tun :-)
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Rentnerin

Rentnerin

20:19 Uhr, 25.10.2009

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Zum Verständnis:

Du hast f:RnRm und 2:RmR und bildest die Verkettung g=2f. Jetzt willst Du zeigen, dass g stetig ist. Aber wenn die Verkettung stetig ist, muss die innere Funktion f noch lange nicht stetig sein.

Zum Beweis der Stetigkeit von f:
Sei x0Rn beliebig, dann ist zu zeigen, dass Ax-Ax02<εxx-x02<δε. Wegen der Linearität von A gilt Ax-Ax02=A(x-x0)2 und es reicht damit zu zeigen:

A(x-x0)2<kx-x02, dann kannst Du δε=εk nehmen (k>0).

Behauptung: Es gibt ein k>0, dass für alle yRn gilt: Ay2<ky2

Beweis: Sei yRn beliebig; wähle eine Basis (v1,...vn) des Rn, dann läßt sich y eindeutig darstellen als

y=i=1nλivi und damit Ay2=A(i=1nλivi)2=i=1nλiAvi2nmax(λi)maxAvi2.

Während n und maxAvi2 lediglich Zahlen sind, ist max(λi) die Maximumsnorm auf Rn (hat nichts mit der 2-Norm zu tun!). Es gilt aber für jedes Paar von Normen - also auch für Maximums- und kanonischer Norm - auf den Rn:

ysy2 mit s>0 ( ist die Abkürzung für die Maximumsnorm).

Setze nun k=nsmaxAvi2, dann ist die Behauptung bewiesen.


Frage beantwortet
iDog85

iDog85 aktiv_icon

20:26 Uhr, 26.10.2009

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Suuuper. Das habe ich jetzt sogar (fast) verstanden. Den Teil mit der Maximum-Norm muss ich mir noch klar machen, aber ich denke das schaffe ich allein.

Vielen Dank nocheinmal.