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Krummlinige Koordinaten

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Tags: Gradient, Kugelkoordinaten, Vektorfeld, Zylinderkoordinaten

 
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Chica-Rabiosa

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08:57 Uhr, 14.05.2014

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Hey moin zusammen.

Betrachten Sie den Ortsvektor eines Punktes r als Funktion seiner Zylinderkoordinaten y1=r,y2=φ und y3=z,d.h. r=rer(φ)+zez.

Zeigen Sie, dass (ei)r=(vi)r||(vi)r||

für i=1,2,3 und (vi)r=yir(y).

Wiederholen Sie dies für einen Ortsvektor als Funktion seiner Kugelkoordinaten, d.h. für

r(r,φ,Θ)=rer(φ,Θ)

b) Zeigen Sie nun, dass der Gradient eines Skalarfeldes Φ in Kugelkoordinaten gegeben ist durch:

gradΦ=errΦ+r-1eΘΘΦ+(rsinΘ)-1eφφΦ

c) Zeigen Sie, dass die Divergenz eines Vektorfeld F in Kugelkoordinaten gegeben ist durch:

div=r-2r(r2Fr)+(rsinΘ)-1(Θ(sinΘFΘ)+φFφ)


Also ich muss sagen, dass das Rechnen mit Zylinder- Polar oder Kugelkoordinaten für mich sich eingependelt hat. Also das ging in letzter Zeit ziemlich gut. Aber bei der Aufgabe jetzt konvergieren meine Ideen gegen Null :(

Bei b) und c) sieht man eigentlich, dass man die Identität zeigen soll, ich kenne die Definition der Divergenz und der des Gradienten, jedoch in Kugelkoordinaten noch nicht ganz. Bzw. wieso sie so ist naja werde ich wohl auch so schnell nicht verstehen, muss man ja nicht immer.


Die Darstellung des Gradienten in dreidimensionalen Kugelkoordinaten ist ja: V=V(r,ϑ,ϕ)
gradV=Vrer+1rVϑeϑ+1rsinϑVϕeϕ

Hingegen gilt in Kugelkoordinaten für die Divergenz eines Vektorfeldes F(r,θ,ϕ):

divF=1r2r(r2Fr)+1rsinθθ(Fθsinθ)+1rsinθFϕϕ

Wie ich mich jedoch anhand dessen zu der rechten Seite der Gleichung jeweils schlängeln soll, ist mir noch ziemlich unklar :(

Bei der a) weiß ich leider nichts :(

Danke allen Helfern schon mal

Chica-Rabiosa

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DrBoogie

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11:42 Uhr, 14.05.2014

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Das Ganze sieht schrecklicher aus als es in Wirklichkeit ist.
Nur ist es ziemlich unangenehm, solche Formeln in LaTeX zu schreiben. :(

Zu a). Was er, eφ und ez in kartesischen Koordinaten sind, kann man sofort aus der Formel r=rer(φ)+zez ablesen, denn
r=(rcos(φ),rsin(φ),z)=r(cos(φ),sin(φ),0)+z(0,0,1) , also er(φ)=(cos(φ),sin(φ),0) und ez=(0,0,1) (in kartesischen Koordinaten, wie gesagt). Und eφ können wir aus den Bedingungen <eφ,er>=<eφ,ez>=0 (orthogonal zueinander) und eφ=1 (normiert) finden: wenn eφ=(a,b,c), dann acos(φ)+bsin(φ)=0, c=0 und a2+b2+c2=1 => a=-sin(φ),b=cos(φ),c=0=>eφ=(-sin(φ),cos(φ),0) (wieder in kartesischen Koordinaten).

Und es gilt tatsächlich eφ=rφ/rφ=(-rsin(φ),rcos(φ),0)/r=(-sin(φ),cos(φ),0),

er=rr/rr/=(cos(φ),sin(φ),0),

ez=rz/rz/=(0,0,1),

wobei das schon etwas komisch ist, dass man diese Beziehungen zeigen muss, denn normalerweise definiert man eφ,er und ez so, durch partielle Ableitungen von neuen Koordinaten im kartesischen System.


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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

12:59 Uhr, 14.05.2014

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a) Fortsetzung.
Mit den Kugelkoordinaten wird es etwas schwieriger.
Die Bedingung r=rer(φ,ψ) gibt uns nur den Vektor er.
Weil die Kugelkoordinaten durch r=(rsin(θ)cos(φ),rsin(θ)sin(φ),rcos(θ)) gegeben sind,
bekommen er=(sin(θ)cos(φ),sin(θ)sin(φ),cos(θ)).

Für die zwei weitere Basisvektoren müssen wir überlegen, was diese Vektoren in Wirklichkeit sind. Z.B. wenn wir in Richtung eφ gehen, dann ändern wir nur φ, aber nicht r oder θ - das geschieht ganz in Analogie mit kartesischen Koordinaten, wo wir z.B. nur die z-Koordinate ändern, wenn wir Richtung ez gehen (nur geht es im Fall von Kugelkoordinaten nur um unendlich kleine Bewegungen, weil dies ein gekrümmtes System ist). Daraus folgt, dass die z-Komponente von eφ in kartesischen Koordinaten Null sein muss, denn r=(rsin(θ)cos(φ),rsin(θ)sin(φ),rcos(θ)) und rcos(θ)) hängt nicht von φ ab. Also ist eφ=(a,b,0) und aus der Orthogonalität von eφ und er Plus der Normiertheit von eφ bekommen eφ=(-sin(φ),cos(φ),0).
Da wir jetzt zwei Vektoren einer orthonormierten Basis schon haben - eφ und er , können den dritten genauso wie im Fall von zylindrischen Koordinaten finden. Für eθ gilt nämlich <eθ,eφ>=<eθ,er>=0, eθ=1=>eθ=(cos(θ)cos(φ),cos(θ)sin(φ),-sin(θ)).

Dass die Gleichungen
eθ=rθ/rθ,
eφ=rφ/rφ,
er=rr/rr
gelten, prüft man wieder direkt.

Aber auch in diesem Fall finde ich recht merkwürdig, diese Gleichungen beweisen zu wollen, obwohl sie eigentlich Definitionen sind.
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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

14:08 Uhr, 14.05.2014

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Beim Gradient ist es etwas einfacher.
Zuerst mal der Gradient in kartesischen Koordinaten:
grad(V)=(Vx,Vy,Vz).
Jetzt nach der Kettenregel haben
Vx=Vrrx+Vφφx+Vθθx,
Vy=Vrry+Vφφy+Vθθy,
Vz=Vrrz+Vφφz+Vθθz.

(Wir können V als V(r(x,y,z),φ(x,y,z),θ(x,y,z)) schreiben, die Kettenregel wird darauf angewendet).

Wir brauchen jetzt noch rx, φx, θx und auch Ableitungen nach y und z zu berechnen.
Aus r=x2+y2+z2, φ=arctan(y/x) und arccos(z/x2+y2+z2)
haben
rx=x/r,
ry=y/r,
rz=z/r,
φx=-y/(x2+y2),
φy=x/(x2+y2)
φz=0
θx=xz/(r2x2+y2),
θy=yz/(r2x2+y2),
θz=-x2+y2/r2.

Und weiter geht es mit Einsetzen:
Vx=Vrrx+Vφφx+Vθθx=Vrxr-Vφyx2+y2+Vθxzr2x2+y2 usw.

Es ist echt viel zu schreiben, also mache ich mal eine Pause. :-)

Update. Einige Fehler korrigiert.


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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

16:12 Uhr, 14.05.2014

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Und weiter geht es so:

Vy=Vrry+Vφφy+Vθθy=Vryr+Vφxx2+y2+Vθyzr2x2+y2

Vz=Vrrz+Vφφz+Vθθz=Vrzr-Vθx2+y2r2

Also,
grad(V)=(Vx,Vy,Vz)=Vr(xr,yr,zr)+Vφ(-yx2+y2,xx2+y2,0)+Vθ(xzr2x2+y2,yzr2x2+y2,-x2+y2r2)=

=Vrer+Vφ(-rsin(θ)cos(φ)r2sin2(θ),rsin(θ)sin(φ)r2sin2(θ),0)+Vθ(r2sin(θ)cos(φ)cos(θ)r3sin(θ),r2sin(θ)sin(φ)cos(θ)r3sin(θ),-rsin(θ)r2)=

=Vrer+1rsin(θ)Vreφ+1rVreθ.


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