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Lineare Abhängigkeit im Körper F2.

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Tags: f2, Lineare Abhängigkeit, Raum, Vektorraum

 
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kilian1993

kilian1993 aktiv_icon

17:26 Uhr, 21.02.2013

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Hallo :)

ich hoffe Ihr k�nnt mir bei meinen Fragen weiterhelfen.

Ich soll folgende Vektoren auf lineare Abh�ngigkeit/Unabh�ngigkeit �berpr�fen:

( 1 0 1 ) , ( 1 1 0 ) , ( 0 1 1 ) F 2 3

Also rechne ich einfach die Determinante aus:

det ( 1 1 0 0 1 1 1 0 1 ) = 2 0 normalerweise folgt, dass die Vektoren linear unabh�ngig sind wenn wir uns in R 3 befinden.

Da wir uns aber im K�rper F 2 befinden gilt:



det ( 1 1 0 0 1 1 1 0 1 ) = 2 = 0 i n F 2 .

Meine Frage: Wieso ist das so? Wieso wird die Determinante von 2 zu 0 in F 2 ? Und was ist F 2 �berhaupt f�r ein K�rper? Was ist an dem so besonders?

Hoffe Ihr k�nnt mir helfen :)


Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.)
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Antwort
anonymous

anonymous

01:24 Uhr, 22.02.2013

Antworten
F2 ist der Restklassenkörper modulo 2.

F2 besteht aus der Menge {0,1} mit den Verknüpfungen " " und " + ", so dass gilt:

00=0
01=0
10=0
11=1

0+0=0
0+1=1
1+0=1
1+1=0

Daher ist die Determinante in diesem Fall auch 0.
Normalerweise ist man gewohnt, dass 1+1=2 gilt. In diesem Fall gilt jedoch 1+1=0. Die 2 entspricht daher in etwa der 0F2. Besser ist jedoch (meine Meinung) direkt, das ohne 2 zu schreiben, da 2F2 und 1+1=02:

det(110011101)=111+111+000-110-011-101=1+1+0-0-0-0=0
kilian1993

kilian1993 aktiv_icon

12:25 Uhr, 22.02.2013

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Hallo kenkyu

vielen Dank für deine Antwort.

Noch mal zur Verständlichkeit... wenn die Determinante einer Matrix in F 2 gleich 1 ist, dann sind die Vektoren linear unabhängig. Ist die Determinante gleich 0 sind sie linear abhängig und ist die Determinante gleich 2, 4, 99, usw. wird sie in F 2 immer zu 0, so dass die Vektoren wieder linear abhängig sind?

Antwort
anonymous

anonymous

13:07 Uhr, 22.02.2013

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Bei 0 und 1 stimmt das, was du heschrieben hast.

Eigentlich kann die Determinante in F2 nicht 2,4,99 usw. werden, da diese Zahlen gar nicht in F2 enthalten sind, sondern eben nur 0 und 1.

Allerdings kann man folgendes sagen: Anstatt in F2 zu rechnen, kann man zunächst, wie gewohnt mit rationalen Zahlen rechnen und dann das Ergebnis umrechnen.

Würde man nun eine 4 (oder eine beliebige andere gerade Zahl) erhalten, so hätte diese bei einer Division durch 2 den Rest 0. Damit entspräche die 4 (oder eine beliebige andere gerade Zahl) einer 0F2.
Hätte man nun eine 99 (oder eine beliebige andere ungerade Zahl) so hätte man bei Division durch 2 den Rest 1. Damit entspräche die 99 (oder eine beliebige andere ungerade Zahl) einer 1F2.

Warum darf man das eigentlich überhaupt?

Es existiert folgender Körper-Homomorphismus:
Φ:  F2,  ab(amod2)(bmod2)-1
wobei a,b sein sollen.

Eingeschränkt auf ganze Zahlen würde sich der folgende Ringhomomorphismus ergeben:
Φ|:  F2,  kkmod2

Mit Hilfe dieser strukturerhaltenden Abbildung, funktioniert also eine Art Umrechnung von nach F2. Denn es gilt: Φ(λx+y)=λΦ(x)+Φ(y)
Und hier evtl. noch wichtig: Φ(1)=1 und Φ(0)=0

Daher ist es egal, ob man zuerst in rechnet und dann abbildet, oder zuerst abbildet und dann in F2 rechnet.

Wenn man also durch Rechnung in die Zahl 99 als Determinante erhalten würde, so entspräche diese in F2 der Zahl Φ(99)=99mod2=1 somit wäre die Matrix über F2 invertierbar und die Vektoren über F2 linear unabhängig.
Frage beantwortet
kilian1993

kilian1993 aktiv_icon

13:20 Uhr, 22.02.2013

Antworten

Super, das war die Antwort die ich gebraucht habe! Jetzt hab ich's verstanden.

Vielen Dank :)