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Linearisierung der DGL h.=-k*wurzel(h)

Universität / Fachhochschule

Gewöhnliche Differentialgleichungen

Tags: Gewöhnliche Differentialgleichungen, Ruhelage, Wurzelfunktion

 
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Sgreb

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09:00 Uhr, 15.05.2025

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Guten Morgen,

ich hätte eine Frage zur Differentialgleichung h'(t)=-kh(t). Eine Linearisierung um die Ruhelage ist mit der Taylorreihenentwicklung nicht möglich, da die Ruhelage bei h=0 ist.
Linearisierung mit Taylorreihenentwicklung um h0 ergibt:
x'(t)+k12h0x(t)=0

Setze ich für h0=0 ein, wird durch 0 geteilt, was nicht möglich ist.

wobei die Abweichungsgrößen
x(t)=h(t)-h0
x'(t)=h'(t)
sind.

Wenn ich jetzt aber um einen Arbeitspunkt h0>0 betrachte, kann ich die DGL lösen. Meine Frage ist rein für das Verständnis:

Was passiert, wenn man nicht um die Ruhelage linearisiert, also rein anschaulich? Gibt mir die linearisierte DGL im Arbeitspunkt immer die gleiche Steigung wie die nicht lineare DGL? Also gibt mir die linearisierte DGL um einen Arbeitspunkt immer ein ähnliches Verhalten wie die nicht lineare DGL? Ich stelle mir das so vor, wie das einfache Tangentenverfahren, nur das keine Gerade im Arbeitspunkt angelegt wird, sondern eine Funktion, die sich um den Arbeitspunkt ähnlich verhält. Ist das richtig?

Liebe Grüße

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Wurzelfunktionen (Mathematischer Grundbegriff)
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
HAL9000

HAL9000

09:26 Uhr, 15.05.2025

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Du betrachtest Anfangswert h0=h(t0), und ich nehme an, Parameter k ist als positiv vorausgesetzt.


Für h0>0 bekommst du die eindeutige Lösung

h(t)=(h0-k2(t-t0))2

die aber nur für tt0+2kh0=:t1 gültig ist. Darüber hinaus muss zwangsläufig h(t)=0 für tt1 gelten.


Anders sieht es aus im Fall h0=0: Da ist die Lösung zwar für tt0 auch wieder h(t)=0, für t<t0 ist sie jedoch nicht eindeutig: In der Zeit rückwärts gehend kann die Funktion eine Weile Null bleiben und zu irgendeinem Zeitpunkt t1t0 ins Positive abzweigen, d.h. es ist dann

h(t)=(k2(t1-t))2 für alle tt1.

So ein t1 muss es aber nicht geben, denn h(t)=0 für alle t ist ja auch eine Lösung für das AWP h0=0.


P.S.: Oft wird in dem Zusammenhang auch die leicht andere DGL hʹ(t)=-kh(t) betrachtet:

Da liegen die Dinge noch etwas anders, denn die Funktion kann nach einer (mehr oder weniger langen) Nullphase dann zu irgendeinem Zeitpunkt in einen negative Parabelarm abzweigen. Ist bei dir hier aber nicht der Fall, da die Beträge fehlen.