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Hallo zusammen!
Ich habe folgende DGL:
Wenn ich aber jetzt die Eigenvektoren ausrechne, bekomme ich ja zweimal denselben Eigenwert raus und damit auch gleiche Eigenvektoren, die logischerweise nicht linear unabhängig sind. Aber ich brauch diese linear unabhängigen Vektoren für meine Lösung oder nicht? Gibt es da nochmal einen anderen Weg?
Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen." |
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> Aber ich brauch diese linear unabhängigen Vektoren für meine Lösung oder nicht?
Du findest hier keine Basis aus Eigenvektoren, weil deine Matrix nicht diagonalisierbar ist. Allerdings kannst du eine Jordanzerlegung für finden, z.B. mit und dann . Auch damit kannst du das System lösen.
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Wie genau gehe ich dann vor? Ich kenne leider bisher nur den Weg durch Eigenvektoren auf die Lösung zu kommen.
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Mit dem von mir angegebenen folgt per linearer Transformation das DGL-System . Jetzt arbeiten wir uns von unten nach oben vor, beginnend bei Komponente :
.
Die solltes du lösen können. Die Lösung in die erste Komponente eingesetzt bekommst du für die dann
,
ich hab die zu diesem Zeitpunkt dann bekannten Teile rechts in der Klammer zusammengefasst. Ich hab jetzt natürlich keine Ahnung, wie ihr das im Diagonalisierungsfall mit der inhomogenen Gleichung gehandhabt habt...
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Dann habe ich für raus. Wie kommt es eigentlich zu dem und nicht ?
>Ich hab jetzt natürlich keine Ahnung, wie ihr das im Diagonalisierungsfall mit der inhomogenen Gleichung gehandhabt habt...
Was müsste man da wissen? Wir haben tatsächlich ziemlich wenig zum Thema Diagonaliesierung im Skript stehen
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Oje, da ist mir ein Fehler unterlaufen: sowie in die DGL eingesetzt ergibt sich
, und das mit von links multipliziert
.
Ich hatte oben mit multipliziert statt mit - sorry. Damit sind wir schlicht bei mit Lösung und damit dann .
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Okay alles klar. Und wenn ich jetzt z wieder mit T multipliziere hab ich ein Ergebnis für y raus und das ist dann die allgemeine Lösung der DGL?
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Ja, bei der Lösung der -DGL kommt noch eine zweite Integrationskonstante mit rein (nennen wir sie ). Mit Rücktransformation bekommt man dann die allgemeine Lösung der Original-DGL, mit parametriert. Kannst ja gern dann noch die Probe machen!
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Super, das macht Sinn! Hast du vielleicht noch eine Idee, wie man das ganze noch lösen könnte? Weil bei der Aufgabe jeweils die Berechnung der homogenen und der partikulären Lösung bepunktet wird.
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Naja, das Auftrennen in homogene und partikuläre Lösung kannst du auch nachträglich noch durchführen:
Wähle irgendeine Parameterkombination (am einfachsten sicher ) und setze die ein - voilà, da haben wir eine partikuläre Lösung . Dann rechne einfach und du hast die homogene Lösung, wobei sich eine Struktur herausstellen wird.
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Wie ich oben schon fragte: ich weiß nicht, wie ihr das sonst so bei inhomogenen Gleichungen gehandhabt habt. Da gibt es z.B. die Ansatzmethode bei Störfunktionen vom Typ mit Polynomen .
Genau sowas liegt hier ja vor, und damit es besonders interessant wird auch noch im Resonanzfall, sogar einem zweiter Ordnung: Denn dieses im Störterm ist ja Eigenwert algebraischer Ordnung 2 der DGL - da hat sich der Aufgabensteller hübsch was ausgedacht, alle (mehr oder weniger schrägen) Sonderfälle in eine Aufgabe zu packen. ;-)
Man hätte natürlich auch ganz schnöde so vorgehen können: Doppelter Eigenwert 1 der homogenen Gleichung bedeutet Lösungsansatz
Einsetzen in die homogene DGL und Koeffizientenvergleich ergibt zwei Bedingungen an die vier Koeffizienten , d.h., die sind nicht frei wählbar, sondern miteinander verkoppelt. Des weiteren benötigt man eine partikuläre Lösung der inhomogenen Gleichung, das kann angesichts der Terme per Ansatz
Hier genügt aber ein einziges 8-Tupel , welches auch wieder per Koeffizientenvergleich bei gleichzeitigem willkürlichen Festlegen einiger der Koeffizienten geschafft werden kann. Wenn man damit leben kann, dass diese Ansätze quasi vom Himmel fallen (eine ausführlichere Erläuterung führt dann eher wieder auf den obigen ersten Weg zurück), kann man das so durchführen.
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Hm okay, da finde ich deinen Ansatz sehr viel raffinierter und effizienter :-) Eine Frage noch, wieso genau kann ich y=Tz annehmen? Was ist da der Hintergrund?
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Bei diagonalisierbarer Matrix geht man ja eigentlich genauso vor, nur dass dort eben das eine Diagonalmatrix ist und man deshalb dort in allen Komponenten einzeln lösbare reelle DGL erster Ordnung vorliegen hat. Hier nun bei nicht diagonalisierbarer Matrix bekommt man mit Jordanzerlegung zumindest die Möglichkeit, innerhalb eines Jordanblockes sukzessive die Komponenten abzuarbeiten, bzw. besser gesagt "aufzubauen".
Es bleibt dir unbenommen, mit dieser Methode zunächst die homogene und dann die inhomogene Gleichung zu lösen. Scheint mir aber mehr Arbeit zu sein als wenn man es (wie oben) quasi in einem Aufwasch macht.
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Ich hab mich vielleicht verrechnet aber es geht nicht ganz auf. Ich hab für raus und wenn ich dann weiterrechne raus und wenn ich das dann in die DGL einsetze stimmt etwas nicht.
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> wenn ich das dann in die DGL einsetze stimmt etwas nicht.
Und was stimmt nicht? Also bei mir haut die Probe mit deinem richtig berechneten durchaus hin.
Man kann es natürlich noch schön zusammenfassen zu
(mit und ).
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Ich hab meinen Fehler beim Rechnen gefunden. Passt alles. Vielen lieben Dank für deine Unterstützung! :-D)
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