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Mathematische Gleichung für Lastenheft

Universität / Fachhochschule

Erwartungswert

Tags: Erfolgswahrscheinlichkeit, Erwartungswert, Gleichung., Lastenheft

 
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Retlaw

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15:15 Uhr, 11.09.2019

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Hallo liebe Community,

ich benötige eure Hilfe! Es geht um Folgendes:

Ein Transportunternehmen transportierte 700 Mal Ware von A nach B. Im ganzen Jahr kommt es zu vier Verspätungen, sodass sich ein Lieferservicegrad von 99,42% ergibt. (4 Störfälle bei 700 Transporten)

Nun existiert ein Dienstleister, der ein Tool anbietet, mit dessen Hilfe wir uns erhoffen auf 100% zu gelangen (eine Fehlerrate von 0,58% erscheint als wenig, ist aber fast ein Genickbruch in unserem Gewerbe). Dieses Tool warnt uns, sobald die Gefahr einer Verspätung besteht (LKW hat sich zur festgelegten Abfahrtszeit noch nicht bewegt). Wie praxistauglich das Ganze ist, möchten wir in einem Proof of Concept über drei Monate testen.

Nun zur Frage: welche mathematische Formulierung wäre hinsichtlich der Mindesterfolgsquote innerhalb der dreimonatigen Testphase zu wählen, sodass wir sagen können: wenn diese Mindesterfolgsquote während der Testphase erreicht wird, werden wir nie wieder Probleme haben, sprich ein Lieferservicegrad von 100% für die nächsten 700 Transporte erzielen.

Meine bisherigen Überlegungen:
-4 von 700 Transporten waren zu spät generell eine Hohe Erfolgsquote (99,42%)
- Das Dienstleister-Tool soll zu einer Erfolgsquote von 100% bei 700 Transporten befähigen

Muss das Tool zwangsläufig 100% erreichen? Nehmen wir an, es erreicht 92%;8% Fehlerrate. Eventuell sind es aber genau die 8% die ohnehin nicht Fehleranfällig waren (Fehleranfälligkeit bei 700 Transporten 0,58%).

Ich hoffe ihr konntet mich einigermaßen verstehen... Freue mich auf Rückmeldungen!

Online-Nachhilfe in Mathematik
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supporter

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17:06 Uhr, 11.09.2019

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Wenn das Tool 92% der Störfälle erkennt, d.h. 0,924=3,68
sinkt die Quote auf 4-3,68700=0,00046=0,046% statt 0,58%, eine Verbesserung um mehr als das 10-fache.
Retlaw

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16:03 Uhr, 19.09.2019

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Danke für die Antwort. Es ist eine Verbesserung um das zehnfache, aber was ist nun die Aussagekraft dahinter?

Ich hatte vorher 4 Störfälle. Wie viele Störfälle habe ich nun dadurch, dass es sich um das zehnfache verbessert?

Was ist aber wenn genau die 4 Störfälle nicht erkannt werden, da das Tool ja nur 92% aufdeckt?
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pleindespoir

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21:06 Uhr, 19.09.2019

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"Dieses Tool warnt uns, sobald die Gefahr einer Verspätung besteht (LKW hat sich zur festgelegten Abfahrtszeit noch nicht bewegt)."

Und jetzt ?
Der Fahrer sitzt mit Durchfall im Dixiklo des Verladeplatzes und braucht noch mindestens 20 Minuten.
Was macht das "tool" nun, um den LKW pünktlich ankommen zu lassen ?

---

Wenn ihr übers Jahr vier Verspätungen habt, wären das grob über den Daumen geschätzt eine Verspätung in drei Monaten.
Wenn in eurer Vierteljahres-Testphase auch nur eine einzige Verspätung unterläuft, könnt ihr das "tool" vergessen - eigentlich schon vorher.

---

Es hilft auch gelegentlich die Tourenpläne so zu gestalten, dass sie realistisch zu fahren sind. Disponenten wissen jedoch, dass Straßen immer per Luftlinie verlaufen, keine Steigungen vorkommen und Staus keinerlei Relevanz besitzen.
Deshalb rasen die LKW wie die geisteskranken und überholen wegen einem halben km/h schneller über zig Kilometer hinweg - nur um die Tour noch innerhalb der Vorgabe zu schaffen.
Retlaw

Retlaw aktiv_icon

22:09 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Hallo Danke für deine Rückmeldung.

Eigentlich wollte ich nicht über die Sinnhaftigkeit des Projektes diskutieren...


"Und jetzt ?
Der Fahrer sitzt mit Durchfall im Dixiklo des Verladeplatzes und braucht noch mindestens 20 Minuten.
Was macht das "tool" nun, um den LKW pünktlich ankommen zu lassen ?"

Das Tool gibt proaktiv eine Information, dass ein Problem besteht. Natürlich haben wir eine Eskalationskette - Stichwort Notfallfahrer; abgesehen davon sind 20 Minuten noch im Rahmen (Cut-off-Zeit mit Puffer) - dennoch ein interessantes Szenario.

"Es hilft auch gelegentlich die Tourenpläne so zu gestalten, dass sie realistisch zu fahren sind. Disponenten wissen jedoch, dass Straßen immer per Luftlinie verlaufen, keine Steigungen vorkommen und Sτs keinerlei Relevanz besitzen.
Deshalb rasen die LKW wie die geisteskranken und überholen wegen einem halben km/h schneller über zig Kilometer hinweg - nur um die Tour noch innerhalb der Vorgabe zu schaffen"

?! Darüber zu diskutieren macht nun wirklich keinen Sinn, vor allem da hier ein Vorwurf formuliert wird, der keinen Sinn macht. Der Dienstleister plant seine Touren selbst, auch "realistische Tourenpläne" unterliegen Verspätungen.

"Wenn in eurer Vierteljahres-Testphase auch nur eine einzige Verspätung unterläuft, könnt ihr das "tool" vergessen - eigentlich schon vorher."

Danke für den Hinweis, das macht Sinn. Ich werde die tatsächliche Fehlerquote ermitteln und auf 3 Monate herunterbrechen. Das ergibt den Spielraum. Kann man das noch irgendwie schön mathematisch als Gleichung darstellen?

Danke

Retlaw

Retlaw aktiv_icon

22:09 Uhr, 19.09.2019

Antworten
Hallo Danke für deine Rückmeldung.

Eigentlich wollte ich nicht über die Sinnhaftigkeit des Projektes diskutieren...


"Und jetzt ?
Der Fahrer sitzt mit Durchfall im Dixiklo des Verladeplatzes und braucht noch mindestens 20 Minuten.
Was macht das "tool" nun, um den LKW pünktlich ankommen zu lassen ?"

Das Tool gibt proaktiv eine Information, dass ein Problem besteht. Natürlich haben wir eine Eskalationskette - Stichwort Notfallfahrer; abgesehen davon sind 20 Minuten noch im Rahmen (Cut-off-Zeit mit Puffer) - dennoch ein interessantes Szenario.

"Es hilft auch gelegentlich die Tourenpläne so zu gestalten, dass sie realistisch zu fahren sind. Disponenten wissen jedoch, dass Straßen immer per Luftlinie verlaufen, keine Steigungen vorkommen und Sτs keinerlei Relevanz besitzen.
Deshalb rasen die LKW wie die geisteskranken und überholen wegen einem halben km/h schneller über zig Kilometer hinweg - nur um die Tour noch innerhalb der Vorgabe zu schaffen"

?! Darüber zu diskutieren macht nun wirklich keinen Sinn, vor allem da hier ein Vorwurf formuliert wird, der keinen Sinn macht. Der Dienstleister plant seine Touren selbst, auch "realistische Tourenpläne" unterliegen Verspätungen.

"Wenn in eurer Vierteljahres-Testphase auch nur eine einzige Verspätung unterläuft, könnt ihr das "tool" vergessen - eigentlich schon vorher."

Danke für den Hinweis, das macht Sinn. Ich werde die tatsächliche Fehlerquote ermitteln und auf 3 Monate herunterbrechen. Das ergibt den Spielraum. Kann man das noch irgendwie schön mathematisch als Gleichung darstellen?

Danke

Antwort
pleindespoir

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22:50 Uhr, 19.09.2019

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Anstatt Zufälligkeiten geringer Zahl mit einem "tool" berechnen und optimieren zu wollen, würde ich mal besser herausfinden wollen, was die Gründe der bisherigen Verspätungen waren.
Ganz sicher nicht, dass ein Fahrer vergessen hat, loszufahren und ein "tool" ihn hätte wecken können, um rechtzeig loszufahren.

In der Regel handelt es sich um Vorfälle, die sich nicht durch mathematische Modelle lösen lassen.
z.B.: eine Formel, in die man nur Ort und Zeit des Stauendes einprogrammieren muss und schon steht man VOR dem Stau und nicht dahinter.

Überlegt also, wo die Ursachen der Verspätungen liegen und ob es überhaupt in irgendjemandes Macht steht, diese zu beeinflussen.

Leider habe ich in meinem Leben eine Sequenz Schwerlastverkehr durchlebt :
früheste Lademöglichkeit bei B um 6h.
Planmäßige Abfahrt nach händischer Beladung von einem Dutzend Rollcollis um 6 h.
Die Ladezeit sind bereits die ersten Minusminuten, die man nun in den kommenden 9 Stunden aufzuholen versucht, um nicht 20 km vorm Heimatort auf freier Strecke übernachten zu müssen, weil die Lenk(arbeits)zeit überschritten wurde.
Autobahnkreuz wochenlang komplett gesperrt und muss über Landstraße umfahren werden - am Ankunftsort steht der Manager und schreit rum, weshalb die Ladung "schon wieder" zu spät kommt.

Der Disponent war in diesem Fall ein Team eines der größten Logistik-Konzerne ...
"Die Tour muss so zu schaffen sein - es hat schon mal jemanden gegeben, der es einmal geschafft hat, also warum schaffen das nicht immer alle ?!

Tut mir leid, dass ich hier so ablade, aber die Ursachen sind extrem einfacher Natur - man braucht kein zertifiziertes Softwareunternehmen, das mit GPS und Firlefanz die letzten Sekunden rauskitzelt, sondern Disponenten, die mindestens einmal im Jahr so eine Tour selber fahren - und zwar nicht nur mit dem Finger auf der Landkarte.
Retlaw

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08:15 Uhr, 20.09.2019

Antworten
Okay, dann noch ein letztes Mal:


"Anstatt Zufälligkeiten geringer Zahl mit einem "tool" berechnen und optimieren zu wollen, würde ich mal besser herausfinden wollen, was die Gründe der bisherigen Verspätungen waren.
Ganz sicher nicht, dass ein Fahrer vergessen hat, loszufahren und ein "tool" ihn hätte wecken können, um rechtzeitig loszufahren."

Ich habe einen Vertrag mit mehr als 300 Dienstleistern abgeschlossen (verschiedene Touren/verschiedene Gebiete). In erster Linie ist der Dienstleister für die Planung verantwortlich. Sie werden dafür entlohnt und sollen daher die versprochene Leistung erfüllen. Es wird immer Verspätungen geben, ob aus "menschlicher Natur" heraus oder sonstige Engpässe. Natürlich schiebe ich nicht die Verantwortung von uns. Es beginnt mit der Preisverhandlung (die wir fair gestalten), aber letzten Endes haben wir kein Mitbestimmungsrecht und keine Einsicht in die Praktiken des Dienstleisters (Welchen Druck mutet er seinen Fahrern zu?). Mich interessiert in erster Linie, dass meine Kunden meine versprochene Leistung erhalten. Das Produkt ist sehr zeitkritisch und wichtig für das Leben meiner Kunden. Es muss also in erster Linie gewährleistet werden, dass wir mögliche Verspätungen aufdecken. Wenn das steht kann man sicherlich Ursachenanalysen betreiben warum bei Dienstleister XY es immer wieder zu Verspätungen kommt. Des Weiteren habe ich nie behauptet und würde ich auch nicht, dass ein Fahrer vergessen hat loszufahren. Ich sagte hier es gab Fälle wo Fahrer verschlafen haben, also bitte beim Thema bleiben.

"In der Regel handelt es sich um Vorfälle, die sich nicht durch mathematische Modelle lösen lassen.
z.B.: eine Formel, in die man nur Ort und Zeit des Stauendes einprogrammieren muss und schon steht man VOR dem Sτ und nicht dahinter."

Das war nie verlangt. Es ging darum dem Tool-Anbieter ein sinnvolle Kennzahl an die Hand zu geben, mit der wir nach der Testphase evaluieren können inwiefern dieses Tool geeignet ist oder nicht.

"Überlegt also, wo die Ursachen der Verspätungen liegen und ob es überhaupt in irgendjemandes Macht steht, diese zu beeinflussen."

Kommentiere ich nicht weiter.


"Leider habe ich in meinem Leben eine Sequenz Schwerlastverkehr durchlebt :
früheste Lademöglichkeit bei B um 6h.
Planmäßige Abfahrt nach händischer Beladung von einem Dutzend Rollcollis um 6h.
Die Ladezeit sind bereits die ersten Minusminuten, die man nun in den kommenden 9 Stunden aufzuholen versucht, um nicht 20 km vorm Heimatort auf freier Strecke übernachten zu müssen, weil die Lenk(arbeits)zeit überschritten wurde.
Autobahnkreuz wochenlang komplett gesperrt und muss über Landstraße umfahren werden - am Ankunftsort steht der Manager und schreit rum, weshalb die Ladung "schon wieder" zu spät kommt."

Verstehe. Dennoch hat das nichts mit meinem Geschäft und der hier aufgeworfenen Frage zu tun, schon gar nicht Verladeprozesse.
Hätte der Manager ein solches Tool, hätte er nicht schreien müssen, sondern hätte einen Notfallfahrer eingesetzt. Das liegt natürlich an jedem selbst, wie er sein Geschäft lenkt und führt. Ansonsten kann ich mit dem Beispiel nichts weiter anfangen.


"Der Disponent war in diesem Fall ein Team eines der größten Logistik-Konzerne ...
"Die Tour muss so zu schaffen sein - es hat schon mal jemanden gegeben, der es einmal geschafft hat, also warum schaffen das nicht immer alle ?!"

Okay.

"Tut mir leid, dass ich hier so ablade, aber die Ursachen sind extrem einfacher Natur - man braucht kein zertifiziertes Softwareunternehmen, das mit GPS und Firlefanz die letzten Sekunden rauskitzelt, sondern Disponenten, die mindestens einmal im Jahr so eine Tour selber fahren - und zwar nicht nur mit dem Finger auf der Landkarte."

Es geht hier nicht darum, dass du ablädst. Hier geht es darum, dass du dich scheinbar nicht eine Sekunde kritisch mit der Sinnhaftigkeit des Tools auseinandergesetzt hast, und es versuchst zwanghaft in deine Erfahrungen zu pressen. Zumal es überwiegend komplett am Thema vorbei ist.

"letzten Sekunden rauskitzeln" ?!

Es liegt auf der Hand, dass du ziemlich frustriert sein muss, dass man aber solche Kleingeister in einem Online Matheforum antrifft, verwundert mich schon sehr.

Ein schönes Wochenende!
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