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Nicht unabhängig aber unkorreliert

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Zufallsvariablen

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Stochastikerin

Stochastikerin

11:34 Uhr, 15.12.2021

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Sei Z eine auf [0,π] gleichverteilte ZV

Aufgabe:
Zeige, dass die ZVen X:=1+cos(Z) und Y:=sin(Z) nicht unabhängig, aber unkorreliert sind.

Unkorreliert, wenn Cov(X,Y) =0

Das stimmt auch (Rechenweg ist bereits vollzogen). Wie kann ich aber zeigen, dass die beiden nicht unabhängig sind? Ich habe nur den Satz gefunden, dass 2 ZV unabhängig sind, wenn gilt:

E(XY)=E(X)E(Y)

Das wäre hier ja der Fall. Aber das kann laut Aufgabenstellung nicht sein.

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
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Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

11:45 Uhr, 15.12.2021

Antworten
UPDATE. Korrigiert.


" gefunden, dass 2 ZV unabhängig sind, wenn gilt:E(X⋅Y)=E(X)⋅E(Y)"

Diesen Satz gibt es nicht, es stimmt auch nicht. Es gilt umgekehrt: wenn ZV unabhängig, dann E(XY)=E(X)E(Y). Aber nur in diese Richtung. E(XY)=E(X)E(Y) ist übrigens dasselbe wie Cov(X,Y)=0.


Du musst zeigen, dass es Interval (a,b) und (c,d) gibt, so dass P(X(a,b)Y(c,d))P(X(a,b))P(Y(c,d)).
Stochastikerin

Stochastikerin

12:13 Uhr, 15.12.2021

Antworten
"Du musst zeigen, dass es Interval (a,b) und (c,d) gibt, so dass P(X(a,b)Y(c,d))P(X(a,b))P(Y(c,d)) "

Okay, nehmen wir einfach mal ein Beispiel:
Sei (a,b)=(0,1) und (c,d)=(2,π).

P(X(0,1)Y(2,π))=...
P(X(0,1))P(Y(2,π))=...

Jetzt ist X:=1+cos(Z),Y:=sin(Z) und z gleichverteilt auf [0,π].

Wie kriege ich nun aber die Wahrscheinlichkeiten raus?


Antwort
HAL9000

HAL9000

12:41 Uhr, 15.12.2021

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Ganz schlechte Wahl der Intervalle: Da Y nur Werte in [0,1] annimmt, ist P(X(a,b),Y(2,π))=P(Y(2,π))=0, womit kein Blumentopf zu gewinnen ist, wenn es um ein Gegenbeispiel zur Unabhängigkeit geht. :(


Nein, man kann beispielsweise was wählen, wo die Einzelwahrscheinlichkeiten positiv, die Durchschnittswahrscheinlichkeit aber Null ist, beispielsweise

P(X1+32)=P(cos(Z)32)=P(Zπ6)=16

P(Y32)=P(sin(Z)32)=P(π3Z2π3)=13

aber

P(X1+32Y32)=P(Zπ6π3Z2π3)=0 .


P.S. (für Maßtheorie-Kundige): Die Unbhängigkeit ist schon allein deswegen nicht erfüllt, weil zwar X,Y für sich jeweils eindimensional stetig verteilt sind, der Vektor (X,Y) aber NICHT zweidimensional stetig verteilt sein kann, weil die Bildmenge von (X,Y) im 2 wegen (X-1)2+Y2=1 eine Kreislinie ist, d.h., nur eindimensional. Damit kann es keine Radon-Nikodym-Dichte fX,Y bzgl. des zweidimensionalen Lebesgue-Maßes geben.

Dank der Einschränkung Z[0,π] besteht hier sogar der direkte funktionale Zusammenhang Y=1-(X-1)2.