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Primideal in Polynomring

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Tags: polynom, Ring

 
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17:20 Uhr, 19.03.2025

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Zu zeigen ist: Sei P ein Primideal eines Rings R. Dann ist das von P erzeugte Ideal I:=PR[X] ein Primideal im Polynomring R[X].

Meine Idee: I besteht aus denjenigen Polynomen, deren Koeffizienten allesamt in P liegen. Sind f=a0+a1X+...anXn und g=b0+b1X+...+bmXm in R[X] Polynome, so ist

fg=c0+c1X+...+cn+mXn+m

mit ci=a0bi+a1bi-1+...+aib0.

Soll fgI liegen, so müssen alle seine Koeffizienten in P liegen. Es ergibt sich zunächst c0=a0b0P, also (P ist Primideal) o.B.d.A. a0P, aber jetzt komme ich nicht weiter. Denn die nächste Information lautet a0b1+a1b0P, also nach Subtraktion von a0b1P auch a1b0P, aber nun kann man leider nicht folgern, dass a1P liegt (genauso gut könnte ja auch b0P liegen. Daher kann ich nicht, das Argument fortführend, fI oder gI folgern.

Hat jemand Ideen?



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michaL

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22:11 Uhr, 19.03.2025

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Hallo,

müsste es nicht ein Polynom h=fg KLEINSTEN Grades geben, falls es (was ja auch nicht zu erwarten ist) es tatsächlich ein Polynom h=fg gibt, dass selbst zwar im Ideal liegt, aber keiner seiner beiden Faktoren?

Also versuchen wir es auf diese Weise mit einem Widerspruch.
Annahme: Es gibt ein Polynom h=fg mit hI und f,gI.
Dann sei h minimalen Grades mit dieser Eigenschaft.

Wir verwenden einfach f=k=0mfkxk und g=l=0nglxl.

Wir wissen ja, dass h0=f0g0P liegt, also oBdA f0P (oder I, wenn dir das in diesem Fall lieber ist).

Nun betrachten h-f0g=x(k=1mfkxk-1)g bzw. genau genommen h~:=(k=1mfkxk-1)g.

Es hat die gleichen Koeffizienten wie h-f0gI, aber der Grad ist um 1 geringer.

Da h mit minimalem Grad gewählt worden war, muss h~ aber die Eigenschaft besitzen, dass einer seiner Faktoren in I liegt.
g kann es gemäß Annahme nicht sein.
Wäre k=1mfkxk-1)I, so auch x(k=1mfkxk-1)I und schließlich fI selbst, was aber auch im Widerspruch zur Annahme steht.

Ergo haben wir ein Polynom kleineren Grades gefunden als dasjenige minimalen Grades. Das steht im Widerspruch zur Annahme. Also war die Annahme fehlerhaft. qed

Mfg Michael
story

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23:02 Uhr, 19.03.2025

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Ach interessant, vielen Dank für die Antwort! Jetzt wo du mich auf die Idee mit der Minimalität gebracht hast, fällt mir ein, dass man ja auch (ich verwende deine Notation) o.B.d.A. fmPI folgern könnte. Dann liegt auch fmxmI und man betrachtet

h~:=fg-fmxmg=(f-fmxm)g=(i=0m-1fixi)gI,

und folgert aus deg(h~)=deg(h)-1, dass einer der Faktoren in I liegen muss, also (f-fmxm)I, also auch fI liegt (Widerspruch).

Aber ich fürchte, dass mein Beweis nicht ganz funktioniert, weil tatsächlich nicht deg(h~)=deg(h)-1 sein muss, sondern die Grade könnten auch gleich sein, wenn fmgn=0 (der Ring ist ja nicht unbedingt nullteilerfrei)....
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michaL

michaL aktiv_icon

12:14 Uhr, 20.03.2025

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Hallo,

tja, das Problem gibt es in meinem Versuch auch.

Vermutlich kommt man doch mit deinem ersten Ansatz zum Ziel.

Wir nehmen f=k=0mfkxk, g=l=0nglxl her und definieren vorsichtshalber fk:=gl:=0 für k>m bzw. l>n.

Sei nun h=fg=i=0m+nhixiP mit hi:=j=0ifjgi-j.

Aus h0P folgt also f0g0P.
Fall 1: g0Pf0P

Dann folgt aus Ph2=f0g1+f1g0: Ph2-f0g1=f1g0. Es folgt wegen g0P dann f1P.

Haben wir iterativ f0,,fsP (s<m) schon bewiesen, so folgt auch:
fs+1g0=hs+1-t=0sftgs+1-tP und wegen g0P eben fs+1P.

Auf diese Weise haben wir schließlich fI nachgewiesen.

Der 2. Fall f0P geht entscprechend.

Fall 3: f0,g0P
Daraus ergeben sich die drei Unterscheidungen: f1P, g1P bzw. f1,g1P

Die Fälle a) und b) laufen entsprechend ab zu Fall 1.

Interessant ist eher Fall 2c). Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man immer herleiten kann, dass fI oder gI gilt.

Um die Sache zu Formalisieren, wäre vielleicht nun der Trick mit dem minimalen Index (oBdA) fa zu arbeiten, der gerade NICHT in P liegt.
Von dem ausgehend wäre dann nachzuweisen, dass gI folgt (oder ein Widerspruch zur Minimalität von a).
Vielleicht reicht das schon, um wieder auf deinen ursprünglichen Weg zurückzukommen?

Mfg Michael
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