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Hallo,
Mir ist nicht ganz klar wofür ich den chinesischen Restsatz bei der RSA-Verschlüsselung benötige. Angenommen ich habe . Dann verschlüssele ich . Zum entschlüsseln nutze ich . Zur schnelleren Berechnung schreibe ich folgendermasen um:
Nun könnte ich ja theoretisch den chinesischen Restsatz anwenden, aber es wäre doch einfacher, wenn ich beispielsweise mit dem Square and Multiply Algorithmus berechne. Wo genau liegt jetzt der Vorteil des chinesischen Restsatzes oder habe ich in der Rechnung irgendwas übersehen?
Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen." |
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Anscheinend missverstehst du da was: Der Chinesische Restsatz hilft nicht beim konkreten Ausrechnen deiner Werte bzw. , sondern wirkt anschließend beim Zusammenführen dieser beiden Ergebnisse zu .
Natürlich kannst du auch direkt mit Square-and-Multiply ausrechnen. Der Vorteil der Auftrennung in sowie entfaltet sich m.E. erst dadurch, dass man hier z.B. den Kleinen Fermat effektiv einsetzen kann.
EDIT: Ich korrigiere mich - im vorliegenden Fall kommt man auch mit Euler-Fermat beim Original-Modul 323 wunderbar schnell zum Ziel. Wegen und gilt
basierend auf .
Mehrere glückliche Fügungen halfen aber bei dieser so einfach erscheinenden Rechnung: Zum einen die unmittelbar erkennbare Reduktion auf die kleine Basis 2. Zum anderen der geringe Restexponent 1 bei der Zerlegung , i.d.R. hat man nicht so ein Glück.
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Betrachte daher besser mal ein komplizierteres Beispiel, etwa mit dann .
Bei 113 gibt es erstmal keine offenkundige Potenzreduktion, und bei nützt einem das herzlich wenig.
Primfaktorweise sieht das anders aus: Es ist , und damit
, auch hier ein wenig Glück mit der -1 (d.h. kein Fermat war nötig)
Zu lösen ist dann das Kongruenzsystem
,
welches per Chinesischem Restsatz genau eine Lösung besitzt. Die zweite Gleichung ergibt , in erstere eingesetzt , das ergibt und damit Lösung .
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Danke erstmal für die schnelle Antwort. Ich habe allerdings noch Probleme bzw. verstehe nicht ganz die Umformung. Könntest du mir vielleicht den Teil
bitte nochmal genauer erklären?
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dürfte klar sein.
Die Potenzregeln solltest du auch kennen, insbesondere sowie :
und dann noch genutzt.
Bei Modul 19 geht es viel schneller wegen .
Ein bisschen solltest du dich auch selbst anstrengen, und vor allem die Grundzüge der Modulrechnung kennen - wenn ich jeden läppischen kleinen Schritt ausführlichst dokumentieren soll, dann werde ich ja nie fertig.
Außerdem: Es ist kein "Muss", genauso in der Rechnung vorzugehen wie ich es oben getan habe. Ich habe nur einen Weg gewählt, der sich mit moderater Kopfrechnung bewältigen lässt. Genauso sind andere Varianten da möglich - letztendlich sollte selbstverständlich immer dasselbe Endergebnis rauskommen.
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Ich hab meinen Denkfehler gefunden. Ich hab mein Beispiel einfach nur so schlecht gewählt, das gilt:
Deshalb war ich verwirrt, warum man den chinesischen Restsatz überhaut benötigt.
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