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Rückschluss von einem Eigenvektor auf den Anderen

Universität / Fachhochschule

Eigenwerte

Tags: Eigenvektor, Eigenwert, Eigenwertaufgabe

 
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Sven73

Sven73 aktiv_icon

16:23 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Hallo,

in meiner Frage geht es um den Rückschluss von einem Eigenvektor auf einen anderen bei einer symmetrischen Matrix.

Aufgabe: Bestimmung der Eigenwerte und -vektoren der Matrix:

(2;2;2)
(2;2;2)=A
(2;2;2)

Ax=λx

λ1,2=0
λ3=6


x1T=(-1,0,1)

x3T=(1,1,1)

Nun kommen wir zu meinem Problem:
In der Lösung steht, dass das aus der Bedingung x1Tx2=0 der Vektor x2 zu bestimmen ist.
Könnte man mir das jemand mathematisch erklären/ herleiten.

Ich bedanke mich im Voraus!

MfG Sven

EDIT:
Wenn die Matrix symmetrisch ist, folgt daraus doch, dass die Eigenvektoren orthonormal sind oder? Kann man dann nicht auch durch die Bedingung x1Tx3=0 auf den Vektor x3 schließen ohne λ=6 in die Eigenwertaufgabe einsetzen zu müssen?

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
ermanus

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16:51 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Hallo,
das ist natürlich Unsinn.
Man findet unter den Lösungen x2 von x2Tx3=0 einen von x1
linear unabhängigen Eigenvektor zum Eigenwert 0.

Vermutlich ein Dreckfuhler?
Gruß ermanus
Sven73

Sven73 aktiv_icon

16:54 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Ich kann Ihnen nicht ganz folgen, könnten Sie das etwas näher erläutern?
Antwort
ermanus

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17:00 Uhr, 28.07.2018

Antworten
x1 und x2 gehören zum selben Eigenwert, d.h. sie müssen keineswegs
orthogonal zueinander sein. Beide müssen aber orthogonal zu x3 sein,
da x3 zu einem anderen Eigenwert als 0 gehört und Eigenvektoren,
die zu verschiedenen (!) Eigenwerten gehören, orthogonal zu einander sind.

Sven73

Sven73 aktiv_icon

17:10 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Okay, um es einmal zusammenzufassen: (Bitte einmal bestätigen ob ich das richtig verstanden habe)

1. Regel: Wenn eine Matrix symmetrisch ist sind die Eigenvektoren orthonormal zueinenander
2. Regel: Wenn sich die Eigenwerte einer Eigenwertaufgabe unterscheiden sind die Eigenvektoren orthogonal zueinander.

WENN aber bei einer symmetrischen Matrix zwei Eigenwerte gleich sind, gilt die Orthonormalität der Eigenvektoren nur für die dessen Eigenwerte ungleich sind.

----

Aber wie bestimme ich denn dann den zweiten Eigenvektor für den Eigenwert 0? Kann ich einfach zwei andere xz und xy festlegen wodurch sich ein neuer xx Wert ergibt?

Und wie ergibt sich aus der Bedingung x1Tx3=0 Der Eigenvektor x3? Ich verstehe nicht wie man den Vektor daraus berechnen soll.
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

17:19 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Zu 1. und 2.
Wenn eine Matrix symmetrisch ist, dann sind die Eigenvektoren
zu verschiedenen Eigenwerten orthogonal zu einander (nicht notwendig orthonornal !).

Nun sind nach deiner Bezeichnunsgweise x1 und x2 beides Eigenvektoren zum EW 0.
Daher müssen sie orthogonal zu x3 sein, d.h. es muss gelten:

x1Tx3=0 und (!) x2Tx3=0.
So bekommt man für x3 zwei lineare Gleichungen vom Rang 2.

Wenn du x1=(-1,0,1)T und x2=(0,-1,1)T nimmst, bekommst du
für x3=(x,y,z)T das Gleichungssystem

-x+z=0
-y+z=0.

Hieraus ergibt sich x=y=z, d.h. x3=(x,x,x)T für x0.

Sven73

Sven73 aktiv_icon

17:33 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Super danke sehr!

Nur noch eine letzte Frage ist aus meiner Antwort davor offen:

"Aber wie bestimme ich denn dann den zweiten Eigenvektor (x2) für den Eigenwert 0? Kann ich einfach zwei andere xz und xy festlegen wodurch sich ein neuer xx Wert ergibt?"
(EDIT: und somit der Eigenvektor x2 voll definiert ist)
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

17:42 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Deine Matrix A hat drei gleiche Zeilen, d.h. nur
eine "wesentliche" Zeile, also Rang = 1.
Der Lösungsraum von Av=0 - das ist der Eigenraum
zum Eigenwert 0 - ist also 2-dimensional,
wird also von 2 linear unabhängigen Vektoren x1 und x2
aufgespannt.
Nun bedeutet Av=0 nichts anderes als
3x+3y+3z=0, also x=-y-z.
Setzt man hier einmal y=0 und z=1, so ergibt sich der Vektor x1=(-1,0,1)T,
setzt man y=1,z=0, so bekommt man x2=(-1,1,0)T.
x1 und x2 bilden offenbar eine Basis des Eigenraumes zum Eigenwert 0.

Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

17:49 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Gehst du von der Orthogonalität der Eigenvektoren aus, so
suchst du Lösungen v von vTx3=0, d.h. mit v=(x,y,z)
soll gelten (x,y,z)T(1,1,1)=0,
also x+y+z=0, aber das kennst du ja schon ;-)
Sven73

Sven73 aktiv_icon

18:23 Uhr, 28.07.2018

Antworten
In meinen Vorlesungen wurde der Eigenraum in Bezug auf Eigenwertaufgaben nie erwähnt, von daher fällt es mir nicht so leicht die Erklärung nachzuvollziehen. Ich glaube aber, dass ich es für diesen speziellen Fall verstanden habe:

Wenn also zwei Nullzeilen und zwei gleiche Lambdawerte existieren, kann ich sowohl für x1 also auch für x2 den xz und den xy Wert wählen wodurch sich bei beiden der xx Wert ergibt und ich somit zwei Eigenvektoren bestimmt habe.

----

Ihre Erklärung scheint mir jedoch schon die Überleitung zu einem weiteren Problem zu sein:

(0;0;1)
(0;2;0)=B
(4;0;0)

Ab hier folgt die Musterlösung des Professors:

λ1=2
λ2,3=±2

x1T=(1,0,-1)

x2T=(0,1,0)=e2, da x2B isoliert ist

x3T=(-1,0,2) folgt aus der Bedingung x1Tx3=0

Nun zu meinem Problem:

-Für x1T bekomme ich (12,0,1) heraus (Ein Onlinerechner ebenfalls)
-Die Erläuterung wie er auf x2T schließt verstehe ich leider garnicht
-Wieso gilt hier die Bedingung x1Tx3=0? Es handelt sich zwar um ungleiche λ jedoch ist doch die Matrix nicht symmetrisch

(Ich hoffe die zweite Aufgabe sprengt nicht den Rahmen. Leider habe ich im Moment keine andere Möglichkeit vor der Klausur meine Fragen beantwortet zu bekommen)


Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

18:31 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Wenn du ein bisschen Geduld hast ...
Muss gerade für eine Stunde aus dem Haus.

Sven73

Sven73 aktiv_icon

18:35 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Natürlich! Ich bin schon dankbar genug, dass Sie sich meinen Problemen überhaupt annehmen. :-D)
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

19:30 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Bin wieder da ;-)
Die Eigenwerte stimmen, aber bei x1 hast du Recht.
Des Professors Vektor ist definitiv kein Eigenvektor.
x2 ist OK.
Das Argument für x3: x1Tx3=0 halte ich für Blödsinn.
Zumal die Vektoren des Herrn Prof. das auch gar nicht erfüllen.

Nimm zum Beispiel die Matrix (1102).
Diese hat offensichtlich die verschiedenen Eigenwerte 1 und 2.
Zugehörige Eigenvektoren sind (1,0)T und (1,1)T.
Diese sind aber nicht orthogonal zu einander.


Sven73

Sven73 aktiv_icon

20:14 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Könnten Sie mir erklären, wie die Erklärung des Vektors (x2) meines Professors gemeint ist? Ich kann die nicht nachvollziehen.

Zu dem dritten Eigenvektor: Das heißt also allgmein, dass wenn die Matrix asymmetrisch ist, sind die Eigenvektoren nicht orthogonal zueinander, auch wenn die Eigenwerte unterschiedlich sind?
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

21:00 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Er meint damit, dass wenn in der Matrix in einer Diagonalposition (i,i)
oberhalb, unterhalb, links und rechts davon nur Nullen stehen, dass dann
das Element aii ein Eigenwert ist mit dem Eigenvektor ei.
Das erkläre ich dir nun nicht weiter, denk ein bisschen darüber nach,
dann wirst du es schon einsehen.
Dass bei asymmetrischer Matrix die Eigenwerte notwendig nicht orthogonal
zu einander sind bei verschiedenen Eigenwerten, weiß ich nicht :(
Ich weiß nur dass Verschiedenartigkeit der Eigenwerte im symmetrischen
Fall Orthogonalität bewirkt.

So, nun gehe ich auf Tauchstation ;-)

Gruß ermanus

Frage beantwortet
Sven73

Sven73 aktiv_icon

21:12 Uhr, 28.07.2018

Antworten
Alles klar, Sie konnten mir auf jeden Fall sehr weiterhelfen!

Danke nochmal!