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Schmidt'sches Orthogonalisierungsverfahren

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Tags: Schmidt'sches Orthogonalisierungsverfahren, Vektorraum

 
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dragonmaster1

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17:15 Uhr, 09.05.2015

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Hallo allerseits,

ich habe folgende Aufgabe zu lösen:

Gegeben sei der Vektorraum V=P2[-1;1] und die Basis B={b1(x);b2(x);b3(x)}={1;x;x2}.
Man konstruiere nach dem Schmidt'schen Orthogonalisierungsverfahren eine Orthonormalbasis bezüglich des Skalarproduktes pq=<p,q>:=-11p(x)q(x)dx.

Ich hab leider schon Probleme beim Verstehen der Aufgabe, was ist z.B. mit der Aussage des Vektorraums V gemeint (V=P2[-1;1])? Auch das mit dem Skalarprodukt pq verstehe ich noch nicht; ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Viele Grüße

dragonmaster1

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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DrBoogie

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20:34 Uhr, 09.05.2015

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V besteht aus allen Polynomen des Grades 2 und diese Menge ist tatsächlich ein Vektorraum, Du kannst Polynome als Vektoren ansehen, da Du sie addieren kannst und mit einer Zahl multiplizieren. Und wenn Du das mit den Polynomen des Grades 2 machst, kommt als Ergenis wieder ein Polynom des Grades 2, weil \grad(P+Q)grad(P)+grad(Q) und grad(aP)grad(P).
Die Frage nach dem Skalarprodukt verstehe ich nicht. Du hast auf diesen Raum ein spezielles Skalarprodukt, definiert durch ein Integral. Und?
dragonmaster1

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10:58 Uhr, 10.05.2015

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Vielen Dank für deine Antwort, soweit hatte ich das auch schon mit dem Vektorraum verstanden. Allerdings verwirrt mich das [-1;1] ein wenig; was soll mir das sagen?
Bei dem Skalarprodukt verstehe ich nicht so wirklich, was p und q sein sollen. Einfach beliebige Polynome?
Außerdem verstehe ich nicht so wirklich, wie ich bezüglich eines Skalarproduktes das Orthogonalisierungsverfahren anwenden soll.

Viele Grüße

dragonmaster1
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DrBoogie

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16:18 Uhr, 10.05.2015

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"mich das [−1;1] ein wenig; was soll mir das sagen?"

Das Du Funktionen (in Deinem Fall Polynome) nur auf [-1,1] betrachtet sollst.
Ihre Werte außerhalb von [-1,1] interessieren Dich nicht.
Das Intervall [-1,1] ist ziemlich willkürlich, das Ganze würde auf jedem beschränkten Intervall funktionieren. Aber die Rechnerei ist auf [-1,1] etwas einfacher.

"Bei dem Skalarprodukt verstehe ich nicht so wirklich, was p und q sein sollen. Einfach beliebige Polynome?"

Beliebige Polynome vom Grad 2.

"Außerdem verstehe ich nicht so wirklich, wie ich bezüglich eines Skalarproduktes das Orthogonalisierungsverfahren anwenden soll."

Und ich verstehe nicht, wie Du das Orthogonalisierungsverfahren ohne Skalarprodukt anwenden willst. :-O
dragonmaster1

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16:54 Uhr, 10.05.2015

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Heißt das also, dass -1P2(x)1, also quasi das "Ergebnis" des Polynoms zwischen -1 und 1 liegen muss (z.B. P2(x)=0,5 wäre "okay", aber P2(x)=2 wäre "nicht okay"?)

Ich will das Orthogonalisierungsverfahren ja auch nicht ohne Skalarprodukt anwenden, aber ich brauch doch für das Verfahren Vektoren; aus einem Skalarprodukt erhalte ich aber doch nur Skalare, deshalb weiß ich nicht so genau wie ich vorgehen soll.
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DrBoogie

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17:01 Uhr, 10.05.2015

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"Heißt das also, dass 1P2(x)1"

Nein, heißt, dass -1x1.

"Ich will das Orthogonalisierungsverfahren ja auch nicht ohne Skalarprodukt anwenden, aber ich brauch doch für das Verfahren Vektoren"

Und Du hast sie. Denn wie gesagt, in Deinem Fall sind Polynome Vektoren.


"aus einem Skalarprodukt erhalte ich aber doch nur Skalare, deshalb weiß ich nicht so genau wie ich vorgehen soll"

Vielleicht das besagte Verfahren ein bisschen studieren? Und dann anwenden. Du hast drei Vektoren: 1, x und x2. Ja, das sind Vektoren, auch wenn sie nicht wie "gewöhnliche" Vektoren aussehen. Und Du hast das Skalarprodukt. Also alles, was Du brauchst, um das Verfahren auszuführen.
dragonmaster1

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19:08 Uhr, 10.05.2015

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Das Verfahren ist mir bekannt, ich habe das Ganze schon mit 3 vorgegebenen Vektoren einmal durchgespielt. Aber hier weiß ich nicht, wie ich die Ausgangsvektoren bestimmen soll. Ich weiß auch, dass Polynome als Vektoren aufgefasst werden können, z.B. entspricht 1 dem Vektor (100),x dem Vektor (010) und x2(001). Mithilfe dieser Basisvektoren kann jedes Polynom 2. Grades als Vektor dargestellt werden.
Kannst du mir bei dieser Aufgabe vielleicht einmal beispielhaft den ersten Ausgangsvektor bestimmen, damit ich das besser verstehe? Oder verstehe ich das völlig falsch?

Viele Grüße

dragonmaster1
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DrBoogie

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19:33 Uhr, 10.05.2015

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Die Anfangsvektoren: w1=1, w2=x, w3=x2.
Der Vektor v1 ist einfach w1.
Der Vektor v2 wird nach der Formel v2=w2-<v1,w2><v1,v1>v1 berechnet, also
v2=x--111xdx-1111dx1=x-01=x, also für v2 haben einfach v2=w2.
Für v3 gibt's die Formel v3=w3-<v1,w3><v1,v1>v1-<v2,w3><v2,v2>v2, also
v3=x2--111x2dx-1111dx1--11xx2dx-11xxdxx.
Und das kannst Du selber berechnen, da kommt v3=x2-13 raus.

Die Vektoren v1,v2,v3 ist jetzt orthogonal.
dragonmaster1

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19:47 Uhr, 10.05.2015

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Vielen Dank für deine Ausführungen, daran hab ich auch schon nach längerem Überlegen gedacht, allerdings gibt die Lösung andere Werte:

v1=122
v2=126x
v3=3410(x2-13)

Wie kommen diese Vorfaktoren zustande?

Viele Grüße

dragonmaster1
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DrBoogie

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19:51 Uhr, 10.05.2015

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Offensichtlich ist auch gefordert, dass die Vektoren normiert sind.
Also nimm die Vektoren v1,v2 und v3 und normiere sie:
v1v1<v1,v1> usw.
dragonmaster1

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19:59 Uhr, 10.05.2015

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Jetzt muss ich aber nochmal nachfragen, wäre v1 (normiert) dann nicht

v1=1<1,1>=11=1?
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DrBoogie

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20:01 Uhr, 10.05.2015

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Nein, weil <1,1>=-1111dx=2
Frage beantwortet
dragonmaster1

dragonmaster1 aktiv_icon

20:05 Uhr, 10.05.2015

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Na klar, war ja so definiert...

Vielen, vielen Dank für deine ausgiebige Hilfe!

dragonmaster1