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Hallo miteinander,
ich soll zeigen:
Ist eine Transposition, so ist sign(r) .
Hier stehe ich auf dem Schlauch, weil ich die Signumsfunktion nur für reelle Zahlen kenne. Was passiert, wenn ich da eine Matrix einsetze? Oder was wird da eingesetzt?
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Es wäre nicht schlecht, wenn du dir nochmal deine Vorlesungs-Aufzeichnungen bzw. das Skript (falls ihr eines habt) bzw. ein geeignetes Buch ansiehst, da du zum Thema anscheinend noch überhaupt nichts zu wissen scheinst.
\\\\ Hier ein kleiner Einstieg:
Fangen wir von vorne an.
ist die symmetrische Gruppe, welche alle Permutationen der Menge enthält.
Das heißt: Ein Element ist eine bijektive Abbildung .
Eine Transposition ist eine Permutation, welche zwei Elemente mit vertauscht und die restlichen Elemente festlässt: Das heißt es gibt mit so dass gilt: für alle
\\Definition 1:\\
Das Vorzeichen einer Permutation kann man auf unterschiedliche (aber äquivalente) Weise definieren. Hier wäre es sinnvoll zu wissen, welche ihr verwendet.
Die üblichste Definition geht wohl über die Anzahl der Fehlstände.
Ein Fehlstand einer Permutation ist ein Paar mit und .
Die Menge der Fehlstände einer Permutation ist demnach definiert als:
Nun kann man das Vorzeichen einer Permutation als definieren, also als "-1 hoch die Anzahl der Fehlstände".
Beispiel:
Betrachte die Transposition welche 2 und 4 vertauscht. Wir betrachten also die Abbildung mit .
Die Fehlstände sind . Die Anzahl der Fehlstände ist also . Daher ist .
\\Definition 2:\\
Eine andere eher unübliche, äquivalente Definition ist über die Produktformel möglich.
Betrachtet man wieder die Transposition aus dem vorangegangenen Beispiel, so erhält man:
\\Definition 3:\\
Es gibt auch noch weitere äquivalente Eigenschaften, über welche man das Vorzeichen einer Permutation definieren kann. Die (meinem Gefühl nach) wohl zweithäufigste Definition des Vorzeichens lautet: wenn sich als ein Produkt einer ungeraden Anzahl an Transpositionen darstellen lässt. wenn sich als ein Produkt einer geraden Anzahl an Transpositionen darstellen lässt.
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Je nachdem, wie viel du zu Permutationen bzw. zum Vorzeichen von Permutationen schon weißt bzw. verwenden darft, ist der Beweis für die gestellte Aufgabe schwerer/aufwändiger oder leicher/kurz. Daher nochmal: Es wäre gut zu wissen, wie ihr das Vorzeichen eine Permutation definiert habt (wahrscheinlich über Fehlstände, aber schau lieber mal nach). Wenn ihr beispielsweise die Produktformel bereits gezeigt habt, wäre der Beweis recht kurz. Noch, nämlich eigentlich gar nicht erforderlich, wäre der Beweis, wenn du die dritte Definition hättest.
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Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Im Skript meines Profs kann ich die Definition nicht finden, aber ich habe in dem Buch geschaut, das er benutzt, und dort wird - wie du bereits vermutet hast - über die Anzahl der Fehlstände definiert.
Dank deiner Ausführungen habe ich jetzt zumindest die Aussage verstanden, die ich beweisen soll. Auf den Beweis selbst bin ich aber immer noch nicht gekommen.
Ich hatte die Idee, ihn induktiv anzugehen - auch wenn ich mir vorher schon dachte, dass - falls es überhaupt funktioniert - wahrscheinlich eher ein unüblicher Weg ist. Also meine Vorstellung war die Folgende:
Sei eine Transposition, wobei 1 und vertauscht sind. Durch Induktion wird gezeigt, dass sign( unabhängig vom Abstand zwischen den vertauschten Elementen.
IA: Für inv( | inv( sign(
IS: Für . Schon an dieser Stelle geht es dann nicht wirklich weiter.
Die Intuition lässt jedenfalls vermuten, dass mit wenn ich (also den Abstand der vertauschten Elemente) um 1 vergrößere, die Anzahl der Fehlstände immer um 2 wächst, wodurch die Anzahl immer ungerade ist...
Aber wie kann ich das nun zeigen?
Eine andere Idee wäre, zu behaupten, dass inv( . Das lässt sich für einzelne auch leicht überprüfen. Aber trotzdem komme ich allgemein mit dem Beweis nicht weiter.
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Überlegung, ohne Beweis:
Es ist:
Also:
Man sieht also, dass beim Schritt von zu die Fehlstände wegfallen und stattdessen die Fehlstände hinzukommen.
Meiner Meinung nach, ist es relativ schwer, eine Induktion von bzgl. auf diese Art durchzuführen.
Meiner Meinung nach wäre es noch einfacher direkt (also ohne Induktion) zu zeigen, dass bzw. ist.
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Eine anderer Frage ist: Wenn du für alle gezeigt hast, wie kommst du dann auf für alle ? Hast du die Regel zur Verfügung, dann ginge das recht schnell. Ansonsten sehe ich nicht, wie du von auf schließen willst.
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Wenn du noch gar nichts weiter zu weißt, sondern nur die Definition von über Fehlstände zur Verfügung hast (Je mehr Eigenschaften von schon gezeigt wurden bzw. verwendet werden dürfen, desto einfachere Beweise kann man gegebenenfalls finden. Es kann also einfachere Beweise geben, wenn du mehr als nur die Definition verwenden kannst/darfst.) würde ich wohl so ansetzen:
Behauptung 1: Verknüpfen mit einer Nachbartransposition ändert einen Fehlstand. Wenn ein Fehlstand von ist, ist kein Fehlstand von . Wenn kein Fehlstand von ist, ist ein Fehlstand von . Sonst ändert sich an den Fehlständen nichts.
Folgerung 1:
Behauptung 2: Eine Transposition lässt sich als Produkt einer ungeraden Anzahl von Nachbartranspositionen schreiben:
Folgerung 2: wobei die ungerade Anzahl der Nachbartranspositionen aus Behauptung 2 ist.
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Alternativ könnte man auch versuchen zu zeigen, dass ist, indem man durch Fallunterscheidungen untersucht, wann ein Fehlstand von ist.
Dann kann man folgern, dass ist. Also dass gilt:
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Vielen Dank nochmal. Inzwischen habe ich es begriffen, denke ich. Du hast mir sehr weitergeholfen - auch wenn sich herausgestellt hat, dass offenbar eine kleine "Skizzierung" als Beweis offenbar genügt hat.
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