obere Schranken betrachten
Ein Supremum ist (erstens) eine obere Schranke mit (zweitens) der besonderen Eigenschaft, daß es unter allen die kleinste ist.
Da der Zähler in dem Term von A immer um 1 kleiner als der Nenner ist, wage ich die Behauptung: x² / (1+ x²) < 1 . Anschaulich ist die const. Funktion 1 Asymptote bzgl. A, d.h. Werte aus A schmiegen sich in der Ferne an diese 1 an. Natürlich muss man auch die ´nahen´ Werte von A berücksichtigen, daher...
Beweis: x² / (1+ x²) < 1 <=> x² < 1+x² <=> 0 < 1 für alle x € R (q.e.d)
Bislang ist S := 1 nur eine obere Schranke. Nimmt man an, es gibt eine kleinere, etwa S´ < 1 - e mit einem (kleinen 1 > e > 0), dann ist... x² / (1+ x²) < S´= 1-e <=> ... <=> x² < (1-e)/e ... und auf der re.Seite steht etwas positives, dass für geeignete x² unterboten werden kann. - Die Annahme war also falsch, S=1 ist die kleinste, obere Schranke.
Damit ist 1 = sup(A) ,aber es gibt kein x € R ,wo x² / (1+ x²) = 1 ,wie man an der obigen Ungleich.Kette erkennt, dh. max(A) existiert nicht.
untere Schranken betrachten
Zähler und Nenner sind >= 0, daher ist es auch der Quotient: x² / (1+ x²) >= 0. Damit ist U=0 eine untere Schranke und man erkennt, dass diese für x=0 angenommen wird, kurz: U € A oder besser U <= a für alle a € A, womit U Kandidat für ein Minimum wäre. - Überlege noch, warum es kein grösseres U´ als U geben kann, womit U=0 Minimum wäre, formal: inf(A) = min(A) = 0...
Man könnte natürlich mit der Stetigkeit der darstellenden Funktion f(x)=x²/(1+ x²) auf einem kompakten Intervall [-1;+1] und dem Zwischenwertsatz argumentieren. Machen wir es jedoch elementarer: Nehme (wie oben) an, es gäbe eine grössere untere Schranke e<1 als U=0, dh. insbesondere 0 < e < 1 wäre untere Schranke, dann: x²/(1+ x²) >= e <=> ... <=> x² >= e/(1-e) für sehr viele x € R , womit e die Eigenschaft ´untere Schranke´ verliert. Konsequenz: U= 0 war grösste, untere und wird angenommen, kurz: inf(A)=min(A)=0 (q.e.d)
-Steele-
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>= ........bedeutet... ´grösser oder =´
(q.e.d) ...bedeutet... `was zu zeigen war`
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