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Teilbarkeit in Z[w]

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Teilbarkeit

Tags: Teilbarkeit in Z[w]

 
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Faulus

Faulus

01:15 Uhr, 25.04.2008

Antworten
Hi, habe eine Frage zu folgender Aufgabe...ich verstehe leider echt nix was man
hier von mir möchte.

Ich möchte auch keine Lösung, sondern nur die Aufgabe erklärt haben ;p

Aufgabe:
Sei ω3=1 und ω1.
Zeigen sie, dass 3 in Z[ω] durch (1-ω)2 teilbar ist.

Wie gesagt, keine Ahnung, wie ich vorzugehen habe.

Danke.

Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
kalli

kalli

08:03 Uhr, 25.04.2008

Antworten
Hallo,
hab mich schon lange nicht mehr mit solchen Aufgaben beschäftigt, aber ich glaube es handelt sich hier um Restklassen.

Du nimmst beispielsweise die Natürlichen Zahlen und teilst die Zahl durch 3 (ganzzahlige Divission). Der Rest ist dann die Restklasse.
Beispiel: 5:3=1 Rest 2. Damit wird die 5=2mod3.
213:3=71 Rest 0. Damit gilt 213=0mod3.

Gesucht ist nun die natürliche Zahl ( in meinem Beispiel 3), die die obigen Bedingungen erfüllt.

Ich glaube so geht's, aber die Antwort ist wie immer ohne Gewähr!!
Faulus

Faulus

09:40 Uhr, 25.04.2008

Antworten
hehe danke,
aber wie man modulo reduziert weiss ich noch ;p

mir geht es mehr darum...

muss ich nun ω3 mod (1-ω)20 rechnen?
und was hat die 3 damit zu tun?

ich verstehe schlicht die aufgabenstellung nicht :(

irgendwie ist mir das auch zu allgemein...
für ω=3 könnte 33 mod 131 sein. z.B.

bzw (1-ω)2 muss eine inverse besitzen, aber welcher modulus?

ich raffs net ;) sry

andere idee: gcd(ω, (1-ω)2) = gcd(ω, ω2-2ω+1)
= gcd(ω, 1) = 1

somit würde immer ne inverse existieren.

danke
Antwort
gast01

gast01 aktiv_icon

10:06 Uhr, 25.04.2008

Antworten
hallo,

ω soll eine dritte Einheitswurzel sein, die von 1 verschieden ist. Die kannst du dir in der komplexen Zahlenebene vorstellen oder einfach als nichttriviale Lösung von x3=1. Die Menge [ω] ( adjungiert ω gesprochen) besteht aus den im allgemeinen "komplexen Zahlen"

a+ωb mit a,b

Insbesondere gilt [ω], da b=0 gesetzt werden kann. Mit der üblichen Multiplikation auf komplexen Zahlen wird dies ein Ring. Es ist nicht schwer diese Konstruktion einzusehen, bei Bedarf kann ich mich nochmal dazu äußern. Dies ist auch der Ganzheitsring der Körpererweiterung (ω) (ist ein Kreisteilungskörper).

Für ω gelten die Rechenregeln:

ω3=1 und ω2+ω+1=0

Beachte dazu x3-1=(x-1)(x2+x+1) und ω als nichttriviale Lösung faktoriesiert das 3-te Kreisteilungspolynom x2+x+1.


Nun zur Aufgabe: Zu zeigen ist (1-ω)2 ist ein Teiler von 3. D.h. gesucht sind a,b mit

(a+ωb)(1-ω)2=3

Dies ist mit obigen Rechenregeln einfach zu lösen.


gruß
Faulus

Faulus

11:10 Uhr, 25.04.2008

Antworten
Hi...

vielen Dank für deine erklärungen ;)

so an sich habe ich jetzt alles verstanden, auch wie du auf:

(a+ωb)(1-ω)2=3

ergibt am ende...

ω3b+ω2(a-2b)+ω(b-2a)+a=3

da ω3=1 -> ω2(a-2b)+ω(b-2a)+a+b=3

ich finde jedoch keine lösungen für a und b :(

Die Koeffizienten vor ωi sollten alle 0 oder alle 1 sein,
wenn Koeff. 0 sind, dann a+b = 3
und wenn Koeff. 1 sind, dann a+b = 4

dies ist jedoch nicht möglich :(
oder gibt es einen anderen weg?

danke
Antwort
gast01

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11:18 Uhr, 25.04.2008

Antworten
muss man einfach etwas geschickt rechnen:

es ist zunächst mit 1+ω+ω2=0

(1-ω)2=1-2ω+ω2=-3ω+0=-3ω

Da ω3=1 ist, sieht man jetzt sofort

-ω2(1-ω)2=3

Nun gilt wieder mit 1+ω+ω2=0

-ω2=ω+1

also

(ω+1)(1-ω)2=3
Faulus

Faulus

11:34 Uhr, 25.04.2008

Antworten
vielen dank ;)

als ich für ω3=1 die komplexen lösungen für ω eingesetzt habe,
bin ich auch auf a=1 und b=1 gekommen, ich war auch auf der modulo schiene ;p

aber deine lösung ist bei weitem eleganter...thx

wenn du mir nun noch sagen könntest was eine Einheit in Z[ω] ist
und was ein Euklidscher Ring ist, wäre ich dir sehr dankbar...

bb
Antwort
gast01

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11:42 Uhr, 25.04.2008

Antworten
In einem Euklidischen Ring kann man Teilen mit Rest machen. Details sind unter

http//de.wikipedia.org/wiki/Euklidischer_Ring

zu finden. Da funktionieren dann auch so Dinge wie euklidischer Algorithmus und seine Konsequenzen.

Einheiten sind die invertierbaren Elemente, d.h. solche a zu denen es ein b im Ring gibt mit ab=1.
Faulus

Faulus

12:04 Uhr, 25.04.2008

Antworten
um also alle einheiten in Z[ω] zu finden,

rechne ich

(a+ωb)(c+ωd)=1

und erhalte die bedingung: ac-bd=1
für eine Einheit... (man errechnet sogar 2 einheiten ;) )
(sieht auch irgendwie wie der erweiterte euklid aus...)

???

Danke
Antwort
gast01

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12:47 Uhr, 25.04.2008

Antworten
ich versteh deine Argumentation nicht, aber ich seh sofort 6 Einheiten, nämlich

±1,±ω,±ω2

dies müssten wohl alle sein (muss man natürlich noch zeigen).
Faulus

Faulus

13:11 Uhr, 25.04.2008

Antworten
ok, verstanden warum
-ω2*(-ω)=1 ist und deswegen -ω und -ω2 einheiten sind habe ich nun etc...
und +-ω3 ist zu sich selber invers

aber wie zeigt man, dass es die einzigen sind?

ich dachte erst an polynomdivision mit irreduz. polynomen vom grad < 3
aber in Z[ω] ???

totale hirnblokade heute...

thx


Antwort
gast01

gast01 aktiv_icon

13:19 Uhr, 25.04.2008

Antworten
da gibt's üblicherweise den trick, dass man die sog. Norm von α=a+bω[ω] betrachtet. Diese definiert man durch

N(α)=(a+bω)(a+bω2)=a2+b2-ab

Es gilt stets N(α)0. In der komplexen Zahleneben gilt ω2=ω¯. Also steht da

N(α)=αα¯=α2

Ist αβ=1, so

1=N(αβ)=αβαβ¯=αα¯ββ¯=N(α)N(β)

Da N(α) und sogar 0 ist, muss für eine Einheit α nun

1=N(α)=a2+b2-ab

gelten, da ±1 die einzigen Einheiten in sind. Also ist nach den Lösungen a,b von

a2+b2-ab=1

zu suchen.
Antwort
gast01

gast01 aktiv_icon

13:58 Uhr, 25.04.2008

Antworten
hab nun mal deinen Ansatz (a+bω)(c+dω) verfolgt, dieser liefert zwei Bedingungen, nämlich

ac-bd=1
ad+bc-bd=0

Offensichtlich muss für eine Einheit ggT(a,b) = 1 = ggT(c,d) gelten. Dann folgt aus ad+bc-bd nun db und bd also d=±b. Für b=d ist

ab+bc=b2

also (a+c)=b und

1=ac-b2=ac-(a+c)2=-(a2+ac+b2)

Nun ist a2+ac+b20, also muss b=-d gelten. Folgich ist für b0

(c-a)=-b

und

ac+(c-a)2=1

also erhält man im wesentlichen dieselbe Bedingung

a2+c2-ac=1

b=-d ist dann jeweils durch die Lösungen von a,c festgelegt.





Faulus

Faulus

14:39 Uhr, 27.04.2008

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hi, ich bins nochmal ^^

erstmal danke für die ganzen erklärungen ;p

hab noch eine Frage zu den euklidischen Ringen..

ich soll zeigen, dass Z[-2] ein eukl. ring ist

dafür bin ich nach wikipedia vorgegangen und konnte zeigen, dass es kein
eukli. ring ist

da z.B. 3+6*-2,9 keinen ggT haben...
(zwei "maximale gemeinsame Teiler" sind 1+2*-2 und 3, die aber teilerfremd sind).

=> kein eukl. ring....kann man dass so stehen lassen?

danke und bye


Antwort
gast01

gast01 aktiv_icon

18:35 Uhr, 27.04.2008

Antworten
muss dich entäuschen [-2] ist mit der Normabbildung a+b-2a2+2b2=a+b-22 ein euklidischer Ring. Du hast in deinem Beispiel den ggT falsch berechnet. Dieser ist nämlich

3-3-2

gruß