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Totale Differenzierbarkeit in (0,0)

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Tags: Analysis, Differentiation, Funktion, Stetigkeit

 
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hummy42

hummy42 aktiv_icon

14:40 Uhr, 13.09.2015

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Hallo,

ich habe die Funktion f(x,y)=y3x2+2y2 gegeben.
Die Aufgabe war, partielle Ableitungen in (0,0) zu bestimmen (kein Problem), alle Richtungen anzugeben, in die die Funktion in (0,0) differenzierbar ist (auch alles klar, die Funktion ist in alle Richtungen diffbar) und zu überprüfen, ob die Funktion in (0,0) total differenzierbar ist.
Nun meine Frage. Ansatz ist ja zu vermuten, dass dies nicht der Fall ist, und Nullfolgen für x und y zu finden, für die die totale Ableitung nicht (0,12) ist. Die habe ich bisher aber noch nicht gefunden. Im anderen Fall, wenn die totale Ableitung existiert, wie kann ich das denn zeigen?

Viele Grüße
hummy

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Funktion (Mathematischer Grundbegriff)
Stetigkeit (Mathematischer Grundbegriff)
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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

14:48 Uhr, 13.09.2015

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"Im anderen Fall, wenn die totale Ableitung existiert, wie kann ich das denn zeigen?"

Per Definition, also zu zeigen wäre f(x+h1,y+h2)-f(x,y)-dfdx(x,y)h1-dfdx(x,y)h2=o(h12+h22)), bei (h1,h2)(0,0).

In diesem Fall existiert die totale Ableitung nicht, weil die Funktion nicht mal stetig ist.
Dazu kann man die Folgen (1/n,1/n) und (1/n3,1/n2) betrachten.
hummy42

hummy42 aktiv_icon

15:07 Uhr, 13.09.2015

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Danke für deine Antwort.
Ich hatte noch vergessen zu schreiben, dass per Definition f(x,y)=(0,0) gilt.
Also, ich setze (1/n,1/n) in f ein und erhalte
1n31n2+21n2=13n0

Und wenn ich (1/n3,1/n2) einsetze, erhalte ich
1n61n6+2n4=12n2+10.

Und jetzt?
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

15:10 Uhr, 13.09.2015

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Ah sorry, hab mich verkuckt, die Funktion ist doch stetig.

Ich schreibe später.
hummy42

hummy42 aktiv_icon

17:04 Uhr, 13.09.2015

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Ok, dann warte ich.
Eine Methode, um zu zeigen, dass die Funktion in (0,0) nicht diffbar ist, ist doch nach dem Satz von Schwartz zu zeigen, dass D1D2F(0,0)D2D1F(0,0) ist, richtig?
Das habe ich versucht, beim ersten habe ich limh00-1/2h=-, beim zweiten als Grenzwert 0 herausbekommen. Stimmt das und reicht das als Lösung?
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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

18:46 Uhr, 13.09.2015

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Satz von Schwartz erfordert doch die stetige Diff-barkeit, nicht nur einfache Diff-barkeit. Also sehe ich nicht, wie man ihn hier nutzen kann.

Aber es geht per Definition.
Wäre f total diff-bar in (0,0),
so wäre h23h12+2h22-h22=o(h12+h22)
(hier habe ich die Definition von oben auf den Punkt (0,0) angewandt).
Das muss auch für den besonderen Fall h2=h1 gelten, aber in diesem Fall
ist dann h23h12+2h22-h22=h133h12-h12=-h16=O(h1)o(h12+h22),
denn im Fall h2=h1 gilt h12+h22=2h12=O(h1).

Damit ist f nicht diff-bar in (0,0).
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

19:06 Uhr, 13.09.2015

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Eine andere Methode wäre, eine passende Richtungsableitung zu bilden.
denn für eine total diff-bare Funktion muss die Richungsableitung Dvf mit der Formel Dvf(x,y)=dfdx(x,y)v1+dfdy(x,y)v2 übereinstimmen, wo v=(v1,v2) ein Vektor ist (ich schreibe es nicht in allgemeiner Form, sondern zweidimensional, Einfachheit halber).

Für unsere konkrete Funktion im Punkt (0,0) würde dann
Dvf(0,0)=0.5v2 gelten.
Andererseits ist die Richtungsableitung in Richtung (1,1) per Definition
limh0h33h3=1312=0.5v2.
Diese Diskrepanz zeigt, dass f in (0,0) nicht total diff-bar sein kann.


hummy42

hummy42 aktiv_icon

19:07 Uhr, 13.09.2015

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Ich glaube, ich verstehe die Idee dahinter, allerdings ist mir die o-Notation nicht sehr geläufig. Kannst du vielleicht noch einmal den Term in der limh0 Schreibweise umschreiben?
Danke!
hummy42

hummy42 aktiv_icon

19:09 Uhr, 13.09.2015

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Danke für deine zweite Antwort. Der Ansatz mit den Richtungsableitungen ist für mich deutlich zugänglicher, in Zukunft werde ich dann versuchen, solche Aufgaben auf diese Weise zu lösen.
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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

19:17 Uhr, 13.09.2015

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Ohne O,o-Notation müsste man schreiben:
lim(h1,h2)(0,0)f(x+h1,y+h2)-f(x,y)-dfdx(x,y)h1-dfdy(x,y)h2h12+h22=0, das wäre die Definition der totalen Diff-barkeit.
Für unsere Funktion im Punkt (0,0) und für die Bedingung h1=h2 würde daraus folgen
lim(h1,h1)(0,0)f(h1,h1)-f(x,y)-dfdx(0,0)h1-dfdy(0,0)h12h12=0
bzw. konkret
lim(h1,h1)(0,0)h133h12-0.5h12h12=0
und das ist eben falsch, denn
lim(h1,h1)(0,0)h133h12-0.5h12h12=lim(h1,h1)(0,0)-h162h1 ist nicht 0, eigentlich existiert er gar nicht (linksseitiger Grenzwert ist -1/62 und rechtsseitiger Greznwert ist 1/62).
Frage beantwortet
hummy42

hummy42 aktiv_icon

19:22 Uhr, 13.09.2015

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Vielen Dank, in dieser Schreibweise verstehe ich, was passiert ist. Auch wenn ich zugeben muss, dass die o-Notation in der Tat kompakter und übersichtlicher ist.