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Guten Abend,
von mir ein wenig Zahlentheorie.
Die Definition der Möbius-Funktion vorweg :
, wenn nicht quadratfrei ist , wenn quadratfrei ist und die Anzahl der Primfaktoren gerade , wenn quadratfrei ist und die Anzahl der Primfaktoren ungerade.
Insbesondere ist für prim.
Eine Teilerfunktion ist gegeben durch
Sie besagt, ob .
Die charakteristische Funktion für Teilerfremdheit lautet
Die euler'sche -Funktion lässt sich damit darstellen als
Auf ähnliche Weise lässt sich die Möbius-Funktion schreiben als
Meine wesentliche Frage ist jetzt : "Wo ist das Quadrat aus der ursprünglichen Definition von geblieben?"
Die Information, ob eine Zahl quadratfrei ist muss in der trigonometrischen Summe codiert sein.
Lasst uns entdecken, was es mit dieser Darstellung der Möbius-Funktion auf sich hat! :-)
LG Sukomaki
Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen." |
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> Meine wesentliche Frage ist jetzt : "Wo ist das Quadrat aus der ursprünglichen Definition von µ geblieben?"
Versteh nicht genau, was du damit meinst. Willst du die Summenformel verstehen? Dann versuch doch nachzuweisen, dass sie die oben angegebenen Eigenschaften von erfüllt.
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Ich habe die Möbiusfunktion vor vielen Jahren als Inverse der Eins-Funktion bzgl. der Dirichlet-Faltung * kennengelernt, d.h., es ist mit dem neutralem Element
der Dirichlet-Faltung - diese Eigenschaft ist äquivalent zu der von dir oben angegebenen Definition. So kann man z.B. für die Eulersche -Funktion aus (identische Funktion) dann Darstellung herleiten.
Im wesentlichen war's das dann aber auch schon mit meinen Kenntnissen zu dieser Funktion. Dein Zugang, alles und jedes an zahlentheoretischen Funktionen in trigonometrische Summen zu packen, ist sicherlich interessant in der Hinsicht, was da so alles möglich ist. Mir stellt sich da noch die Frage, bei welchen Problemen dieser Zugang hilfreich ist.
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> Willst du die Summenformel verstehen?
Ja, sozusagen.
> Dann versuch doch nachzuweisen, dass sie > die oben angegebenen Eigenschaften von μ > erfüllt.
Ich weiß noch nicht wie aber ich werde mich bemühen.
Die Definition von als ist mir bekannt.
Auch ist mir die Aussage geläufig, dass es in der Mathematik nicht so läuft, dass man etwas erfindet und sich dann fragt, wofür es denn gut sein könnte, sondern dass man ein bekanntes Problem löst.
Wie auch immer finde ich meine Herangehensweise interessant.
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Wir können ja definieren und schrittweise nachweisen, dass .
1) , stimmt.
2) Primzahlpotenzen mit : Hier ist für alle durch teilbaren , sonst =1. Das ergibt
Das kann man (s.o.) umschreiben in , und das ergibt
für .
3) Multiplikativität: Für teilerfremde gilt , damit habe ich mich bisher nicht befasst.
Mir ist gerade aufgefallen, dass (zumindest beweistechnisch für 3) ) folgende Einbettung ins Komplexe vorteilhaft wäre:
Deine Aussage würde draus folgen und außerdem Nebenprodukt für alle .
Genauso dann
,
auch hier fällt dann Nebenprodukt ab.
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Mein erster Gedanke war auch, ins Komplexe zu gehen.
Immerhin konnte ich zeigen, dass mittels geometrischer Reihe für prim gilt.
Du formst um :
Aus meiner Definition folgt doch
> Deine Aussage würde draus folgen und außerdem Nebenprodukt
für alle n.
Aber nicht für alle .
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Upss, stimmt. Ok, dann korrigiere ich meine Rechnung 2):
Es ist dann , und das ergibt
.
D.h. der fehlende Vorfaktor hatte keine Auswirkung auf die Funktionswerte.
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Okay.
So weit so gut.
Bei der Verwendung von sind Dir die Summen-Indizes verrutscht.
Ist das auch irrelevant?
Und auf meine Frage zum Nebenprodukt bist Du auch noch nicht eingegangen.
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Wenn was verrutscht ist, dann die forumeigene Darstellung. Das Quelltext-LaTeX ist korrekt, also hör auf mit dem Gemotze.
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Hey Hal9000,
Mit "verrutscht" meinte ich nicht das optische Erscheinungsbild (so kleinlich wäre ich dann auch mal wieder nicht) , sondern die Tatsache, dass Du benutzt wohingegen definiert ist als
Sorry für das Mißverständnis.
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Es ist
Damit :
und letztenendes
Zum Nebenprodukt :
Mit ist für alle
Und noch eine Frage zum Schluss :
Ich muss in der Umschreibung von ja jene Summanden wieder abziehen, für die , also oder .
Was ich nicht verstehe ist, wie Du auf kommst.
So wie ich das sehe, summierst Du über die Vielfachen von kleiner gleich .
Den Rest verstehe ich dann.
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> So wie ich das sehe, summierst Du über die Vielfachen von kleiner gleich .
Ja genau, alle Vielfachen von kleiner gleich . Und die können eben parametrisiert werden gemäß mit .
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Für alle ganzen Zahlen ist , daher ist es bei der -Definition egal, ob man
oder
definiert. Ich war oben versehentlich auf die zweite Variante geschwenkt, weil es meistens üblicher ist, bei modulo von den Restklassen zu sprechen als von (was auch möglich ist).
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Ist es egal, ob wir als oder definieren weil wir eh nur ganze betrachten?
D.h. es gibt mehrere Möglichkeiten, die Teilerfunktion ins Komplexe fortzusetzen.
Hast Du schon eine Idee, wie sich die Multiplikativität zeigen lässt?
(Wenn ja, dann bitte nicht zu viel verraten, ich möchte noch etwas zum Grübeln haben)
Als eine weitere Umschreibung einer arithmetischen Struktur habe ich :
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Nein, habe ich noch nicht ausgeführt, aber ich habe so die Ahnung, dass
dabei wichtig sein könnte, was mit ja nicht so einfach wäre, daher ja mein Fokus auf die komplexe Einbettung...
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Ok, vielleicht so: Es ist
wobei die zu teilerfremden Zahlen aus beinhalten möge.
Der Teilerfremdheit von wegen gibt es für jedes genau eine Darstellung mit und .
Wenn man genauer drüber nachdenkt, dann bedeutet dann im Lichte dieser Darstellung auch und . Das ermöglicht die Aufspaltung
,
womit der Beweis vollendet ist.
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> genau eine Darstellung
Ich würde sagen gemäß dem Lemma von Bezout, aber da betrachten wir ja keine Restklassen.
Daher meine Frage : "Woraus folgt das?"
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Zu gegebenen suchen wir solche mit . Dann muss notwendig gelten
Beide Kongruenzen sind der Teilerfremdheit von wegen eindeutig lösbar und , d.h. mit eindeutigen Repräsentanten sowie .
Umgekehrt gibt es zu solchen gegebenen gemäß Chinesischem Restsatz genau ein , welches das System (1)(2) erfüllt. Damit besteht die o.g. Bijektion .
Insgesamt wird natürlich noch genutzt, dass für gilt, sonst hätte die Aktion mit den Restklassenbetrachtungen ja gar keinen Sinn.
P.S.: Algebraiker können diese zahlentheoretische Nummer wahrscheinlich viel kürzer und prägnanter mit Produkten von Gruppen usw. formulieren und begründen, aber da bin ich nicht so firm.
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Du hast es nicht explizit erwähnt, aber die eindeutigen Lösungen sind
(1) und (2)
wobei das multiplikative Inverse (1) und (2) gebildet wird.
Richtig?
Beispiel : und
chinesischer Restsatz
Da wäre ich wohl alleine nicht drauf gekommen.
> [...] diese zahlentheoretische Nummer [...]
Welche Nummer meinst Du?
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Nimm nicht alles so wörtlich. Statt "Nummer" hätte ich auch "Spielereien" sagen können. ;-)
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Weißt Du noch :
Du insistiertest darauf zu erfahren, welche Menge ich integrieren wollte.
Und dann stellte sich heraus, dass ich mit Menge einfach "viel" meinte. :-D)
Wie auch immer.
Sind meine Überlegungen korrekt?
Es ist ja so, dass für periodisch aber nicht notwendigerweise aufsteigend sämtliche Werte aus annimmt, während gleichwohl für periodisch, aber nicht notwendigerweise aufsteigend sämtliche Werte aus annimmt.
Wie sähen rein formell die Produkte von Gruppen aus? Hast Du ein Beispiel dafür?
Übrigens sind das keine Spielereien, das ist ernsthafte Grundlagenforschung.
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> Übrigens sind das keine Spielereien, das ist ernsthafte Grundlagenforschung.
Angesichts dessen bringst du erstaunlich wenig Selbständigkeit mit, mal was selbst zuende zu denken. hast stattdessen ständig was altklug rumzumotzen, wenn ich dir auch noch die kleinteiligen Erklärungen abnehme.
Daher hab ich jetzt keine Lust, den Beweis weiter zu zerreden - eigentlich hätte der Beitrag 15:17 reichen müssen, wo die Grundidee des Beweises ausreichend skizziert wurde.
P.S.: Als ich mal eine Frage nach einer Herleitung hatte, wurde ich mit "Das steht im Jänich 'Funktionentheorie'" weggeschickt - na schönen Dank auch.
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Und zwar ging es um die Partialbruchzerlegung des quadratischen Cosekans und ich habe geschrieben, dass der Autor mit den Hauptteilen und dem Satz von Liouville argumentiert hat. Viel mehr steht im Jänich auch nicht drin.
Auf Nachfrage hätte ich natürlich den kompletten Beweis angegeben.
Und der Jänich war auch nur meine letzte Option. Im Internet hatte ich nichts zu diesem Thema gefunden.
Was die Unselbstständigkeit angeht : Zu der Multiplikativität habe ich extra darauf hingewiesen, dass Du bitte nicht zu viel verraten mögest. Du hast dann jedoch gleich den ganzen Beweis geliefert.
Was bei Dir als Gemecker rüber kommt, ist tatsächlich ein Nachhaken aus Unwissenheit (z.B. der verschobene Index).
Tut mir leid, dass ich Dir Ärger verursacht habe.
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> Zu der Multiplikativität habe ich extra darauf hingewiesen, dass Du bitte nicht zu viel verraten mögest.
Aha: Da ist es also meine Schuld, dass ich auf deine Nachfrage "Woraus folgt das?" überhaupt noch geantwortet habe - ich hätte erkennen müssen, dass das obige "bitte nicht zu viel verraten" höher priorisiert ist.
Dir kann man es aber auch wirklich nie recht machen. :(
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Diese Frage wurde automatisch geschlossen, da der Fragesteller kein Interesse mehr an der Frage gezeigt hat.
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