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Varianz bei Binomialverteilung

Schüler Gymnasium, 12. Klassenstufe

Tags: Binomialverteilung, Stochastik, Varianz

 
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anonymous

anonymous

16:07 Uhr, 04.05.2012

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Hallo,

ich soll die Varianz für eine Binomialverteilung herleiter und bin am Scheitern..

Bisher habe ich:

V(X)=k=0n(k-μ)2P(X=k)

Durch umformungen bin ich jetzt auf

k=1nk2P(X=k)-μ2 gekommen.

Sieht auf jeden Fall schonmal einfacher aus, wie ich aber jetzt auf V(X)=npq kommen soll, ist mir schleierhaft.

Unser Mathebuch sagt dazu nur: "Auf einen Beweis verzichten wir an dieser Stelle."

Hat also jemand einen Vorschlag? Danke!

Gruß,
Thomas

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
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anonymous

anonymous

16:38 Uhr, 04.05.2012

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Ich seh grad, dass k=1nk2P(X=k) ja dem Erwartungswert ziemlich ähnlich sieht. Kann ich dann mit k=1nk2P(X=k)=E(X2) weiter rechnen?
Ich kann mir aber nicht vorstellen, was E(X2) aussagt..
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prodomo

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18:03 Uhr, 04.05.2012

Antworten
Auf diesen Beweis verzichten die meisten Schulbücher. Ich habe ihn nur bei Lambacher-Schweizer, alte Ausgabe LK Stochastik gefunden.
Benutze V(X1+X2+...)=V(X1)+V(X2)+...
V(Xi)=(0-p)2(1-p)+(1-p)2p=p(1-p) (tritt ein oder tritt nicht ein)
Das gilt für alle Xi gleichermaßen, also für n Stück, demnach npq
anonymous

anonymous

18:21 Uhr, 04.05.2012

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Ja, aus dem Grund soll ich das ja machen ;-) UNd wir sollen mit der GLeichung von oben arbeiten..

Aber trotzdem Danke für deine Mühe! :-)
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Matlog

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19:14 Uhr, 04.05.2012

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Du kannst das sicherlich auch direkt beweisen! Aber ich kann nur warnen, das wird eine fürchterlich wüste Rechnerei.

Alles was Du bisher oben gerechnet hast ist richtig, gilt aber für jede Verteilung. Du musst dann dort für P(X=k) die Wahrscheinlichkeiten der Binomialverteilung einsetzen.
anonymous

anonymous

19:20 Uhr, 04.05.2012

Antworten
Naja, ich muss es machen..

http://nibis.ni.schule.de/~lbs-gym/Stochastikpdf/VarianzBinomial.pdf

Seite 3 liefert einen kurzen Beweis, den ich aber ab Zeile 3 nichtmehr verstehe. Der Beweis setzt bei dem an, was ich in meinem ersten Post rausgefunden habe.
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Matlog

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19:35 Uhr, 04.05.2012

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Ich hatte an etwas anderes gedacht. Aber das aus Deinem link ist eleganter. Die teilen das (genau wie bei prodomo) in die einzelnen Bernoulli-Experimente auf, wo immer nur 0 oder 1 herauskommt.

Die Begründung von Zeile 2 zu Zeile 3 wird weiter unten erst nachgeliefert.
anonymous

anonymous

19:42 Uhr, 04.05.2012

Antworten
Ich verstehe die Begründungen nicht, was aber wohl daran liegt, dass ich nicht verstehe, wieso X nur die Werte 0 oder 1 annehmen kann.
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Matlog

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19:46 Uhr, 04.05.2012

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Nicht X, aber jedes der Xi.
Xi ist beispielsweise der i-te Wurf der Münze. In diesem einen Wurf gibt es nur 1 Treffer oder 0 Treffer. Summiert man das zusammen ergibt die Summe dieser Einsen oder Nullen die Gesamtzahl der Treffer.
anonymous

anonymous

19:55 Uhr, 04.05.2012

Antworten
Achso, verständlich.

Meine letzte Zeile lautet bisher

... =E(X2)-μ2

Hierraus ergibt sich ja ein unfassbar langes Binom. Wie lässt es sich gut begründen, dass da genau das rauskommt, was in der 2. Zeile behauptet wird?

Und zu den (n2) Summanden: Wie kann man das erklären? Zum Beispiel mit nem Urnenmodell? Wir haben n Kugeln, von denen 2 mit einem Griff gezogen werden. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle, weil ab=ba gilt.
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Matlog

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20:02 Uhr, 04.05.2012

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Wenn Du eine Summe aus n Summanden quadrierst, dann entstehen beim Ausmultiplizieren logischerweise n2 Summanden. Diese werden jetzt nur unterschieden zwischen denen, die mit sich selbst multipliziert wurden (n Stück) und denen wo i und j verschieden waren (insgesamt n(n-1) Stück.

Deine Erklärung mit dem Urnenmodell passt. Man könnte genauso gut mit Beachtung der Reihenfolge ziehen, dann würden die Vorfaktoren 2 aber wegfallen.
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Matlog

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20:22 Uhr, 04.05.2012

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Man sollte vielleicht noch deutlich erwähnen, dass an einer Stelle die Unabhängigkeit der verschiedenen Bernoulli-Experimente verwendet wird (genauso wie im kurzen Beweis von prodomo).
Für E(XiXj) wird berechnet P(Xi=1 und Xj=1)=P(Xi=1)P(Xj=1)=pp=p2.
anonymous

anonymous

20:27 Uhr, 04.05.2012

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Unabhängigkeit bedeutet in diesem Fall, dass wir einzelne Bernoulli Experimente durchführen, die nicht voneinander abhängen, oder?

Wieso sagt man eigentlich X=X1+X2+...+Xn?

Das habe ich bis eben einfach so akzeptiert, weil es auf den ersten Blickes logisch erschien. Aber mal angenommen ich hätte ein 4 stufiges Bernoulli Experiment.
Dann hätte ich X=0+1+2+3+4=10, aber was genau sagt mir das?

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Matlog

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20:32 Uhr, 04.05.2012

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Nein! X ist die Gesamtzahl aller Treffer, die man aus den einzelnen Treffern (0 oder 1) zusammenaddieren kann. Schau Dir nochmal an, was ich um 19:46 Uhr geschrieben habe!
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Matlog

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20:40 Uhr, 04.05.2012

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Also bei n=5 und der Folge Treffer, Niete, Niete, Treffer, Niete haben wir:
X=1+0+0+1+0=2, also 2 Treffer.

Deine Bemerkung zur Unabhängigkeit war richtig!
anonymous

anonymous

20:54 Uhr, 04.05.2012

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Achso okay.

Wir haben bisher stillschweigens angenommen dass E(X1+X2)=E(X1)+E(X2) gilt. Ist dem so?
Antwort
Matlog

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20:57 Uhr, 04.05.2012

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Das dürfte sehr leicht zu zeigen sein. Das gilt sogar auch ohne die Unabhängigkeit.
anonymous

anonymous

21:02 Uhr, 04.05.2012

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Okay, dann beschäftige ich mich damit nicht.

Ich habe immer noch Probleme das mit dem E(XiXj)=p2 nachzuvollziehen.

Das Produkt ist entweder 1 oder 0, das verstehe ich. Aber die Tabelle nebenbei verstehe ich nicht.
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Matlog

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21:04 Uhr, 04.05.2012

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Wann ist denn XiXj=1 und mit welcher Wahrscheiblichkeit. In allen anderen Fällen ist XiXj=0. Dann den Erwartungswert berechnen.
anonymous

anonymous

21:08 Uhr, 04.05.2012

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Die Wahrscheinlichkeit, dass das Produkt 1 ist, ist doch 14 oder nicht?
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Matlog

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21:11 Uhr, 04.05.2012

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Aber nur bei p=12. Allgemein pp.
anonymous

anonymous

21:18 Uhr, 04.05.2012

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Also P(Xi=1)P(Xj=1)=pp=p2.
Und wie zeigt man möglichst schnell, dass E(X1+X2)=E(X1)+E(X2) gilt? So einfach ist das für mich leider nicht :(

Ich würds so machen:

Unter der Voraussetzung, dass X binomialverteilt ist.

E(X1+X2)=2p=1p+1p=E(X1)+E(X2)

Aber ich glaub nicht, dass das ein Beweis ist..
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Matlog

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21:22 Uhr, 04.05.2012

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Ja, eigentlich schon. Dabei verwendest Du E(X)=np für eine Binomialverteilung.
Du kannst aber auch direkt X1 und X2 betrachten. Beide können 0 oder 1 annehmen, die Summe dann 0,1 oder 2. Dann die Wahrscheinlichkeiten bestimmen und den Erwartungswert ausrechnen.
anonymous

anonymous

21:44 Uhr, 04.05.2012

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So hab jetzt alles vernünftig aufgeschrieben :-)

Wieso ist E(XmXn)=p2 und nicht 2p2, weil ich ja im Prinzig 2 Glieder einer Bernoulli kette betrachte?
Antwort
Matlog

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21:54 Uhr, 04.05.2012

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Danke! Schlaf auch gut!
anonymous

anonymous

21:57 Uhr, 04.05.2012

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Bitte? :-D)
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Matlog

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22:02 Uhr, 04.05.2012

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Ach, das war tatsächlich ernst gemeint?
Na gut, XmXn ist EINE Zufallsvariable, die die Werte 0 oder 1 haben kann, 1 mit Wahrscheinlichkeit p2. Deshalb E(XmXn)=1p2+0(1-p2)=p2
anonymous

anonymous

22:05 Uhr, 04.05.2012

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Ja, war es.
Dann haben wirs jetzt. Vielen lieben Dank und gute Nacht! ;-)