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Vereinigung endlicher URe <=> K endlich

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Vektorräume

Tags: Vektorraum

 
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matheclown

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17:17 Uhr, 30.05.2017

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Hallo, die Aufgabe lautet:

Es sei V ein endlich dimensionaler Vektorraum über einen Körper K und dim(V)2. Zeigen Sie: V ist genau dann als Vereinigung endlich vieler echter Unterräume darstellbar, wenn K ein endlicher Körper ist.

Ich habe ehrlich gesagt keinen Ansatz, ich finde die Aussage zwar logisch, aber kann mir keinen Reim daraus machen.
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DrBoogie

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18:03 Uhr, 30.05.2017

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Sei V=V1V2, wobei V1 und V2 echte Teilräume sind.
Sei v1 aus V\V2 und v2 aus V\V1. Damit gilt auch v1V1, v2V2.
Dann kann v1+v2 nicht in V1 liegen, denn sonst wäre v2=(v1+v2)-v1 auch in V1. Genauso kann v1+v2 nicht in V2 liegen. Damit liegt v1+v2 nicht in V, was ein Widerspruch ist.

Für allgemeines n soll es per Induktion beweisbar sein.
Interessante Frage ist, wo ich hier die Tatsache benutzt habe, dass K unendlich ist.

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DrBoogie

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18:09 Uhr, 30.05.2017

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Kuck auch hier:
http://matheplanet.com/default3.html?call=viewtopic.php?topic=14957&amp;ref=http%3A%2F%2Fwww.google.de%2Furl%3Fsa%3Dt%26rct%3Dj%26q%3D%26esrc%3Ds%26source%3Dweb%26cd%3D3%26ved%3D0ahUKEwidreuVgJjUAhXEvxQKHZtfA6EQFgguMAI
matheclown

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20:53 Uhr, 30.05.2017

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Also: Der Induktionsanfang wäre quasi dein Beweis.
Induktionsvoraussetzung: Gelte dies für V=V1V2... ∪ Vn.
Induktionsschluss: Sei V ein endlich dimensionaler Vektor über einem Körper K. Sei V=V1V2... ∪ Vn ∪ Vn+1,wobei V1,..., Vn+1 echte Teilräume sind.

Sei v1 aus V\(V2,...,Vn+1), v2 aus V\(V1,V3,...,Vn+1),..., vn aus V\(V1,...,Vn-1,Vn+1) und vn+1 aus V\(V1,...,Vn). Damit gilt auch v1V1,v2V2,..., vn ∈ Vn, vn+1 ∈ Vn+1. Dann kann v1+v2+...+vn+1 nicht in V1 liegen, denn sonst wäre v2=(v1+v2+...+vn+1)-(v1+v3+...+vn+1), ..., vn+1=(v1+...+vn+1)-(v1+...+vn) auch in V1. Genauso kann v1+v2+...+vn+1 nicht in V2,V3,...,Vn+1 liegen.

Damit liegt v1+v2+...+vn+1 nicht in V was ein Widerspruch ist. daraus folgt dass auch K ein endlicher Körper sein muss.

Wäre das so richtig? oder muss ich das mit K irgendwie anders zeigen?
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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

21:44 Uhr, 30.05.2017

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"Dann kann v1+v2+...+vn+1 nicht in V1 liegen, denn sonst wäre v2=(v1+v2+...+vn+1)-(v1+v3+...+vn+1), ..., vn+1=(v1+...+vn+1)-(v1+...+vn) auch in V1."

Sorry, aber da schreibst Du leider kompletten Quatsch.
Diese Argumentation funktioniert nicht mehr, z.B. weil (v1+v3+...+vn+1) gar nicht in V1 liegen muss.

Die Sache ist schon ein ganzes Stück komplizierter.
Studiere am besten den Link, den ich gepostet habe.
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ermanus

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15:25 Uhr, 31.05.2017

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Hallo,

das ist ja mal ein interessantes Problem und in der Tat nicht so einfach.
DrBoogie hat ja dazu einen Prima-Link gepostet. Ich habe mich um eine
alternative Beweisidee bemüht und hoffe, dass ich eine solche hier zu
"Papier" bringen kann ;-)

Wir können annehmen, dass V=Kn ist.
Der schwierige Teil der Behauptung ist:
Für n1 gilt: K=Kn\i=1mVi,
wobei V1,,Vm Hyperebenen sind.

Beweis durch vollständige Induktion:
Induktionsanfang ist n=1. Das ist für jeden Körper K trivial.
Die Behauptung gelte nun für ein n1.
Wir zeigen sie für n+1:
Sei V=Kn+1. Die Hyperebenen V1,,Vm sind die Kerne von
Linearformen
Vi=ker(Li) mit Li(x)=Li(x0,x1,,xn)=ai0x0+ai1x1++ainxn.
Wir zeigen, dass es ein x=(x0,x1,,xn)TKn+1 gibt mit
Li(x)0 für alle i=1,,m.
DieLinearformen Li seien so numeriert, dass
(ai1,,ain)(0,,0) für 1ir ist und
(ai1,,ain)=(0,,0) für r+1im.

Für 1ir gilt: es gibt x1,,xn in K, so dass

a11x1++a1nxn0
. . . . . . . . . . . . . . .(*)
ar1x1++arnxn0.

Dies gilt nach Induktionsvoraussetzung, da sonst Kn Vereinigung von
r Hyperebenen wäre.

Für r+1im gilt

ai00(**).

Wegen (*) und (**) ist dann

P(X):=i=1m(ai0X+ai1x1+ainxn)

nicht das Nullpolynom und hat daher nur endlich viele Nullstellen ...

Gruß ermanus





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sranthrop

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15:30 Uhr, 31.05.2017

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Das ist wohl eine Frage aus Würzburg ;-)

Also: Wenn K endlich ist, dann ist auch V endlich (warum)? Also können wir V={0,x1,,xn} schreiben mit xk0. Dann sind Uk:=xk eindimensionale (und damit echte) Unterräume von V, und es gilt V=U1Un.

Jetzt zur Rückrichtung (Beweis durch Kontraposition). Wir nehmen also an, V=U1Un für echte Unterräume U1,,Un, aber K ist unendlich. OBdA sei U1 keine Teilmenge von U2Un, denn sonst lassen wir U1 einfach weg und nummerieren um.
Nun sei xU1 beliebig, aber fest. Dann gibt es nach Annahme ein yVU1. Für αK{0} ist dann x+αyU1 (warum?), und da K unendlich ist erhält man auf diese Weise unendlich viele verschiedene (warum?) Vektoren x+αy, die nicht in U1 liegen. Also müssen diese unendlich vielen Vektoren in U2Un liegen, und da die Vereinigung aber nur aus endlich vielen Mengen besteht, muss eine dieser Mengen, sagen wir Uk für ein k{2,,n} unendlich viele Vektoren der Form x+αy enthalten. Dann gilt yUk (warum?) und schließlich xUk. Insbesondere folgt xU2Un. Da wir mit einem beliebigen x gestartet sind folgt U1U2Un, im Widerspruch zur Annahme.

Man beachte: Dieser Teil des Beweises (und damit auch die zugehörige Behauptung) gilt auch, wenn V unendliche Dimension hat!
matheclown

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17:19 Uhr, 31.05.2017

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Danke an alle!
Hab's verstanden! :-)