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Verständnisprobleme: Dimension von Vektorräumen

Universität / Fachhochschule

Vektorräume

Tags: dimension, Vektorraum, Verständnisproblem

 
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Julian93

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13:24 Uhr, 14.02.2016

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Hallo,

ich habe, leider, gewisse Verständnisschwierigkeiten, was die Dimension von Vektorräumen sowie Untervektorräumen betrifft.

Beispiel:

Angenommen, V3 sei ein Vektorraum mit Elementen der Form (v1,v2,v3). Dann gilt:

dim(V3)=3.

Die Dimension gibt, wie ich weiß, Auskunft über die Anzahl an Vektoren, aus denen eine Basis (und damit jede Basis) von V3 besteht.

Mein Problem beginnt nun an folgender Stelle:

Dass (v1,v2,v3)V3 ist, begründet sich ja schlicht über durch

V3=VVV,

V3 ist also das dreifache Produkt von V mit sich selbst.

Nun bin ich im Zuge meines Semesters immer wieder auf Aufgaben dieser Form gestoßen:

"Es sei K ein Körper und V ein n-dimensionaler K-Vektorraum. Es sei

f:VV

eine lineare Abbildung und es sei aK ein Eigenwert von f.

Dann gibt es einen f-invarianten Untervektorraum UcV der Dimension n-1."

Und da wirft sich mir immer wieder die Frage auf:

Wie kann es einen (n-1)-dimensionalen Untervektorraum in einem n-dimensionalen Vektorraum geben?

Ein (n-1)-dimensionaler Untervektorraum von V3 wäre ja beispielsweise U2=UU,

U besäße also einen Basisvektor weniger als V. Zugleich bestünde U dann aber auch nicht mehr aus Elementen der Form (v1,v2,v3), denn da U2=UU, kann U nur noch Tupel wie (v1,v2) beinhalten. Das ergibt für mich aber keinerlei Sinn, denn dann kann U keine Teilmenge mehr von V sein, da es nicht ein einziges Element von U gibt, das auch in V liegt.

Ich weiß, dass irgendwo in meinen Überlegungen ein Denkfehler liegen muss, aber ich weiß natürlich nicht, wo genau dies der Fall ist. Und um noch eine explizite Frage anzuschließen, die das Ganze einigermaßen zusammenfasst:

Kann ein Vektorraum der Dimension 3 Elemente der Form (v1,v2) beinhalten?

Ich vermute, dass mich in diesem Zusammenhang insbesondere folgender Satz aus der Vorlesung verwirrt:

"Es sei K ein Körper und nN. Dann besitzt der Standardraum Kn die Dimension n."

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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DrBoogie

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13:43 Uhr, 14.02.2016

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"Wie kann es einen (n-1)-dimensionalen Untervektorraum in einem n-dimensionalen Vektorraum geben?"

Alle Vektoren der Form (x,0), wobei x eine beliebige reelle Zahl sein kann, bilden einen eindimensionalen Unterraum im zweidimensionalen Raum 2. Eine Basis dieses Unterraumes ist (1,0).
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DrBoogie

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13:45 Uhr, 14.02.2016

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"Kann ein Vektorraum der Dimension 3 Elemente der Form (v1,v2) beinhalten? "

Es kommt darauf an, was für Elemente Du meinst.
Z.B. die Menge {(a0+a1x,b0):a0,a1,b0K} ist ein dreidimensionaler Raum über K, bestehend aus Paaren (a0+a1x,b0) (erste Komponente ist ein lineares Polynom, zweite Komponente ist eine Zahl).
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DrBoogie

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13:48 Uhr, 14.02.2016

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Was Du wissen musst - nicht alle Vektorräume bestehen an sich aus den Vektoren der Form (x1,...), obwohl man diese Darstellung immer erreichen kann (zumindest im endlichdimensionalen Fall).
Typische Vektorräume dazu sind z.B. Räume, die aus Abbildungen bestehen.
Julian93

Julian93 aktiv_icon

14:01 Uhr, 14.02.2016

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Vielen Dank für deine Antwort, das hilft mir schon einmal weiter!

Es sei V3 noch einmal ein Vektorraum mit Elementen der Form v=(x1,x2,x3). Ein Untervektorraum von V3 wäre demnach beispielsweise U2 mit Elementen der Form w=(x1,x2,0), wobei die 0 "fixiert" ist und x1,x2V beliebig sind.

Warum besitzt U2 nun eine Basis, die aus lediglich 2 Vektoren besteht? Wieso ist es nicht möglich, jeden beliebigen Vektor v=(x1,x2,x3) als Linearkombination von insgesamt zwei Vektoren darzustellen, w=(x1,x2,0) hingegen schon?
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DrBoogie

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14:12 Uhr, 14.02.2016

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"Warum besitzt U2 nun eine Basis, die aus lediglich 2 Vektoren besteht?"

Weil (1,0,0) und (0,1,0) eine Basis von U2 ist.

"Wieso ist es nicht möglich, jeden beliebigen Vektor v=(x1,x2,x3) als Linearkombination von insgesamt zwei Vektoren darzustellen"

Das kann man zeigen, aber das ist nicht ganz trivial.
Am einfachsten geht es, wenn man schon weiß, dass alle Basen aus der gleichen Anzahl Vektoren bestehen. Denn (1,0,0), (0,1,0), (0,0,1) ist eine Basis, daher kann es keine Basis aus 2 oder nur einem Vektor geben.


"w=(x1,x2,0) hingegen schon?"

Weil (1,0,0) und (0,1,0) eine Basis von U2 ist. :-)
Julian93

Julian93 aktiv_icon

14:24 Uhr, 14.02.2016

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Vielen Dank!

Gibt es noch weitere einleuchtende Beispiele für einen Untervektorraum, der eine kleinere Dimension besitzt als der Vektorraum, zu dem er "gehört", oder ist das Beispiel, in dem man schlicht eine Koordinate aus (x1,x2,x3)V3 annuliert, um so einen Untervektorraum kleinerer Dimension zu erhalten, der gängigste Fall?
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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

14:32 Uhr, 14.02.2016

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Es gibt viele, sie sind dann aber weniger klar.
Z.B. {(x,y,z)3:2x=y} ist ein zweidimensionaler Unterraum von 3.
Und {(x,y,z)3:x=y+z=3y-z} ist ein eindimensionaler Unterraum von 3.

Oder andererseits, wenn Du z.B. u1=(1,1,0) und u2=(2,1,3) nimmst und dann die Menge
{au1+bu2:a,b} bildest, wird das ein zweidimensionaler Unterraum von 3.


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Julian93

Julian93 aktiv_icon

14:35 Uhr, 14.02.2016

Antworten
Dankeschön, dann sind jetzt alle meine Fragen beantwortet. :-)