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Wahrscheinlichkeit - Problem mit Bernoulli-Kette

Universität / Fachhochschule

Tags: Bernoulli-Kette, mehr als, mindestens

 
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Fingolfin

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20:29 Uhr, 19.04.2019

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Hallo ich bin neu hier und weiß nicht, ob ich hier richtig bin.
Ich bin Quereinsteiger und muss Mathe nachstudieren. Nun beschäftigen wir uns mit Stochastik und bearbeiten Übungsaufgaben, deren Lösung ist für uns unbekannt. Wir müssten leider wirklich viel Stoff in sehr kurzer Zeit lernen und verwechsle immer noch viele Sachen.

Ich hatte Stochastik in der Schule (es ist ja auch schon lange her und nicht in DE) leider nicht und habe einige Probleme die Texte dieser Aufgaben ins mathematischen zu übersetzen.

Hier ein Bsp., das ich nicht richtig nachvollziehen kann.

"Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass nach 8 Runden des Roulettespiels (37 gleichwahrscheinliche Zahlen) mindestens eine Zahl mehr als einmal aufgetreten ist?"

Das hat mit der Bernoulli-Kette zu tun (richtig?), aber ich kann n,p,k nicht wirklich bestimmen. Ich dachte n=8,p=137 und k=2,3,4,5,6,7,8 (hier bin ich unsicher). Aber ich kann mit den Wörtern "mindestens ... mehr als einmal" etwas nicht anfangen.

Kann mir jemand helfen?

Vielen vielen Dank!

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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Roman-22

Roman-22

21:31 Uhr, 19.04.2019

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> Hallo ich bin neu hier und weiß nicht, ob ich hier richtig bin.
Willkommen im Forum und ja, hier bist du richtig ;-)

Deine Aufgabe ist im Prinzip nur eine andere Einkleidung eines bekannten Problems, des Geburtstagsproblems de.wikipedia.org/wiki/Geburtstagsparadoxon

"mindestens ... mehr als einmal" soll eben heißen, dass es wenigstens eine Zahl gibt (es können gern auch mehrere sein), die zumindest zweimal (oder gern auch öfter) aufgetreten ist.

7-0-3-4-1-23-15-3 ist da ebenso dabei wie 7-3-7-3-3-3-7-3

Am besten berechnest du das mit der Gegenwahrscheinlichkeit. Du versuchst also die WKT zu ermitteln, dass alle acht Zahlen unterschiedlich sind. Deine gesuchte WKT is dann die Ergänzung auf 1(100%).
Die Zahl der ersten Runde is da kein Problem, denn die ist "vorher" sicher noch nicht da gewesen.
Für die zweite Zahl gibt es nun nur die Einschränkung, dass sie nicht die gleiche wie die erste sein darf, sondern eine der 36 anderen. Die WKT dafür ist also 3637.
Für die dritte Zahl gibt es dann noch 35 Möglichkeiten WKT 3537.
Und das geht so weiter bis zur achten Zahl, für die es noch 30 Möglichkeiten gibt.

Die WKT für "es treten acht verschiedene Zahlen auf" ist daher 3637353734373337323731373037=36!37729!.
Deine gesuchte WKT ist daher 1-36!37729!=528595699339493187713355,68%
Fingolfin

Fingolfin aktiv_icon

09:38 Uhr, 24.04.2019

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Entschuldigung für die späte Antwort, aber ich war für Ostern dann weg und ich bin nicht mehr ran gekommen.

Vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich war nicht darauf gekommen, die Gegenwahrscheinlichkeit zu berechnen.
Nun habe ich aber eine Rückfrage. Wieso spielt die 137 vom ersten Vorgang in der letzten Berechnung nicht mit? Es ist mir nicht so klar...wir wollen die WKT berechnen, dass alle acht Zahlen unterschiedlich sind..

Danke!
Antwort
supporter

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09:53 Uhr, 24.04.2019

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137 ist die WKT, dass eine bestimmte Zahl auftritt.

Die WKT, dass z.B. die 5 in acht Runden genau 2-mal auftritt, wäre:

P(X=2)=(82)(137)2(3637)6=...


Die WKT, dass die 5 mindestens 1-mal auftritt, wäre:

P(X1)=1-P(X=0)=1-(80)(137)0(3637)8=1-(3637)8

vgl:
www.frustfrei-lernen.de/mathematik/bernoulli-experiment-kette.html

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

PS:
Zu deiner Aufgabe:
In der 1.Runde gibt es 37 Möglichkeiten von 37(3737=1, das hat Roman weggelassen)
in der 2. nur noch 36 von 37, in der 3. nur noch 35 usw.)
Antwort
Roman-22

Roman-22

10:25 Uhr, 24.04.2019

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> Nun habe ich aber eine Rückfrage. Wieso spielt die 137 vom ersten Vorgang in der letzten Berechnung nicht mit?
Was meinst du damit? Welche 137 vom ersten Vorgang?
Wir möchten acht unterschiedliche Zahlen erhalten. In der erst Runde, hatte ich geschrieben, gibt es noch kein Problem. das heißt, jedes Ereignis ist "günstig" und steht nicht im Gegensatz zu unserem Ziel. Jede Zahl in der erste Runde ist uns Recht.
Für die Berechnung der Gesamtwkt. zum Schluss würde das einen Faktor 1 bedeuten, den man natürlich nicht mit anschreibt.
Erst bei der zweiten Runde könnte ein "ungünstiges" Ereignis eintreten, wenn nämlich die Zahl aus der ersten Runde nochmal kommt. Daher ist jetzt die WKT für ein "günstiges" Ereignis nur 3637 usw.
Wenn du aber in der letzten Rechnung unbedingt 8 Faktoren sehen möchtest, weil es 8 Runden sind, so kannst du ja, wie supporter es gemacht hat, den Faktor 1 vorne noch hinschreiben. Er ändert natürlich nichts am Ergebnis.

Nimm an, es wären nur zwei Runden und wir möchten die WKT für zwei unterschiedliche Zahlen. Alles, was wir möchten, ist also, dass beim zweiten Mal nicht die gleiche Zahl kommt wie in der ersten Runden. Die WKT dafür ist 3637. Natürlich kannst du dafür auch 13637 schreiben ;-)

Fingolfin

Fingolfin aktiv_icon

10:35 Uhr, 24.04.2019

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Ach so! Danke die letze Ergänzung ist sehr hilfreich. Ich hatte nämlich an 137 gedacht, musste aber 3737 für den ersten Vorgang betrachten.

Und danke an supporter für die andere zwei Beispiele mit der 5. Die "genau" zweimal und "mindestens einmal" Beispiele sind mir klar, aber ich kann nicht dasselbe System für meine Aufgabe nutzen, oder? ("Mindestens zweimal...")

Danke!!
Antwort
supporter

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10:40 Uhr, 24.04.2019

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Nein, Bernoulli hilft hier nicht weiter, weil die WKT sich von Runde zu Runde ändert.
Frage beantwortet
Fingolfin

Fingolfin aktiv_icon

10:41 Uhr, 24.04.2019

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Vielen vieldn Dank!