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Wahrscheinlichkeit berechnen

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Wahrscheinlichkeitsmaß

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Mathematikus20

Mathematikus20 aktiv_icon

20:16 Uhr, 13.01.2017

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Hallo zusammen,
ich habe Probleme beim Lösen folgender Aufgabe:
Ein Spieler hat zu Beginn des Spiels 2€. Er setzt nun diese 2€ und würfelt mit einem sechsseitigen Spielwürfel. Er gewinnt bei ,,Eins'' und ,,Sechs'' das Doppelte seines Einsatzes, ansonsten verliert er ihn.
Hat er gewonnen, so kann er weiterspielen und so lange jeweils 2€ setzen, bis er entweder alles verloren oder den maximalen Gewinn von 6€ erreicht hat.

b) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Zustände nach 2, 4 und 6 Spielzügen.
c) Um dieses Spiel zu simulieren, wird ein Zufallsgenerator verwendet. Bei diesem Zufallsgenerator können die Übergangswahrscheinlichkeiten durch die Matrix M variabel eingegeben werden. Diese Matrix sieht dann so aus:
M=\left(\begin{eqnarray}
1 & a & 0 & 0 \\
0 & 0 & a & 0 \\
0 & 1-a & 0 & 0 \\
0 & 0 & 1-a & 1
\end{eqnarray}\right)

Bestimmen Sie wie groß a sein muss, damit auch nach zwei Spielzügen die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn (entspricht dem Zustand 6€) noch bei mindestens 50% liegt.

Das Prozessdiagramm zu zeichnen war kein Problem.
Allerdings verstehe ich nicht, warum bei b) nach der Wahrscheinlichkeit der Zustände nach 2,4 und 6 Spielzügen gefragt ist. Es können doch nur maximal 3 Spielzüge gespielt werden, wenn man maximal 6€ gewinnen kann oder nicht?
und bei c) bin ich leider total überfragt.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Vielen Dank im Voraus!

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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mihisu

mihisu aktiv_icon

21:51 Uhr, 13.01.2017

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"Allerdings verstehe ich nicht, warum bei b) nach der Wahrscheinlichkeit der Zustände nach 2,4 und 6 Spielzügen gefragt ist. Es können doch nur maximal 3 Spielzüge gespielt werden, wenn man maximal 6€ gewinnen kann oder nicht?"

Da irrst du dich. Beispiel:

Er hat 2 EUR.
1. Zug: Er setzt 2 EUR. Er gewinnt. Er hat 4 EUR.
2. Zug: Er setzt 2 EUR. Er verliert. Er hat 2 EUR.
3. Zug: Er setzt 2 EUR. Er gewinnt. Er hat 4 EUR.
4. Zug: Er setzt 2 EUR. Er verliert. Er hat 2 EUR.
5. Zug: Er setzt 2 EUR. Er gewinnt. Er hat 4 EUR.
6. Zug: Er setzt 2 EUR. Er gewinnt. Er hat 6 EUR.
Er hat den maximalen Gewinn erreicht. Spielende.

Du siehst hoffentlich nun, dass es durchaus auch 6 Spielzüge (oder mehr) geben kann, wenn er abwechselnd gewinnt und verliert.

\\\\

Zu c). Es gibt die folgenden vier Zustände:
X1: Er hat 0 EUR.
X2: Er hat 2 EUR.
X3: Er hat 4 EUR.
X4: Er hat 6 EUR.

Wenn er im Zustand X1 ist, ist das Spiel für ihn beendet. Er bleibt also für alle Zeit im Zustand X1.
Das bedeutet, es soll gelten:
M(1000)=(1000)
Daher muss die erste Spalte der Matrix M gleich (1000) sein.

Wenn er im Zustand X2 ist, hat er 2 EUR.
Er kann nun mit einer Wahrscheinlichkeit a verlieren und hat dann 0 EUR, landet also mit einer Wahrscheinlichkeit a im Zustand X1.
Er kann aber auch mit einer Wahrscheinlichkeit 1-a gewinnen und hat dann 4 EUR, landet also mit einer Wahrscheinlichkeit 1-a im Zustand X3.
Das bedeutet, es soll gelten:
M(0100)=(a01-a0)
Daher muss die zweite Spalte der Matrix M gleich (a01-a0) sein.

Diese Überlegungen kann man noch weiterführen, um auf die dritte und vierte Spalte der Matrix zu kommen.

M=(1a0000a001-a00001-a1)

Soweit nachvollziehbar?

Bei einem fairen Würfel, wäre, bezogen auf das Spiel, die Wahrscheinlichkeit a in einem Zug zu verlieren gleich 46. Warum jetzt a variabel gelassen wurde, kann ich nicht direkt nachvollziehen. Evtl. für andere Spielvariationen oder für gezinkte Würfel.

Jedenfalls soll nach zwei Spielzügen die Wahrscheinlichkeit im Zustand X4 (Er hat 6 EUR) zu landen mindesten 50% betragen. Zu Beginn ist er im Zustand X2 (Er hat 2 EUR).

Berechne also
(q1q2q3q4):=M2(0100)
und untersuche für welche Werte a[0,1] dann q40,5 ist.

\\\\

Achtung: Es kann sein, dass der Aufgabensteller die Reihenfolge der Zustände anders herum definiert hat also ich, also:
X1: Er hat 6 EUR.
X2: Er hat 4 EUR.
X3: Er hat 2 EUR.
X4: Er hat 0 EUR.

Das geht nicht eindeutig aus der Aufgabenstellung in deinem Beitrag hervor.
[Evtl. wurde das in Teilaufgabe a) geklärt, welche du hier jedoch leider nicht angegeben hast.]

Anstatt zu untersuchen, wann q40,5 ist, müsste dann untersucht werden, wann q10,5 ist.
Mathematikus20

Mathematikus20 aktiv_icon

13:09 Uhr, 14.01.2017

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Erst einmal vielen Dank für deine Hilfe!
Ich habe soweit alles verstanden!
Allerdings habe ich bei b) Schwierigkeiten die Wahrscheinlichkeiten zu berechnen! Müssen diese rekursiv berechnet werden?
Antwort
mihisu

mihisu aktiv_icon

15:34 Uhr, 14.01.2017

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Ich bezeichne im Folgenden die Wahrscheinlichkeit nach dem n -ten Zug im Zustand Xk zu sein mit pn(Xk).

Und ich führe die folgende Bezeichnung ein:

pn(X)=(pn(X1)pn(X2)pn(X3)pn(X4))


\\\\

Ich weiß nicht ganz, was du mit "rekursiv berechnet" hier meinst. Ich glaube du meinst sowas:

Man kann sich überlegen, dass wenn er nur im Zustand X2 (Er hat 2 EUR.) bzw. im Zustand X4 (Er hat 4 EUR.) weiterspielen kann. Wenn er nach dem n -ten Zug im Zustand X2 ist, kann er mit der Wahrscheinlichkeit 46 verlieren, was die Wahrscheinlichkeit im Zustand X1 zu landen um 46 mal der Wahrscheinlichkeit im Zustand X2 gewesen zu sein erhöht. Oder er kann mit wahrscheinlichkeit 26 gewinnen, was die Wahrscheinlichkeit im (n+1) -ten Zug im Zustand X3 zu landen beeinflusst. Analoge Überlegungen kann man dafür anstellen, wenn er zuvor im Zustand X3 war. Wenn er zuvor im Zustand X1 bzw. X4 war, so bleibt er in dem Zustand. Es ergibt sich:

pn+1(X1)=pn(X1)+46pn(X2)
pn+1(X2)=46pn(X3)
pn+1(X3)=26pn(X2)
pn+1(X4)=pn(X4)+26pn(X3)

Wobei er zu Beginn im Zustand X2 (Er hat 2 EUR.) ist:

p0(X1)=0
p0(X2)=1
p0(X3)=0
p0(X4)=0

Diese Überlegungen hast du wahrscheinlich sowieso schon in Teilaufgabe a) angestellt (welche du leider nicht angegeben hast).

Nun kann man diese Formeln benutzen um aus p0(X1),p0(X2),p0(X3),p0(X4) zunächst p1(X1),p1(X2),p1(X3),p1(X4) auszurechnen, dann daraus p2(X1),p2(X2),p2(X3),p2(X4) auszurechnen, ...

Das meinst du wahrscheinlich, oder?
Ja, so kann man das machen.

\\\\

Eine andere Art dass auszurechnen ist über Matrixmultiplikation:
(Naja, im Grunde rechnet man das gleiche nur in einer anderen Form.)

Die Rekursionsformeln kann man auch in der folgenden Form schreiben:

(pn+1(X1)pn+1(X2)pn+1(X3)pn+1(X4))=(14600004600260000261)(pn(X1)pn(X2)pn(X3)pn(X4))

Also hat man:

pn+1(X)=Mpn(X)
pn(X)=Mn(0100)

Dabei ist M die in c) angegebene Matrix für a=46.

Also kannst du M2(0100) und M4(0100) und M6(0100) ausrechnen.
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