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Warum ist das Produkt zweier Vektoren ein Skalar?

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nice87day

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16:27 Uhr, 01.10.2010

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Hallo,

wenn ich zwei Vektoren addiere oder subtrahiere erhalten ich wieder einen Vektor.

Warum funktioniert das nicht bei einem Produkt aus zwei Vektoren?...wäre doch eigentlich logisch wenn es bei der Addition und
Subtraktion so ist!!!

gruß




Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
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mathetest

mathetest

16:41 Uhr, 01.10.2010

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Musst zwischen Skalarprodukt und Vektorprodukt unterscheiden.

Beim Skalarprodukt gibts eine Zahl als Ergebnis (Produkt ihrer Längen mit dem Kosinus des eingeschlossenen Winkels)

Beim Vektorprodukt gibt es wieder einen Vektor,
- der gleichzeitig im rechten Winkel auf der durch die beiden Ausgangsvektoren aufgespannten Ebene steht,
- und dessen Länge, der Fläche des durch die Ausgangsvektoren aufgespannten Parallelogramms entspricht
nice87day

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17:24 Uhr, 01.10.2010

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soweit kenne ich das ja auch .....aber warum gibt es für die addition von zwei vektoren keine zwei Definitionen....


...die geometrische Herleitung vom Skalarprodukt ist mir klar und verständlich

VW=v1v2+w1w2


v1v2+w1w2=0 kriege ich wenn ich ||v+w||2=||v||2+||w||2 ausmultipliziere

und jetzt sagt man das ist dann VW.


mir kommt es so vor als hätte das einer gesehen und gesagt:

" ach wie schön v1v2+w1w2 sieht genau so aus als würde ich die jeweiligen Komponenten von den vektoren V und W miteinander multiplizieren und dann addieren"....."das ist für mich jetzt die Multiplikation von zwei vektoren .."


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hagman

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17:33 Uhr, 01.10.2010

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Knifflig.
Was ist denn überhaupt ein Produkt (vor allem im Unterschied zu einer Addition)?
Wenn ich vierdimensionale Vektoren betrachte, kann ich beispielsweise durchaus ohne Probleme
(a1,b1,c1,d1)(a2,b2,c2,d2):=(a1a2+b1c2,a1b2+b1d2,c1a2+d1c2,c1b2+d1d2)
definieren.
Diese Verknüpfung erfüllt alles, was man sich von einem Produkt wünschen kann:
Sie ist, wie man nachrechnen kann, assoziativ: (uv)w=u(vw)
distributiv über die Addition: (u+v)w=uw+vw,u(v+w)uv+uw
Es gibt sogar ein neutrales Element, nämlich (1,0,0,1)
und zahlreiche Vektoren haben ein multiplikativ Inverses, nämlich genau die (a,b,c,d) mit adbc
nice87day

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18:11 Uhr, 01.10.2010

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...weiß jetzt nicht ob die frage an mich gerichtet war oder generell an alle aber hier ist meine antwort:

für mich ist ein produkt in prinzip eine Summe aus identischen Elementen ......

gruß :-)
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hagman

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20:31 Uhr, 01.10.2010

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So geht das vielleicht, wenn mindestens einer der Faktoren eine natürliche Zahl ist, aber bereits (-1,5)1,2 kann man wohl schwer als Summe aus minus anderthalb gleichen Summanden zu je 1,2 auffassen.
Sieh es vielleicht besser so: Im Endeffekt ist das Skalarprodukt "irgendeine" Abbildung, die zwei Vektoren einen Skalar zuordnet und heisst nur "zufällig" Skalar -produkt.
Deshalb schreiben eineige Autoren beispielsweise auch lieber v,w statt vw
nice87day

nice87day aktiv_icon

22:35 Uhr, 01.10.2010

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...also ist die multiplikation, die ich aus der schule kenne garnicht für vektoren definiert?....

gruß


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hagman

hagman aktiv_icon

09:16 Uhr, 02.10.2010

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Eine "echte" Multiplikation für Vektoren gibt es i.A. nicht, von Ausnahmen abgesehen:
Bei einem eindimensionalen (reellen) Vektorraum kann man den Vektorraum mit selbst identifizieren und kann deshalb umgekehrt die Multiplikation reeller Zahlen (ein wenig künstlich) auf den Vektorraum übertragen.
Im zweidimensionalen Fall kann man den Vektorraum ebenso mit dem Körper der komplexen Zahlen identifizieren.
Im dreidimensionalen Fall gibt es das oben angesprochene Kreuzprodukt. Zusammen mit der normalen Vektorraddition hat man dan eine algebraische Struktur, die sich Ring nennt (was im Pribnzip bedeutet, dass für Addition und Multiplikation im Wesentlichen die "normalen" Regeln gelten), aber auf Kommutativität muss man bereits verzichten; auch gibt es kein Eins-Element und keine Division als Umkehrung (d.h. a×x=b ist nicht immer lösbar).
So etwas (sog. Divisionsalgebra) gibt es dann tatsächlich wieder in vier Dimensionen (aber die Multiplikation ist wieder nicht kommutativ, sog. Quaternionen) und in noch schwächerer Form (nicht einmal das Assoziativgesetz der Multiplikation gilt!) in acht Dimensionen.