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Was ist Grenzerlös?

Schüler

Tags: Grenzerlös/Grenzkosten

 
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anonymous

anonymous

13:40 Uhr, 03.08.2011

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Hi,

natürlich ist Grenzerlös mathematisch die 1.Ableitung vom E(x)

Aber ich möchte das verstehen. Und mir ist aufgefallen, dass es immer dasselbe ist wie der Preis.

Gelesen habe ich aber das es anders ist, wenn der Marktpreis sich ändert, könnte der Grenzerlös unter dem Preis fallen. Quelle goo.gl/lJRHW

Kann mir das einer Rechnerisch und Praxisbezogen in einfacher Weise erklären?

_________________________

Grenzkosten habe ich so verstanden:

Ich würde einfach sagen, Grenzkosten sind die variablen kosten (pro Stück).

Leider gibt es nicht die Wörter
kG Stückkosten Gesamt und
kv Stückkosten Variabel

Damit könnte man doch das Wort Grenzkosten ablösen. Ist für mich logischer.

Denn bei jeder Produzierten Einheit erhöhen sich die Kosten um die variablen Kosten.

Stimmt das so?

Beispiel
K_f=1000€
K(x)' und K_v=5€
Menge=5000 Stk
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
DmitriJakov

DmitriJakov aktiv_icon

13:59 Uhr, 03.08.2011

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In Worte übersetzt bedeutet Grenzerlös: Das ist der zusätzliche Erlös, den man durch den Absatz einer zusätzlichen Einheit erzielt.

Bei einem festen Preis p, der sich durch die Abgabe von zusätlichen Angebotenen Gütern nicht verändert, ist der Grenzerlös natürlich der Preis. Hast Du aber eine Preis-Absatz-Funktion, die bei steigendem Angebot zu einem fallenden Marktpreis führt, sieht die Sache anders aus.

Denn: Steigerst Du Deinen Absatz um eine Einheit, so verändert sich der Marktpreis für Dein gesamtes Angebot! Und nicht etwa nur der Preis der zusätzlichen Einheit.

Beispiel: Bei 10 Verkaufseinheiten ist der Marktpreis 8 Euro. Bei 11 angebotenen Einheiten ist der Marktpreis nur noch 6 Euro, denn der 11. Kunde ist nur noch bereit 6 Euro zu bezahlen. Da Du aber im Gegensatz zu einer Auktion im offenen Markt nicht die einzelnen Kunden separieren kannst, sinkt nun der Marktpreis für ALLE 11 verkauften Einheiten auf 6 Euro.

Du hättest also im Fall von 10 Einheitem den Erlös 108=80 Euro erzielt und im Fall des Angebots von 11 Einheiten erzielst Du nur noch 116=66 Euro. Dein Grenzerlös ist hier sogar negativ, denn der Gesamterlös sinkt absolut von 80 auf 66 Euro, Grenzerlös(x=11)=-14

Wenn man das Spiel jetzt nicht ganz so Krass macht, sondern den Preis auf 7,30 Euro fallen lässt, dann sieht das so aus:
E(10)=80
E(11)=117,30=80,3
Der Grenzerlös ist also 30 Cent.

Du siehst: ich habe den Absatz um 10% erhöht und den dedurch resultierenden Marktpreis um ca. 10% herabgesetzt. So wurde der Grenzerlös fast Null. Diese Situation nennt man Preiselastizität der Nachfrage. Ist sie kleiner -1, so wird der Grenzerlös dort negativ.
anonymous

anonymous

14:43 Uhr, 03.08.2011

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Danke! Hast du sehr verständlich erklärt! Das kopiere ich mir gleich in meine Unterlagen.

Wenn du magst, kannst du auch was zu meiner Aussage oben der Grenzkosten sagen.
Antwort
DmitriJakov

DmitriJakov aktiv_icon

14:50 Uhr, 03.08.2011

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Toll, dass Du das mit den Grenzerlösen verstanden hast. Aber jetzt übertrage doch mal das Gesagte auch auf die Kosten. Denn mathematisch ist da kein Unterschied. Die Grenzkosten sind die variablen Kosten, wenn es sich um einen linearen Kostenverlauf handelt.

In der Wirtschaftsmathematik werden jedoch bis zum geistigen Erbrechen nicht-lineare Kostenverläufe verwendet.

Und auch in der Realität sinken zunächst die variablen Kosten (man etwickelt Routine und hat weniger Ausschuss) aber irgendwann nehmen die Kosten wieder überproportional zu: Man braucht Vorarbeiter, die die Werksarbeiter einteilen und führen, Verwaltungskosten entstehen, etc.
anonymous

anonymous

15:00 Uhr, 03.08.2011

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Finde ich sehr gut, dass du die Praxis zu deinen Erklärungen mit einbeziehst. So kann ich mir das besser merken. Und es macht mehr Spaß, den Nutzen zu sehen.

Aber kannst du zu deiner Aufgabe zu den Erlösen, irgendwie die Rechnung so gestalten dass ich sehe wie ich rechnerisch die Ableitung nutzen würde.
Antwort
DmitriJakov

DmitriJakov aktiv_icon

15:12 Uhr, 03.08.2011

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Hattest Du nicht schon einmal den Optimalen Produktionsplan eines Monopolisten durchgerechnet? Also den sogenannten Cournot'schen Punkt?

Dort gilt: Erenzerlös=Grenzkosten.

Nimm irgendeine (nicht zu stark) fallende Preis-Abstatz Kurve, z.B. p(x)=-0,2x+12
Und eine Kostenfunktion: z.B. K(x)=x2+3

Diese Aufgabe habe ich mir eben aus den Fingern gesogen, im INet gibbet es noch massenhaft weitere Beispiele.
anonymous

anonymous

15:33 Uhr, 04.08.2011

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Ich fange gerade an. Das mit den C-Punkt kommt später. Aber ich habe es im Inhaltsverzeichnis gelesen. Vielleicht habe ich was gerechnet und ich wusste nicht wie es hieß. Ich weiß aber nicht welche Aufgabe es seil sollte.

Zurzeit habe ich da noch nicht ganz durchgeblickt. Die Zusammenhänge werde sicher im Laufe der Studiums eintreffen. Also Sorry dass ich dir hier nicht antworten kann. Trotzdem finde ich es gut, dass du ausholst. So kann ich das einen oder andere schon mal nachschlagen.

Ich mache dieses Semester ausschließlich das Mathemodul und fange mit dem Einstig in den BWL/VWL Teil erst nächstes Semester an.

Im Mathemodul ist wenig Text ;-)

Ich habe deswegen auch keine Ahnung was du jetzt von mir genau willst.

Ich hatte es mir einfach vorgestellt.

Hier würde ich so rechnen. Also ohne es jemals gemacht zu haben. C-Punkt hin oder her ;-)

Laut Wiki ist bei Grenzerlöse = Grenkosten der größte Gewinn. Also laut meiner Rechnung ist der Größte Gewinn bei der Menge 5

ps
machst du auch WiWi oder bist schon durch?

04.08.2011 , 15_31_35
04.08.2011 , 15_31_43
Antwort
DmitriJakov

DmitriJakov aktiv_icon

15:47 Uhr, 04.08.2011

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Aufgabe richtig gelöst.

Nur: Wiki sagt bestimmt nicht pauschal, daß der größte Gewinn dort ist, wo Grenzertrag=Grenzkosten. Dort kann auch der größte Verlust sein ;-) Insbesondere beim "Ertragsgesetz" gibt es einen solchen Verlustmaximalen Punkt!

Das kommt aber erst im Laufe des Studiums. Wollte es nur erwähnt haben, dass man den Extrempunkt des Gewinns lieber nochmal darauf abklopft, ob es sich wirklich um ein Maximum handelt.

Und zu Deinem PS: Mein VWL Examen war vor >20 Jahren, hab also das Meiste wieder vergessen. Insoweit sind wir auf dem selben Stand :-D)

anonymous

anonymous

15:56 Uhr, 04.08.2011

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Echt richtig? Na da Steckt ja schon eine Menge BWL in mir ;-)

Achso. Was wurde man denn damals nach seinem Examen?

Diplom Volkswirt oder Dipl. Kaufmann?

Ich weiß jetzt schon dass ich mich am Ende des Bachelors so wenig wie möglich VWL mache ;-) Die VWL Lehrstühle sind immer wesentlich leerer als die BWLer.

VWL finde ich interessant, aber nicht so dass ich mich in diese Richtung spezialisieren werde.

Hier noch ein Bild was Wiki meinte. Du hast recht, das was ich verstanden habe steht da nicht direkt drin.


04.08.2011 , 15_54_33
Antwort
DmitriJakov

DmitriJakov aktiv_icon

16:01 Uhr, 04.08.2011

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In München gab es den Studiengang BWL mit Abschluss Dipl. Kaufmann und den Studiengang VWL mit Abschluss Dipl. Volkswirt. Ich bin Dipl. Volkswirt.

Heute gibt es aber eine wahre Inflation an Studiengängen, gestreut nach Thema und Abschluss.

PS: Hast Du schon eine Idee was Du als Spezielle BWL machen möchtest?
anonymous

anonymous

16:07 Uhr, 04.08.2011

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Richtung Banken vielleicht. Aber ich kann mir auch Controlling vorstellen. Also Unternehmensberatung.

Aber ich will noch nicht viel sagen. Das kann sich ändern.

So sieht man also wer sich auf VWL und wer auf BWL getrimmt hatte. Ich habe mich immer gefragt was diese 2 Abschlüsse genau beinhalten.

Gut zu wissen. Sarrazin ist also dip.Volkswirt und D.Bohlen ist Dipl.Kaufmann.

Nun weiß ich Bescheid.

Ja also bei uns ist das so, dass man dann am Ende aussuchen kann, welche Module man nimmt. Wer mehr VWL Module nimmt, der spezialisiert sich dann in die Richtung.

Beim Master später ist die spezialisierung aber wesentlich konkreter.

Bachelor ist ja nichts halbes und nichts ganzes. Ist ja irgendwei das Grundstudium der früheren Dipl. Studiengänge ;-) man bekommt nur schneller ein Abschluss in der Hand.
Antwort
DmitriJakov

DmitriJakov aktiv_icon

17:45 Uhr, 04.08.2011

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Gut zu wissen, dass die wichtigsten Sympathieträger der Republik genau das studiert haben, was man selbst anstrebt. Ist irgendwie ein Scheiss Gefühl, nicht wahr? ;D
anonymous

anonymous

17:47 Uhr, 04.08.2011

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ganauuu! lol