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fehlende Einträge in Matrix und DGL-System

Universität / Fachhochschule

Gewöhnliche Differentialgleichungen

Eigenwerte

Matrizenrechnung

Tags: Eigenwert, Gewöhnliche Differentialgleichungen, Matrizenrechnung

 
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anonymous

anonymous

17:24 Uhr, 01.08.2016

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Hallo zusammen,

ich bräuchte bitte einen Denkanstoß.
Unten angefügt ist die Angabe der Aufgabe; es geht um homogene lineare Differentialgleichungssysteme/Eigenwerte und Eigenvektoren/Diagonalisierbarkeit.

Gegeben ist eine diagonalisierbare Matrix, in der ein Eintrag fehlt, und eine allgemeine reelle Lösung des zur Matrix gehörigen Gleichungssystems.

In der ersten Teilaufgabe sollen Eigenwerte berechnet werden, so weit in Ordnung.
λ1=+2i,λ2=-2i,λ3=a.

In den beiden folgenden Teilaufgaben soll jetzt aber zum einen der fehlende Matrixeintrag und zum anderen ein fehlender Eintrag eines Eigenvektors der reellen Lösung berechnet werden.

Welche(n) Zusammenhang(e) zwischen Eigenwerten, Eigenvektoren und der Ursprungsmatrix macht man sich da jetzt zunutze, um auf die Lösungen zu kommen?
Determinate berechnen? Gauß-Algorithmus? Diagonalmatrix irgendwie?
Ich weiß, wie ich die Eigenwerte und- vektoren berechne und ich kenne auch das "Rezept" wie man schrittweise die allgemeine reelle Lösung eines DGL-Systems berechnet, aber am Verständnis, wie das alles tiefergehend zusammenhängt, scheitert es offenbar :/

Hat jemand eine Idee bzw. jeweils einen Hinweis, was zu tun ist, um auf die gesuchten Größen zu kommen?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß

annikin






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michaL

michaL aktiv_icon

19:57 Uhr, 01.08.2016

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Hallo,

> Welche(n) Zusammenhang(e) zwischen Eigenwerten, Eigenvektoren und der Ursprungsmatrix macht man sich
> da jetzt zunutze, um auf die Lösungen zu kommen?

Du schreibst:
> ich kenne auch das "Rezept" wie man schrittweise die allgemeine reelle Lösung eines DGL-Systems berechnet

Genau das wird jetzt gebraucht. Wenn einer der reellen Eigenwerte a ist (so wie in der Aufgabe), wie findet er Eingang in die Lösungsgesamtheit?

Mfg Michael
anonymous

anonymous

21:34 Uhr, 01.08.2016

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Hallo MichaL,

vielen Dank für deine Antwort!

Die Eigenwerte dieser Matrix sind ja λ1/2=±2i (komplex) und λ3=a (reell).
Ein reeller Eigenwert findet als Teil einer e-Funktion Eingang in die Lösung.

λ3=a
=> xn(t)=cn*eλt*vn, hier also: x3(t)=c3*eat*v3 wobei c

Oh, heißt das, ich kann nach der Logik a aus der allgemeinen Lösung einfach ablesen?
Also weil die e-Funktion 6t im Exponenten hat, ist a = 6?

Und wie komm ich auf * ?
Also der Vektor, in dem * drinsteht, ist doch der Eigenvektor von λ3 = a = 6, oder?
Berechne ich also einfach einen Eigenvektor für a = 6? Also LGS aufstellen, wobei ich von den Hauptdiagonaleinträgen immer 6 abziehe, das dann vereinfachen mit Gauß und um auf x3 zu kommen, dann am Ende in die entstandenen Gleichungen für x1 1 und für x2 6 einsetzen?

Dann hätte ich noch eine Frage; das hier, gleiche Fragestellung, etwas anderer aber ähnlicher Fall (siehe Anhang):
Hier geht es scheinbar nicht um DGL-Systeme, daher ist keine Lösung gegeben, aus der man irgendwas ablesen könnte. Dafür haben wir das charakteristische Polynom angegeben.
Ich hab das so gelöst, indem ich von der 3x3 Matrix die Determinante (da kommt a ja drin vor) gebildet und diese dann mit dem charakteristischen Polynom gleichgesetzt habe.
Ich kam auf das richtige Ergebnis, musste aber zum Teil 4 Klammern hintereinander ausmultiplizeren und hinterher wieder anders zusammenfassen...
Gibt's da einen schnelleren/eleganteren Weg, um bei einer solchen Aufgabenstellung auf den fehlenden Wert zu kommen?

Gruß
annikin



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michaL

michaL aktiv_icon

02:28 Uhr, 02.08.2016

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Hallo,

> Oh, heißt das, ich kann nach der Logik a aus der allgemeinen Lösung einfach ablesen?
> Also weil die e-Funktion 6t im Exponenten hat, ist a = 6?

Korrekt. Natürlich kann man a=6 auch anders (aber nicht einfacher) bestimmen. Siehe dazu weiter unten!

> Und wie komm ich auf * ?

Ja, du kannst einfach einen Eigenvektor zum Eigenwert 6 bestimmen.
Alternativ (und das umfasst letztlich auch die Bestimmung von a) kannst du einfach für * eine Variable nehmen und dann formal Ax=x. betrachten.
Der Vergleich der beiden Seiten sollte beide Fragen b) und c) beantworten.

Zu der anderen Aufgabe. Auch hier hat die Matrix eine spezielle Form, mit der die Determinante eigentlich eine zweireihige wird, welche doch recht einfach zu bestimmen ist:

x+6-603x-3000x-a=nach dritter Zeile entwickeln(x-a)x+6-63x-3=(x-a)((x+6)(x-3)+18) =(x-a)(x2+3x)=x(x+3)(x-a)

Ich sehe nicht, wo man da 4 Klammern (Klammerpaare?) bräuchte.

> Gibt's da einen schnelleren/eleganteren Weg, um bei einer solchen Aufgabenstellung auf den fehlenden Wert zu
> kommen?

Nun, wie ich weiter oben erwähnte, sind beide Matrizen von spezieller Struktur (beide haben in der letzten Zeile nur Nullen bis auf einen Eintrag). Da hilft der Entwicklungssatz von Laplace[1].
Siehe besonders den Abschnitt zu Blockmatrizen!


Mfg Michael

Links:
[1] de.wikipedia.org/wiki/Determinante#Laplacescher_Entwicklungssatz
Frage beantwortet
anonymous

anonymous

10:59 Uhr, 02.08.2016

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Hallo,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und den Link!
Die Variante mit dem Vergleich probier ich nachher mal aus.

Mein Fehler bei der zweiten Aufgabe war, dass ich nicht darauf gekommen bin, das gegebene charakteristische Polynom in seiner Darstellung als quadratische Funktion zu faktorisieren - das geht natürlich viel schneller, als die andere Seite, die einem durch die LaPlace-Entwicklung ja quasi schon faktorisiert geliefert wird, auszumultiplizieren. Dann muss man nur noch die Klammerinhalte vergleichen und kommt so auf a.

Vielen Dank für Deine Hilfe und eine schöne Woche!

Gruß
annikin