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lineare Unabhängigkeit von Funktionen

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Gewöhnliche Differentialgleichungen

Tags: Gewöhnliche Differentialgleichungen

 
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sandra0409

sandra0409 aktiv_icon

11:23 Uhr, 19.12.2020

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Guten Morgen. Im Bild befindet sich ein Beweis, den ich nicht vollständig verstanden haben. Den Teil, dass LH ein Vektorraum ist, habe ich verstanden. Nun habe ich folgende Fragen zu dem restlichen Beweis.

1. Was genau ist der unterschied zwischen φ1,...,φk und φ1(x),...,φk(x)? Für mich ist das alles identisch, wenn ich die Funktionen selbst betrachte, oder die Funktionen in einem bestimmten Funktionswert? Für mich muss man da gar ncihts zeigen.

2. Dann verstehe ich nicht, wieso φ als linearkombination der φ1,...φk darstellen kann. Nur weil sie linear unabhäängig sind müssen sie doch keine Basis darstellen, sodass man das machen kann.

3. Die Schlussfolgerung verstehe ich auch nicht. Ich verstehe noch, das φ(x)=0 sein muss. Aber wieso muss dann φ identisch 0 sein und wieso sind φ1,...,φk dann linear abhängig?

Unbenannt

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
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michaL

michaL aktiv_icon

16:33 Uhr, 19.12.2020

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Hallo,

zu deiner ersten Frage:

Wir nehmen mal irgendeine vektorwertige Funktion her: φ:x(xx2).

Du findest also wirklich, dass das das gleiche ist wie der Vektor (24)?

Ich finde, da ist doch ein deutlicher Unterschied.
Selbst wenn es nicht vektorwertig wäre, würde ich doch sagen, dass die Abbildung f:xx2 was anderes ist als eine Zahl wie etwa 4(=f(2)).

Dir scheint es konkret um die Beweisrichtung "i)ii)" zu gehen.
Hier ist doch etwas zu zeigen. Es könnte doch sein, dass die φi(x0) zwar linear abhängig sind, aber immer mit unterschiedlichen Faktoren λi. Dann wären die φi immer noch linear unabhängig.

Nehmen wir die beiden Funktionen f1 und f2 mit f1(x):=x und f2(x)=x2.
Die beiden Funktionen sind linear unabhängig (über ).

Aus λ,μ mit
λx+μx2=0 (1),
folgt, dass (1) ja insbesondere für x=1 und gleichzeitig auch für x=2 gelten müsste, d.h. das LGS
λ+μ=02λ+4μ=0
muss beguckt werden.

Das hat aber (Determinante =20) nur eine eindeutige Lösung: λ=μ=0
Damit ist gezeigt, dass f1,f2 linear unabhängig sind.

Es sind aber nicht alle f1(x0),f2(x0) linear unabhängig. Trivial ist dies etwa für x0=0 und für x0=1 der Fall.

Hilft dir das weiter?

Mfg Michael
sandra0409

sandra0409 aktiv_icon

11:55 Uhr, 28.12.2020

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Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melden kann. Mir ist nun bewusst, dass eine vektorwertige Funktion natürlich was anderes ist, als die vektoreertige Funktion an einer bestimmten Stelle. Dennoch ist mir die Impliktion ii -i noch unklar. Vielleict könnte mir diese noch jemand erklären?

Au0ßerdem sind meine Fragen 2 und 3 noch offen
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

12:07 Uhr, 28.12.2020

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"Dennoch ist mir die Impliktion ii −→i noch unklar. Vielleict könnte mir diese noch jemand erklären?"

Es ist gegeben: φ1(x0),...,φn(x0) sind linear unabh. für ein bestimmtes x0.
Zu zeigen: φ1,...,φn sind als Funktionen linear unabh.

Seien a1,...,an so, dass a1φ1+...+anφn=0 als lineare Kombination der Funktionen. Das bedeutet per Definition, dass a1φ1(x)+...+anφn(x)=0 in jedem Punkt x. Insbesondere ist die Gleichung erfüllt, wenn man x=x0 nimmt. Also haben a1φ1(x0)+...+anφn(x0)=0. Wir wissen aber, dass φ1(x0),...,φn(x0) linear unabh. sind => es folgt a1=...=an=0.
Damit ist bewisen, dass φ1,...,φn linear unabh. sind.

Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

12:14 Uhr, 28.12.2020

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"2. Dann verstehe ich nicht, wieso φ als linearkombination der φ1,...φk darstellen kann. Nur weil sie linear unabhäängig sind müssen sie doch keine Basis darstellen, sodass man das machen kann."

Man nimmt doch keine x-beliebige φ in dem Beweis. Man nimmt als φ genau die lineare Kombination mit genau den Lambdas, die sich aus der linearen Abhängigkeit ergeben. Daher erübrigt sich die Frage.

"3. Die Schlussfolgerung verstehe ich auch nicht. Ich verstehe noch, das φ(x)=0 sein muss. Aber wieso muss dann φ identisch 0 sein und wieso sind φ1,...,φk dann linear abhängig?"

Da steht doch alles geschrieben. "Wegen Eindeutigkeit der Lösung". Da Konstante 0 definitiv eine Lösung ist, die φ(x0)=0 erfüllt, kann es keine andere Lösung mit φ(x0)=0 geben. Wegen Eindeutigkeit. Also muss φ=0 konstant sein.

"wieso sind φ1,...,φk dann linear abhängig?"

Na per Definition. Es gibt Koeffizienten λi, die nicht alle 0 sind, so dass λ1φ1+...+λnφn=0 gilt. Das bedeutet genau, dass φ1,...,φn linear abhängig sind.
Frage beantwortet
sandra0409

sandra0409 aktiv_icon

12:48 Uhr, 28.12.2020

Antworten
Vielen, vielen Dank. Habe jetzt alles verstanden