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surjektiver Hom. mit Kern I

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Polynome

Tags: polynom

 
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Euler03

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17:10 Uhr, 11.04.2024

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Sei ϕ:R[X1,,Xd]S ein surjektiver Homomorphismus mit Kern I. Angenommen I=I0R[X1,,Xd] für ein Ideal I0 von R. Zeige, dass I0=ker(ϕR) und Sϕ(R)[X1,,Xd].

Teil 1 I0=ker(ϕR):
Wenn ich hier ein Element r in I0 betrachte, ist r doch multipliziert mit jedem Polynom in R[X1,,Xd] in I (Insbesondere ist r multipliziert mit dem Polynom 1 in I). Daher liegt r im Kern von ϕ.

Umgekehrt, betrachten ist r ein Element ker(ϕR).Da r im Kern von ϕ liegt, ist r multipliziert mit jedem Polynom in R[X1,,Xd] in I (Insbesondere ist r multipliziert mit dem Polynom 1 wieder in I), weshalb r wieder in I0.

Wenn meine Idee so richtig ist müsste damit doch die Aussage folgen??


Teil 2 Sϕ(R)[X1,,Xd]:
Wenn ich jetzt einen Homomorphismus ψ:ϕ(R)[X1,,Xd]S konstruieren (ψ(f)=ϕ(f) für alle f in ϕ(R)[X1,,Xd]), dann ist ψ doch auch surjektiv, weil ϕ surjektiv ist?

Wenn ich jetzt zeige, dass ψ bijektiv ist (indem ich den Kern von ψ betrachte), dann folgt doch gerade Sϕ(R)[X1,,Xd].

Liege ich da mit meiner Beweisidee richtig?

Danke für Rückmeldung,
LG Euler

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michaL

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19:35 Uhr, 11.04.2024

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Hallo,

zunächst einmal frage ich mich, ob die Aussage nicht noch an Bedingungen geknüpft ist.
Meines Erachtens müsste R mindestens unitär sein, sehr wahrscheinlich sind auch nur kommutative Ringe betrachtet, gell?

Ich gehe jedenfalls im folgenden von kommutativen Ringen mit 1 aus.

Zur erste Idee: Es ist ja I0=ker(φR) zu zeigen.
"" ist in Ordnung.
Bei "" musst du zeigen, dass für jedes Element xker(φR) schon xI0 gilt.
Da denke ich, du müsstest darüber argumentieren, dass natürlich wegen ker(φR)I es ein x0I0 und ein pR[X1,,Xd] muss mit x=x0p.
Hier ist der (ich nenne es mal) Minimalgrad von p wichtig. Ich will darunter die minimale Potenz eines der Xi verstehen, die in p vorkommt, aber >0 ist, sofern es so etwas gibt.
Ist dieser Minimalgrad nämlich größer Null, so wäre es auch der von x=x0p, was aber der Tatsache widerspricht, dass ja xR zu gelten hat.
Also gilt wegen pR, x0I0, dass x=x0pI0 gilt, was ja zu zeigen war.

Zum zweiten Teil muss ich mir noch Gedanken machen.

Mfg Michael
Euler03

Euler03 aktiv_icon

20:13 Uhr, 11.04.2024

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Hallo michaL,

Danke dir schon mal vielmals für deine gut verständliche Erklärung zum ersten Teil :-)

Weitere Bedingungen zum Ring (unitär / kommutativ) sind so in der Aufgabenstellung leider nicht gegeben - da wir uns zuletzt aber viel mit kommutativen Ringen beschäftigt haben (jetzt gerade explizit mit Polynomen in 2 Unbekannten) gehe ich aber auch sehr stark davon aus, dass man hier einen kommutativen Ring mit Eins so annehmen darf.

LG Euler
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michaL

michaL aktiv_icon

10:30 Uhr, 12.04.2024

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Hallo,

nun gut, dann gehen wir erst einmal von kommutativen Ringen mit 1 aus.

Ich glaube, einen gangbaren Weg fü den 2. Teil gefunden zu haben.

Sicher ist S=φ(R[X1,,Xd])R[X1,,Xd]/I gemäß Homomorphisatz. (Dürfen wir den als bekannt voraussetzen?)

Dann brauchen wir nur noch eine bijektive Abbildung zwischen R[X1,,Xd]/I und φ(R)[X1,,Xd].

Da bietet sich sicher was kanonisches an à la (k=(k1,,kd)dakX1k1Xdkd)+Ik=(k1,,kd)dφ(ak)X1k1Xdkd

Ich denke, es sollte gelingen, die Bijektivität dieser Abbildung zu zeigen. Sicher wird man dafür I=I0R[X1,,Xd] benötigen.

Mehr schaffe ich im Moment nicht. Versuche doch mal, ob du damit schon klar kommst.

Mfg Michael

EDIT: "" in "+" geändert und einen copy/paste-Fehler korrigiert

PS: So, nach ein bisschen Zeit ist mir jetzt schon klar, dass folgende 3 Eigeschaften der obigen Abbildungen leicht gezeigt werden können:
* Wohldefiniertheit
* Surjektivität
* Injektivität

Wohldefiniertheit: Führt darauf zurück, dass alle Elemente von I auf 0 abgebildet werden. (Hier I=I0R[X1,,Xd] verwenden!)

Surjektivität: Über die Surjektivität von φ und über Monome.

Injektivität: Zu zeigen: Es gibt kein Element im Komplement von I, dass auf 0 abgebildet wird. (Hier I=I0R[X1,,Xd] verwenden!)
Euler03

Euler03 aktiv_icon

19:30 Uhr, 12.04.2024

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Hi michaL,

Danke dir auch für deine Ausführungen zum 2 Teil (weiß ich sehr zu schätzen, dass du dir dabei so viel mühe gibst und alles verständlich beschreibst bzw. erklärst :-)).

Der Homomorphiesatz ist mir in der Tat bekannt - Jetzt die Wohldefiniertheit und die Bijektivität (Injektiv und Surjektiv) noch genau bzw. formal zu zeigen müsst ich normalerweise hinbekommen :-).

Wenn ich da dann doch nicht weiterkomme, melde ich mich nochmals - aber wie gesagt, schon mal vielen Dank für deine bisherige Hilfe!

LG Euler

PS: Kann ich beim ersten Teil, was zu mit "Minimalgrad von p" beschrieben, als Minimalpolynom bezeichnen (oder verstehe ich das falsch)?
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michaL

michaL aktiv_icon

19:43 Uhr, 12.04.2024

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Hallo,

nehmen wir mal konkret d=2, so könnten wir ja 1+x1+3x22-5x12x23 betrachten.

Es treten verschiedene Exponenten auf. Der erste Summand kann als x10x20 geschrieben werden, der zweite als x11x20 usw.

Für mich wäre der Minimalgrad da gleich 1 gewesen. (Die 1 z.b. von x11.)

Klar ist doch, dass der Minimalgrad eines Produktes (zumindest bei einem nullteilerfreien Ring) nicht kleiner als der Minimalgrad der Faktoren sein kann. Darauf wollte ich hinaus.

Mfg Michael