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Extremwert mit Nebenbedingung

Schüler

Tags: Extremwert, halbkreis, zwei Rechtecke

 
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Stuhlbein

Stuhlbein aktiv_icon

15:01 Uhr, 30.09.2025

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Hallo.

Ich muss in einen Halbkreis mit Radius r=10 zwei Rechtecke so einschreiben, dass sie aufeinander stehen und die Summe der Flächen der Rechtecke maximal wird. Die Grundseite des unteren Rechtecks liegt dabei auf der Grundseite (=Durchmesser) des Halbkreises.

Es gibt also vier Variablen: jeweils Grundseite und Höhe der beiden unterschiedlich großen Rechtecke.
Durch zweimalige Anwendung des Pythagoras kann ich die Zielfunktion auf zwei Variablen reduzieren und komme zu folgender Zielfunktion:

z=(b){400-4[b+(100-0,25c2)0,5]2}0,5+c(100-0,25c2)0,5

Ich kann diesen Term zwar (so eben noch) partiell nach jeweils b und c ableiten, aber die beiden entstandenen Ableitungen nicht mehr nach Null auflösen, weil sie zu unhandlich geworden sind.
Gibt es eine bessere Lösung, um dieses Problem anzugehen?

VG Stuhlbein

bild

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Online-Nachhilfe in Mathematik
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Roman-22

Roman-22

18:06 Uhr, 30.09.2025

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Welche Hilfsmittel sind denn zur Lösung der Aufgabe zugelassen?
Ich hätte die halben Rechteckbreiten als Variablen verwendet, dann würdest du dir die Faktoren 0,25 ersparen. Wirklich einfach wirds damit aber auch nicht.
Die exakte symbolische Lösung zu finden wird vermutlich in der Tat 'zu Fuß' recht schwierig sein, aber ein TR mit entsprechender numerischer Lösungsfähigkeit könnte doch schnell die Lösungen b3,249 und c17,013 mit der maximalen Flächensumme von ca. 123,6 ausgeben.
Und mit einem CAS sollte man sogar auf die exakten b=225-105 und c=250+105 kommen. Daraus ergibt sich dann a=250-105 und d=50-105 und die Flächensumme 100(5-1).

Es fällt auf, dass die beiden Rechtecke ähnlich sind und dass a2=d gilt. Allerdings fällt mir ad hoc keine stichhaltige Begründung ein, die rechtfertigen würde, das von Anfang an voraus zusetzen.

Ein alternativer Ansatz könnte über die beiden in der Zeichnung eingetragenen Hilfswinkel 0αβπ2 führen. Man hätte von Beginn an nur zwei Variable aber das zu lösende Gleichungssystem dürfte kaum einfacher ausfallen.
B

Woher stammt denn diese Aufgabe?

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calc007

calc007

00:26 Uhr, 01.10.2025

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Hallo
Möglicherweise ist der folgende Ansatz ein wenig zugänglicher, wenn auch kaum.
Ich fürchte, Richtung CAS oder numerischer Lösung führt auch der:

c2=r2-d2

a2=r2-(b+d)2

Jetzt empfehle ich Normierung:
A=ar  ;  B=br  ;  C=cr  ;  D=dr
Dann:
C2=1-D2

A2=1-(B+D)2

Fläche/(r^2) =DC+BA=2D1-D2+2B1-(B+D)2

Maximum-Suche, d.h. Ableitungen Null setzen, die lassen sich durchaus noch brauchbar händeln:

1.) dFläche/dB =0=21-(B+D)2  -  2BB+D1-(B+D)2

bissel schütteln, rühren, vereinfachen führt zur gemischt-quadratischen Gleichung:
0=D2+3BD+2B2-1
der man auch noch recht praktikabel die positive Lösung ansieht:
D=4+B2-3B2

PS_2:     B=8+D2-3D4


2.) dFläche/dD =0=21-D2-2DD1-D2-2BB+D1-(B+D)2

bissel schütteln, rühren, vereinfachen:
0=(1-2D2)1-(B+D)2  -  B(B+D)1-D2

Jetzt könnte man die erste Gleichung in die zweite Gleichung einsetzen,
(und hätte nur noch eine (unansehliche) Gleichung mit einer Unbekannten 'B').
Auch ich hatte darin weniger Hoffnung als jetzt in einem Tabellenkalkulationsprogramm
> mit der Größe B mal "spielen"
> aus der ersten Gleichung hieraus das zugehörige D berechnen,
> und guggen, wo somit die zweite Gleichung erfüllt ist,
> kurz gesagt numerische Lösungsverfahren...

Ich komme so genauso wie Roman zu:
B=0.32492
D=0.52573
(Maximal-) Fläche =1.23607r2




PS:
Na ja, ne Nacht drüber schlafen, dann mag man vielleicht die zweite Gleichung noch ohne Wurzeln darstellen 'behübschen':
0=4D6+8BD5+(3B2-8)D4-2B(4+B2)D3
+(5-3B2-B4)D2+2B(1+B2)D+(B4+B2-1)
Vielleicht was für CAS, aber wirklich williger sieht das für mich Normalsterblichen auch nicht aus.

Stuhlbein

Stuhlbein aktiv_icon

17:46 Uhr, 01.10.2025

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Danke euch für die Antworten!

Ich gucke mir die Rechnungen die nächsten Tage in Ruhe an.

Meine Hoffnung war, dass ich vielleicht so etwas wie einen Lagrangemultiplikator verwenden kann, um damit den Term zu vereinfachen.

Wir haben in der Schule zuerst zwei Rechtecke in ein gleichschenkliges Dreieck (statt Halbkreis) eingeschrieben. Das war noch relativ einfach, weil nur Geraden verarbeitet werden müssen. Eine erweiterte Übungsaufgabe vom Lehrer war jetzt die oben beschriebene. Ich muss mir die Lösungsvorschläge erst in Ruhe angucken, bevor ich antworten kann, meine aber verstanden zu haben, dass es ohne TR nicht ganz einfach wird.

VG Stuhlbein
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HAL9000

HAL9000

14:43 Uhr, 02.10.2025

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Vorab eine Entschuldigung: Ich habe mir keinen der vorhergehenden Beiträge tiefergehend angeschaut - ich will nur einen Zugang skizzieren, der mit Kenntnissen von Extremalaufgaben mit nur einer Variablen und ohne Nebenbedingungen auskommt:

Zunächst mal betrachte man das ganze o.B.d.A. im Einheits-Halbkreis - die Betrachtung eines allgemeinen r bringt außer zusätzlicher Schreibarbeit keinen Erkenntnisgewinn.

Da ist unten ein Rechteck mit den Maßen 2a×b und dort draufgesetzt ein Rechteck mit den Maßen 2c×(d-b), zu maximieren ist dann der Gesamtflächeninhalt 2ab+2c(d-b) unter den Nebenbedingungen a2+b2=c2+d2=1 und bd.

Als erstes kann man a,c eliminieren und bekommt Flächeninhalt 2b1-b2+2(d-b)1-d2. Bei festem 0<b<1 wird der Ausdruck maximal, wenn g(d):=(d-b)1-d2 maximal wird, das erfordert gʹ(d)=1-d2-d1-d2(d-b)=!0, was umgestellt 2d2-db-1=0 bedeutet, mit Lösung d=b+b2+84.

Dies in die obige Flächenformel eingesetzt ist demnach zu maximieren die Funktion

f(b)=2b1-b2+18(b2+8-3b)16-(b+b2+8)2 gültig für 0b1.

Wird wohl eklig in der Ableitung und führt (hoffentlich) dann zu der von Roman geposteten Lösung (habe ich mir jetzt aber nicht angetan).


EDIT: Vermutlich ist es besser, wenn man nicht d, sondern stattdessen b via b=2d-1d eliminiert - weniger Wurzeln! In dem Fall geht es dann wohl um

h(d)=2(2d-1d)1-(2d-1d)2+2(1d-d)1-d2, gültig für d12,

sieht wirklich etwas angenehmer aus. ;-)
Antwort
Roman-22

Roman-22

16:33 Uhr, 02.10.2025

Antworten
> sieht wirklich etwas angenehmer aus. ;-)
Mag sein, aber das Lösen der nullgesetzten Ableitung von h(d) nach d führt auf sechs Lösungen
B1
von denen nur eine die Forderung d>12 erfüllt.
B2
Ohne entsprechende elektronische Hilfe vermutlich schwierig zu finden, auch wenn sich die Gleichung vermutlich auf eine kubische reduzieren lässt.

Die Lösung stimmt mit meiner Lösung überein, denn dein d entspricht ja mit den Bezeichnern, die der Threadersteller eingeführt hatte, dem Ausdruck b+d, also der Summe der beiden Rechteckhöhen.
Stuhlbein

Stuhlbein aktiv_icon

12:41 Uhr, 03.10.2025

Antworten
Danke schön noch einmal für eure Antworten. Ich brauche länger, um sie würdigen zu können, bin in Mathe nur Durchschnitt. Wir sollten uns übrigens an der Lösung der Aufgabe ohne CAS versuchen. Das Ergebnis gibts hoffentlich in der kommenden Woche. Vermutlich soll gezeigt werden, dass die Aufgabe ohne Rechner nicht lösbar ist, etwas anderes kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Immerhin ist das ja auch schon einmal etwas.
Antwort
Roman-22

Roman-22

15:44 Uhr, 03.10.2025

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Naja, ein CAS liefert die exakte Lösung, also mit Wurzeln, Brüchen, etc.
Für eine numerische (Näherungs-)Lösung reicht vielleicht ein einfacherer Rechner mit einer "solve" Funktion.
Möglicherweise überrascht euch euer Lehrer aber auch mit einem cleveren Kniff, auf den wir hier eben nicht gekommen sind ;-)
Melde dich einfach wieder, wenn du Näheres weißt.
Frage beantwortet
Stuhlbein

Stuhlbein aktiv_icon

19:40 Uhr, 06.10.2025

Antworten
Wir haben heute die Aufgabe besprochen. Abgesehen davon, dass sich nur wenige die Mühe gemacht hatten, sich mit der Aufgabe auseinanderzusetzen, ist sie ohne CAS nicht zu Fuß lösbar. In ein Dreieck lassen sich beliebig viele aufeinander gestapelte Rechtecke einschreiben, nicht aber in einen Kreis. Hier explodieren die Ableitungen, sobald mehr als ein Objekt eingeschrieben werden soll. Das sollte mit der Aufgabe verdeutlicht werden.
Vielen Dank an alle, die mir behilflich waren!!
Antwort
calc007

calc007

19:48 Uhr, 06.10.2025

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Na ja, naheliegender als 'CAS' sind ja - wie angesprochen - numerische Lösungswege. Das ist ja heutzutage wo jeder einen Computer zu Hause (oder gar Hosentasche) hat längst nicht mehr 'Hexenwerk'.
Aber alles gut... :-)

Antwort
Randolph Esser

Randolph Esser aktiv_icon

02:43 Uhr, 11.10.2025

Antworten
Zu Maximieren:

F(α,β)=(sin(α)cos(α)+sin(β)cos(β)-cos(β)sin(α))2r2

mit 0αβπ2   (und hier r=10).

Da F stetig und die Definitionsmenge kompakt ist und

F(0,0),F(0,π2),F(π2,π2) keine Maxima sind

(einfache elementargeometrische Betrachtung),

ist die notwendige Bedingung

(0,0)=Df(α,β)

=(cos(α)2-sin(α)2-cos(β)cos(α),cos(β)2-sin(β)2+sin(β)sin(α))2r2

mit 0<α<β<π2

auch hinreichend.

Wolfram Alpha spuckt dafür

α0,553574,β1,01722 aus,

womit sich F(α,β)123,607 ergibt.



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