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Skalarprodukt mit einem Integral

Universität / Fachhochschule

Tags: Integral, Skalarprodukt

 
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nudeln2

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09:31 Uhr, 27.07.2017

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Hallo, ich schaue mir gerade ein Vorlesungsvideo an. Dort macht der Prof folgendes:

V(P)=PP0F0dr

Hier sieht man ein dot-Produkt vom Vektor F0 und der Ableitung des Vektors r (Ableitung nach dem Ort, da das hier ein Wegintegral ist, P und P0 sind also 2 verschiedene Orte), wobei F0 eine Konstante ist. Die zieht der Prof vor das Integral. Als nächstes schreibt er an:

=F0(r0-r)

Hier ist das Integral also schon aufgelöst.

Jetzt würde ich gerne den vom Prof ausgelassenen Zwischenschritt anschreiben:

=F0PP0dr

Das ist also ein Dot-Produkt von einem Vektor mit einem Integral.

Ganz offensichtlich ist das für dem Prof etwas ganz normales, was man noch nicht einmal anschreiben muss. Ich habe aber so etwas noch nie gesehen. So eine Umformung ist echt erlaubt in der Mathematik????

Falls es wen interessiert. Das erwähnte Vorlesungsvideo ist www.youtube.com/watch?v=R-WZyBzFfy8 Die Formel wird ab 38:49 angeschrieben.

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Flächenberechnung durch Integrieren
Stammfunktion (Mathematischer Grundbegriff)

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
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nudeln2

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10:36 Uhr, 27.07.2017

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Ich würde das gerne mal voll durchrechnen mit den folgenden Angaben:

F(t)0={2t-1,1+t}
r(t)=(1,2-t)

Die Ableitung von r(t) wäre {1,-1}

Jetzt müsste ich aber das Wegintegral irgendwie in ein Zeitintegral umwandeln. Dazu erweitere ich rechts alles um dtdt

V(P)=01F(t)0dr(t)dt dt

Jetzt weiß ich aber nicht weiter. Wie gehts jetzt weiter, damit ich F(t)0 vor das Integral ziehen kann?
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DerDepp

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11:50 Uhr, 27.07.2017

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Hossa :-)

Ich verstehe noch nicht ganz dein Problem. Das Integral ist doch einfach nur eine Kurzform für

V(P)=PP0F0dr=PxP0,xF0,xdx+PyP0,yF0,ydy+PzP0,zF0,zdz

Das mit dem F0 vor DAS Integral ziehen ist da ein bisschen irreführend. Es sind ja eigentlich 3 Integrale, für jede Koordinate ein eigenes. Die Substitution ist nun für das erste Integral x=x(t):

x=x(t)dxdt=x.(t)=vxdx=vxdt

Wenn du diese Subsitution für alle 3 Variablen durchführst, kannst du auch kurz schreiben:

dr=vdt

Das "Erweitern" mit dt ist also nichts anderes als die Substituion dr=vdt.
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pwmeyer

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12:42 Uhr, 27.07.2017

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Im übrigen ist bei Deinem Beispiel F nicht konstant. Und nicht-konstantes F würde (praktisch) nicht von der Zeit abhängen sondern von r. Kurz: Dein "Beispiel" ist gar keins.

Gruß pwm
nudeln2

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12:49 Uhr, 27.07.2017

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"Im übrigen ist bei Deinem Beispiel F nicht konstant"

Ach ja, stimmt. Das F0, das ich in meinem Beispiel ausgewählt habe, ist eigentlich ein Blödsinn. Müsste ich mir was anderes ausdenken, vielleicht:

F0=(1,2)

Ob F(s)0 konstant im Ort oder ob F(t)0 konstant in der Zeit sollte dann ja das Gleiche sein, also einfach nur F0, richtig?
nudeln2

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13:27 Uhr, 27.07.2017

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@DerDepp

OK, ich habe dann also:

V(P)=0t0F0v dt

Wobei v eine Funktion von t ist. Also eigentlich habe ich:

V(P)=0t0F0v(t) dt

Nach der Zeitspanne t0 (Zeitintegral) bin ich am Ort P0 (Wegintegral).

Das ist schon mal echt super, danke. Damit wäre ja schon mal grundsätlich geklärt, wie ich vom Wegintegral auf das Zeitintegral komme.

Jetzt wäre noch interessant zu wissen, warum es erlaubt ist, das Integral einfach zwischen ein dot-Produkt reinzusetzen, so wie in diesem Thema anfangs aufgezeigt.

Es sollte jetzt also auch im Zeitintegral erlaubt sein:

V(P)=F00t0v dt

Ich vermute, der Trick liegt wieder darin, das dot-Produkt aufzulösen, die Summe auf 3 Integrale aufzuteilen und den konstanten F-Parameter vor das jeweilige Integral zu ziehen?

EDIT: da hatte ich dv statt v stehen, sorry.
nudeln2

nudeln2 aktiv_icon

14:03 Uhr, 27.07.2017

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Aber irgendwas ist da seltsam.

Zur Formel:

PxP0,xF0,xdx=PxP0,xF0,xd(rx)

Hier folgt eine Multiplikation mit der Ableitung der X-Komponente von r.

Ich würde das jetzt gerne anders anschreiben, nämlich so:

PxP0,xF0,x(dr)x

Hier erfolgt eine Multiplikation mit der X-Komponente der Ableitung von r.

Das sind doch 2 ganz unterschiedliche Dinge, oder? Und wenn ich das dot-Produkt auflöse, erhalte ich doch die zweite Variante, oder? Das würde dann aber doch bedeuten, dass ich wie bei der ersten Variante gar kein x habe, wonach ich subtituieren könnte. Stimmt das???
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DerDepp

DerDepp aktiv_icon

14:42 Uhr, 27.07.2017

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Die Ableitung der x-Komponente von r ist die Ableitung von x(t) also die Geschwindigkeit vx(t). Die x-Komponente der Ableitung von r ist die x-Komponente der Geschwindigkeit v, also auch vx(t). Wo siehst du da genau den Unterschied? Für mich ist das ein und dasselbe.

Zu deiner Frage mit dem Herausziehen des konstanten Vektors vor das Integral, musst du streng genommen zunächst definieren, dass das Integral über einen Vektor eine symbolsiche Schreibweise ist für die Integrale über die einzelnen Komponenten:

0tvdt=(0tvxdt0tvydt0tvzdt)

Genauso wie man einen Vektor komponentenweise ableitet, integriert man ihn auch komponentenweise. Vielleicht ist das der fehlende Baustein zum Verständnis?
nudeln2

nudeln2 aktiv_icon

15:41 Uhr, 27.07.2017

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Das ist auf jeden Fall interessant, so etwas mal gesehen zu haben, aber ich verstehe nicht, wie mir das weiterhelfen soll.

Um die Frage zu wiederholen:

Wieso ist es erlaubt, das (!)dot-Produkt(!) PP0F0dr zu "zerteilen", sodass dann plötzlich das Integral sozusagen mittendrin aufscheint: F0PP0dr.

Es müsste scheinbar die mathematisch Regel gelten (hier einfacher, und auch in Form eines Zeitintegrals aufgeschrieben):

cv(t) dt=cv(t) dt   mit c= zeitunabhängigen, konstanten Vektor

Ich würde gerne einen Beweis sehen, dass das wirklich erlaubt ist.
Frage beantwortet
nudeln2

nudeln2 aktiv_icon

16:23 Uhr, 27.07.2017

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OK, hab's herausgefunden :-)

Ich habe jetzt nicht verzweifelt versucht, hier mit den Variablen irgendwie rumzujonglieren, sondern habe ein konkretes Beispiel genommen. Da sieht man gleich, dass das passt.

Danke euch allen :-)