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Beweise zu Gruppen/Untergruppen (leider englisch)

Universität / Fachhochschule

Gruppen

Tags: Beweis, endlich, Gruppen, Untergruppen

 
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ZweiundZwanzig

ZweiundZwanzig aktiv_icon

00:49 Uhr, 04.10.2017

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Hallo,
Ich bin gerade im Auslandssemester, habe hier das Fach Algebra belegt und bin leider schon mit den ersten Übungen völlig überfordert:( ich habe ein Foro von drei der Aufgaben die ich nicht kann angefügt, wenn jemand sowas schon mal gesehen hat oder auch nur Ideen dazu aufbringen kann wäre ich schon überglücklich..

Danke im Voraus!
ZweiundZwanzig

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Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
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mihisu

mihisu aktiv_icon

03:27 Uhr, 04.10.2017

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3.

(a) Die Schnittmenge von zwei Untergruppen ist wieder eine Untergruppe. Das ist ein einfacher Standardbeweis, den man ohne Probleme nach kurzer Suche finden kann, wenn man ihn selbst nicht hinbekommen sollte, oder wenn man unsicher sein sollte.
Siehe beispielsweise: de.wikibooks.org/wiki/Mathe_f%C3%BCr_Nicht-Freaks:_Elementare_Gruppentheorie:_Untergruppen_und_Nebenklassen#Schnitte_von_Untergruppen

(b) Sei G eine Gruppe der Ordnung 35. Du sollst zeigen, dass es dann mindestens ein Element gG gibt, so dass g nicht in einer Untergruppe mit Ordnung 7 liegt.
Dazu der Hinweis: Wenn H und K zwei verschiedene Untergruppen der Ordnung 7 sind. Was gilt dann für |HK|?

Dazu mein Hinweis: Begründe, dass dann |HK|=1 ist.
Angenommen jedes Element von G wäre in einer Untergruppe mit Ordnung 7 enthalten. Was für Zahlen sind dann nur für die Ordnung |G| von G möglich?

[Ohne den Hinweis hätte ich einfach gesagt, dass die Primzahl 5 ein Teiler von 35 ist, es also nach Satz von Cauchy ein Element mit Ordnung 5G gibt. Solch ein Element mit Ordnung 5 kann dann nach Satz von Lagrange nicht in einer Untergruppe der Ordnung 7 enthalten sein.]

4.
Sei G eine Gruppe und gG. Außerdem soll es m,n mit m>n und gm=gn geben. Es soll gezeigt werden, dass dann g endliche Ordnung hat und |g|m-n gilt.

Multipliziert man gm=gn mit dem Inversen g-n von gn erhält man gm-n=e, wobei e das neutrale Element der Gruppe G sei. Bekommst du den Rest damit hin?

5.
Man soll eine unendliche Untergruppe von * finden, so dass jedes Element der Untergruppe endliche Ordnung hat. (Dabei ist * die Gruppe der komplexen Zahlen ohne 0 mit der üblichen Multiplikation ist.)

Hier sollte man sich zunächst überlegen, welche Elemente in * endliche Ordnung haben. Dies sind die Elemente ζ mit ζn=1 für ein n, also die Einheitswurzeln. Zu einer Zahl n sind (e2πin)k für k die n-ten Einheitswurzeln. Bekommst du den Rest damit hin?
ZweiundZwanzig

ZweiundZwanzig aktiv_icon

16:57 Uhr, 04.10.2017

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Oje, vielen Dank schonmal. Ich bin erst im 3. Semester und hab das Gefuehl mir fehlen die kompletten Grundlagen um das zu verstehen.

3a) hab ich jetzt fertig, danke!

3b) Ich hatte bis vor einer woche noch nie was von gruppen gehoert, warum ist denn die Schnittmenge von H und K jetzt unbedingt 1? Weil die "distinct" sind? Im Internet kommt auch immer nur Satz von Cauchy, nur dass ich den halt nicht verwenden kann wenn wir ihn noch nicht besprochen haben:(
"Angenommen jedes Element von G wäre in einer Untergruppe mit Ordnung 7 enthalten. Was für Zahlen sind dann nur für die Ordnung |G| von G möglich?" keine ahnung.. bisher haben wir nur satz von langrange besprochen, der sagt dazu ja eher nichts..

4) Das gleiche hier, ich weiss nicht mal was mir der tipp bringen soll, ogott ich verzweifle grad:/

5) Einheitsgruppen muss ich auch erst noch googlen, aber ich denk diesen Aufgabenteil hab ich schon komplett aufgegeben.


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mihisu

mihisu aktiv_icon

15:17 Uhr, 05.10.2017

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3. (b)

Das könnte man evtl. auch etwas kürzer und einfacher aufschreiben als ich das machen werde. Aber ich möchte, dass jeder Schritt möglichst nachvollziehbar ist. Außerdem weiß ich leider nicht, was ihr bereits alles gezeigt habt, also was ich voraussetzen darf und was nicht.


"distinct" heißt nur "verschieden", also dass HK sein soll.

Wichtig ist hier, dass 7 eine Primzahl ist.

Seien H und K Untergruppen von G mit |H|=7 und |K|=7 und HK.

Dann ist HK nach Teilaufgabe (a) eine Untergruppe von G, also insbesondere eine Gruppe. Wegen HKH ist dann HK auch eine Untergruppe von H. Nach Satz von Lagrange ist also |HK| ein Teiler von |H|, also ein Teiler von 7. Da 7 eine Primzahl ist, sind 1 und 7 die einzigen natürlichen Zahlen, welche 7 teilen. Demnach ist also |HK|=1 oder |HK|=7.

Jedoch ist |HK|=7 nicht möglich.
Denn dann würde wegen HKH und |HK|=7=|H| folgen, dass HK=H wäre, weshalb HK wäre. Wegen HK und |H|=7=|K| würde dann H=K folgen, was im Widerspruch zur Voraussetzung HK wäre.

Also muss dann |HK|=1 sein, so dass HK={e} nur aus dem neutralen Element e besteht.


Angenommen jedes Element gG wäre in einer Untergruppe der Ordnung 7 von G enthalten. Dann könnte man G als Vereinigung von Untergruppen der Ordnung 7 schreiben. Es würde also ein n und paarweise verschiedene Untergruppen H1,...,Hn von G mit G=H1...Hn geben.

Wie zuvor gezeigt, hätten dann H1,...,Hn paarweise trivialen Schnitt. Das heißt für ij ist |HiHj|=1 bzw. HiHj={e}.

In jeder der Untergruppen Hi liegen demnach neben dem neutralen Element e noch 6 weitere Elemente welche in keiner der anderen Untergruppen Hj liegen. Demnach erhält man:
35=|G|=|H1...Hn|=1+n6

Demnach müsste n6=34 sein, was jedoch im Widerspruch dazu ist, dass 34 nicht durch 6 teilbar ist.

Also muss die Annahme, dass jedes Element gG in einer Untergruppe der Ordnung 7 von G enthalten wäre, falsch gewesen sein.

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4.
Nach meinem Hinweis ist man eigentlich schon fertig.

Man hat m,n mit m>n und gm=gn. Durch Multiplikation mit g-n erhält man gm-n=e.
Also hat man eine Zahl s mit gs=e gefunden, nämlich s=m-n.
Die Ordnung ord(g) von g ist nun die kleinste Zahl s mit dieser Eigenschaft. Wenn m-n schon minimal ist, so ist ord(g)=m-n. Wenn m-n noch nicht minimal ist ist ord(g)<m-n. In jedem Fall ist ord(g)m-n.

Wegen ord(g)m-n< ist dann die Ordnung von g insbesondere endlich.

[Ich habe aus Gewohnheit ord(g) statt |g| für die Ordnung des Gruppenelements g geschrieben. Ich hoffe das stört diech nicht weiter.]

[Man könnte sogar noch mehr zeigen, nämlich dass nicht nur ord(g)m-n sein muss, sondern dass ord(g) sogar ein Teiler von m-n sein muss. Dies folgert man dann üblicherweise aus dem Satz von Lagrange.]

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5.

Hier lasse ich dich nochmal etwas selbst arbeiten. Ich leiste jedoch schon etwas Vorarbeit.

Betrachte die Untergruppe U:={ek2πin|k,n} von *.

Du musst natürlich noch zeigen, dass U tatsächlich eine Untergruppe von * ist.

Betrachte nun die Teilmenge M:={e2πin|n} von U. Wegen |M|= ist auch |U|=.

Du musst natürlich noch zeigen, dass |M|= ist. Dazu würde ich zeigen, dass e2πim jeweils nicht in {e2πin|n{1,2,...,m-1}} enthalten ist.

Wegen (ek2πin)n=ek2πi=1 ist jeweils ord(ek2πin)n<.