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Leibniz-Kriterium Anwendung Beispiel

Universität / Fachhochschule

Folgen und Reihen

Tags: Folgen und Reihen, Grenzwert, Konvergenz

 
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Spedex

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14:49 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Hallo, gegeben sei folgende Reihe:
n1(-1)nn2+(-1)n+1n3
Nun soll überprüft werden, ob man bei dieser Reihe das Leibniz-Kriterium anwenden kann.

Allerdings bin ich mir hier nicht sicher, wie ich das angehen soll.

Auf Wikipedia habe ich folgenden Beitrag gefunden: de.wikipedia.org/wiki/Leibniz-Kriterium#Aussage_des_Kriteriums

Hierbei wird jedoch folgende Form angegeben: (-1)nan Bei mir schaut jedoch der Aufbau anders aus. In wie fern spielt das eine Rolle? Muss ich nun zeigen, dass (-1)nn2+(-1)n+1n3 monoton fallend ist, sowie eine reelle Nullfolge?

Könnt ihr mir hierbei weiterhelfen?
LG
Spedex


Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Grenzwert (Mathematischer Grundbegriff)
Regel von l'Hospital (Mathematischer Grundbegriff)
Wichtige Grenzwerte

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
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Antwort
ermanus

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14:56 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Hallo,
du kannst doch daraus zwei Summen machen und wenn die dann nach Leibniz
konvergieren, tut es auch die Gesamtreihe.
Gruß ermanus
Spedex

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15:47 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Hallo, danke für deine Antwort.
So komme ich auf:
(-1)n1n+(-1)n+11n3
Wobei die jeweiligen einzelnen Summanden meiner Meinung nach in das Schema des Leibniz-Kriteriums passen.
Gibt es nun deiner Meinung nach noch etwas zu erledigen? Zum Beispiel zu zeigen, dass beide Teilfolgen jeweils Nullfolgen sind und monoton fallend?

LG
Spedex

Antwort
ermanus

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15:55 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Wenn ich das richtig verstehe,
willst du das Leibniz-Kriterium nun auf die beiden
Reihen
(-1)n1n und (-1)n+11n3 anwenden.
Das alternierende Vorzeichen ist ja schon mal gut.
Du musst also nur noch zeigen oder glaubhaft erwähnen,
dass die Folgen 1/n und 1/n3 monoton fallende Nullfolgen sind.
Vermutlich wird man dir dies wohl glauben. Du solltest es aber erwähnen ;-)
Gruß ermanus
Antwort
ledum

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16:48 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Hallo
eigentlich muss man zeigen, dass die Gesamtfolge n2-1n3 monoton fällt, denn wenn man nur die einzelnen Reihen ansieht könnte ja die summe der Summanden nicht mehr monoton fallen, und du hast ja (-1)nn2-1n3
Gruß ledum
Antwort
ermanus

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16:52 Uhr, 02.11.2020

Antworten
@ledum: warum sollte man das tun. Jede der beiden Reihen konvergiert
nach Leibniz und die Summe zweier konvergenter Reihen konvergiert.
Was mich stört ist dein "eigentlich müsste man ...".
In diesem Falle muss man es eben nicht!
Es wird ja nicht verlangt, dass man die Gesamtreihe gemäß Leibniz
behandeln soll. Es sollte nur das Leibniz-Kriterium verwendet werden.
Dennoch ist der von dir angesprochene Weg natürlich vollkommen korrekt
und ich gebe zu, dass die Fragestellung auch ganz in deinem Sinne
verstanden werden kann.
Antwort
HAL9000

HAL9000

17:26 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Es gibt ja auch alternierende Reihen, da wird einem ein Monotoniebeweis nicht gelingen, schlicht weil keine Monotonie da ist - wohl aber nach Aufspaltung zumindest für eínzelne Summanden, z.B. bei

n=1(-1)nn+2sin(n)n2

Spedex

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17:27 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Hey,
ich hätte noch eine weitere Frage:
Das gleiche Spiel, allerdings für folgende Reihe:
n(-2)n

Hier bin ich mir sicher.
Denn auch wenn ich es irgendwie umschreibe, beispielsweise so:
(-2)-nn
Dann sehe ich hier kein Muster, welches dem Leibniz-Kriterium nahe kommt.

Könnt ihr mir hier weiterhelfen?

Liebe Grüße
Spedex
Antwort
ermanus

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17:34 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Was hältst du denn von (-1)nn2n ?
Spedex

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17:39 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Wow, das ist echt elegant. So schaut das ja schon nach viel mehr aus. Jetzt muss ich allerdings zeigen, dass n2n eine Nullfolge ist, nicht?
Antwort
ermanus

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17:42 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Ja. Du musst sogar zeigen, dass es eine monoton fallende Nullfolge ist ;-)
Spedex

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18:59 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Wie kann ich das denn zeigen?
Ich möchte zeigen, dass 0n2n1n
Durch alleiniges Betrachten wird schon klar, dass es ein Nullfolge ist, denn im Zähler steht nur n, im Nenner hingegen steht n-mal 2, was größer als n ist.
Aber wie kann ich das jetzt am besten mathematisch umsetzten?

LG

Antwort
HAL9000

HAL9000

20:55 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Zeig doch lieber die Monotonie, z.B. einfach so:

n2n-n+12n+1=2n-(n+1)2n+1=n-12n+10 für alle n1 .

Antwort
ermanus

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22:34 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Hallo,
Monotonie ist ja prima, reicht aber ja nicht.
Man kann aber die Monotonie nutzen, um zu zeigen, dass es eine Nullfolge ist.
Gruß ermanus
Antwort
HAL9000

HAL9000

22:42 Uhr, 02.11.2020

Antworten
> Monotonie ist ja prima, reicht aber ja nicht.

Hab ich ja auch nicht behauptet. ;-)
Antwort
ermanus

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22:58 Uhr, 02.11.2020

Antworten
Das ist wahr ;-)
Vielleicht noch ein Tipp:
eine moton fallende Folge ist bereits dann eine Nullfolge, wenn eine ihrer
Teilfolgen eine Nullfolge ist,
betrachte z.B. (a(2n)).
Spedex

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10:14 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Hallo,
danke für eure Antworten.
Ich habe jetzt die Nullfolge (hoffentlich) mittels vollständiger Induktion bewiesen.
12nn<1n

12n<1n

2n>n
Induktionsannahme:
2n>n
Induktionsanfang für n=0:
20=1>0
Induktionsanfang für n=1:
21=2>1
Induktionsschritt:
2n+1>n+1

2n2>n2n+1
Das geht aus der Induktionsannahme heraus.
Dies gilt für n1.

Den gezeigten Weg zum Zeigen der Monotonie finde ich sehr gut. Danke dafür.

Nochmals Danke für die Hilfe!

LG
Spedex



Antwort
ermanus

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10:18 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Hallo,
12nn<1n ist äquivalent zu
2n>n2 ...
Gruß ermanus
Spedex

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10:21 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Hey, ich dachte mir, dass es reicht, wenn ich zeige, dass 12n<1n, denn wenn 12n eine Nullfolge ist, dann ist auch 12nn eine Nullfolge, nicht?

LG
Antwort
ermanus

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10:24 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Gerade das ist ja der springende Punkt.
Wenn an eine Nullfolge ist, warum soll dann ann
auch eine Nullfolge sein?
Spedex

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10:26 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Ok, da hast du Recht, das macht keinen Sinn. Ich war der Meinung, dass etwas, was gegen 0 konvergiert mit etwas, was gegen Unendlich konvergiert multipliziert wird, ebenfalls gegen 0 konvergiert, was allerdings nicht unbedingt sein muss.
Ich schau es mir nochmal an.
Spedex

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14:41 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Ok, wenn ich es jetzt wieder mittels vollständige Induktion mache, komme ich beim Induktionsschritt zu folgender Ungleichung:
2n2>n2+2n+1

2n2>n22>n2+2n+1
Das geht aus der Induktionsannahme heraus.
Aber nun muss ich irgendwie das noch abschätzen:
n22>n2+2n+1
Und da fällt mir nichts ein.
Kann man das abschätzen?

Liebe Grüße
Spedex
Antwort
ermanus

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14:47 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Klar!
Es geht um
n2-2n>1,
also um
(n-1)2>2
und das ist für n3 sicher erfüllt.

Frage beantwortet
Spedex

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14:52 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Wow, das ist wirklich eine super Lösung. Quadratisches Ergänzen, gut das du mir das gezeigt hast.

Vielen Dank für die Hilfe.

Liebe Grüße
Spedex
Antwort
HAL9000

HAL9000

14:53 Uhr, 03.11.2020

Antworten
> und das ist für n3 sicher erfüllt.

Wenn ich so nach oben blicke, dann sehe ich bei Spedex Induktionsanfang n=0 sowie n=1. Jetzt wird es interessant, und sicher auch lehrreich hinsichtlich Umgang mit Induktionen... :-)

Antwort
ermanus

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14:56 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Ja, da hat HAL9000 mit Recht diverse Fragezeichen bzgl.
des Induktionsanfangs gesichtet ;-)
Frage beantwortet
Spedex

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17:04 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Gut, der Induktionsanfang ist halt jetzt ab n=3 gültig.
Antwort
ermanus

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17:29 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Ist 23>32 ?
Antwort
HAL9000

HAL9000

17:53 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Das erinnert mich an eine alte Olympiadeaufgabe, die lautete sinngemäß so:

Man ermittle alle positiven ganzen Zahlen n, so dass es im Intervall [2n,2n+1] mindestens eine durch n3 teilbare ganze Zahl gibt.

"Induktionsanfang" n=1 und n=2 klappen prima, aber dann gibt es eine Durststrecke n=3,,7 und erst für n8 ist es dann wieder wahr. Hinreichend dafür, dass es für ein n klappt ist ja die Ungleichung 2n>n3, aber die stimmt sogar erst für n10 DURCHGEHEND.

Frage beantwortet
Spedex

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18:14 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Sorry, da habe ich jetzt schon im Induktionsschritt geschaut, anstatt in der Annahme. Für n>3 gilt es.
LG
Antwort
ermanus

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18:16 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Ist 24>42 ?
Frage beantwortet
Spedex

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18:36 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Nein, aber größer gleich.
Wenn man es größer haben möchte, dann aber ab n=5, so jetzt aber... :-D)
Antwort
ermanus

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18:48 Uhr, 03.11.2020

Antworten
Nun hast du's ;-)
So eine lange "Durststrecke", wie HAL9000 sie beschreibt, lässt sicher so
manchen beweisfreudigen Studenten verdursten :-)
Gruß ermanus